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Muss man Solidarität regeln? Methodisten diskutieren in Hunzenschwil

16. November 2019

Was Solidarität ist, wie sie verstanden und kirchlich – auch strukturell – umgesetzt und gelebt werden soll, waren Fragen, mit denen sich die Methodist/innen an ihrer Tagung in Hunzenschwil am Vormittag in angeregten Diskussionen auseinandersetzten.

Bevor am Nachmittag um die konkreteren Fragen der Finanzflüsse und -verteilung innerhalb der Methodistenkirche in der Schweiz Diskussionen geführt und Beschlüsse gefasst werden, haben sich am Vormittag die Pfarrpersonen und Laien der Schweizer Methodist/innen mit 10 Thesen zur Solidarität auseinandergesetzt. Der Vorstand hatte diese ausgearbeitet, um die nachfolgenden Diskussionen auf einer breiteren Basis abzustützen.

Solidarität als Innovationsbremse?

Einleitend hatte Martin Bihr, der den Teil als externer Moderator leitete, einige Beobachtungen zusammengetragen: Die Frage der Solidarität breche immer wieder an den Finanzen auf. Das sei notwendigerweise so, erledige aber die grundsätzlicher Frage nicht, sondern zeige nur deren Bedeutung. Oft habe Solidarität etwas mit einer gemeinsamen Herkunft zu tun, stelle aber auch die Frage nach der Ausrichtung, sei kein institutioneller Selbstzweck. Eine besondere Herausforderung entstehe ausserdem im Spannungsfeld von Innovation vs. Bewahrung von Bestehendem. Solidarität könne da als eine Art «Heimatschutz» erscheinen und der Innovation im Wege stehen. Oder es könnten auf der anderen Seite Ängste aufstehen, dass einzelne Kirchgemeinden «fallengelassen» würden, weil sie nicht so innovativ seien.

Reglementierte Solidarität?

Die Tagungsteilnehmer/innen setzten sich anschliessend in kleinen Gruppen nacheinander mit allen 10 Thesen auseinander und formulierten Zustimmung, Widerspruch, Änderungsvorschläge oder Fragen. «Die Solidarität in der EMK muss geregelt sein. Die EMK ist keine solidarische Bewegung mehr, sondern eine solidarische Institution, Als Institution braucht sie Reglemente», heisst es in einer der Thesen. «Stimmt genau» war die Rückmeldung in einer Gruppe, während andere Rückmeldungen widersprachen: Solidarität könne nicht auf finanzielle Fragen beschränkt werden. Zudem mache die These eine Unterstellung («… keine solidarische Bewegung»), die hinterfragt werden müsse.

In den Gruppen entstanden auf diese Weise angeregte Diskussionen zu den einzelnen Thesen. Wichtige Gesprächsinhalte wurden schriftlich festgehalten und werden vom Vorstand weiter bearbeitet werden.

S.F.
Beitragsbild: EMK Schweiz

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