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(Bild: www.umc-ne.org)

Generalkonferenz: Methodisten in Nordeuropa und im Baltikum stellen einen Runden Tisch zusammen

5. April 2019

Bei den Methodist/innen in Nordeuropa und im Baltikum wurde der Entscheid zum Umgang mit praktizierter Homosexualität der Generalkonferenz der weltweiten United Methodist Church von Ende Februar sehr unterschiedlich aufgenommen. An einem runden Tisch sollen mögliche Wege in die Zukunft erarbeitet werden.

Die Vertreter/innen der nordischen und baltischen Länder der Zentralkonferenz von Nordeuropa und Eurasien haben an ihrem Treffen am 29. und 30. März in Kopenhagen über die Beschlüsse der Generalkonferenz der weltweiten Methodistenkirche (United Methodist Church) und die Auswirkungen für die Arbeit in ihrem Verantwortungsbereich beraten.

So viel Einheit wie möglich

An der Tagung nahmen Vertreter/innen der Methodist/innen aus Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden teil. «Das nordische und baltische Bischofsgebiet ist in unterschiedlicher Hinsicht vielfältig, auch hinsichtlich unseres Verständnisses der menschlichen Sexualität und der Frage, wie wir allen Menschen dienen können»,heisst es in einer Erklärung nach dem Ende der Tagung.
Aufgrund dieser Unterschiede haben die Teilnehmer/innen beschlossen, einen «runden Tisch» einzusetzen. Wichtige Meinungsführer/innen und Verantwortliche aus den einzelnen Jährlichen Konferenzen (Synoden) sollen hier miteinander ins Gespräch darüber kommen, wie eine Zukunft für die methodistische Arbeit im nordischen und baltischen Bischofsgebiet aussehen kann, die so viel Einheit und so viel missionarische Kraft wie möglich beinhaltet. Der damit eingeschlagene Weg hat Ähnlichkeit mit dem von der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa beschlossenen Vorgehen.

Vielfalt berücksichtigen

Der runde Tisch wird aus 18-20 Personen bestehen, die sich dreimal zu einem Treffen zusammenfinden und weitere drei- oder viermal online austauschen. Die Vorstände der einzelnen Jährlichen Konferenzen bestimmen die Personen, die aus ihrer Region an dem runden Tisch teilnehmen. Es sei darauf zu achten, dass die gewählten Personen die theologischen Positionen der jeweiligen Konferenz vertreten und die Teilnehmergruppe vielfältig ist.

Ungewisser Ausgang

«Die vielen Reaktionen auf die Entscheidungen der Generalkonferenz in der ganzen Welt deuten darauf hin, dass es für uns sehr schwierig sein wird, in Zukunft als eine Kirche zusammenzuarbeiten», heisst es in der Erklärung. «Mehrere Reaktionen und Aussagen in den nordischen und baltischen Ländern deuten auf ähnliche Bruchlinien hin.» Mit dem jetzt eingerichteten runden Tisch wollen die Verantwortlichen diese Herausforderung proaktiv angehen.

Gespräche über die Zukunft in den USA

Auch in den USA gehen die Diskussionen und Gspräche weiter. Pfarrer Keith Boyette, Präsident der Wesleyan Covenant Association (WCA), die sich für die Verschärfung der Restriktionen gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen und die Ordination homosexueller Geistlicher einsetzte, führte Gespräche mit Leitungspersonen, die sich für eine Öffnung der UMC in diesen Fragen eingesetzt hatten. Boyette sagte, dass die Gespräche sich um den Umgang mit dem Konflikt innerhalb der UMC drehten. Ziel sei es unter anderem zu vermeiden, dass die Generalkonferenz 2020 in Minneapolis durch ähnlich trubulente Szenen geprägt werde, die das Treffen vom 23. bis 26. Februar in St. Louis kennzeichneten.
Unter den Methodist/innen, die mit dem Entscheid der ausserordentlichen Generalkonferenz nicht einverstanden sind, finden ebenfalls intensive Gespräche statt, in denen mögliche Szenarien für den weiteren Umgang mit dieser Entscheidung diskutiert werden.

S.F.
Beitragsbild: www.umc-ne.org

Quellen:

Erklärung der Gruppe der nordischen und baltischen Methodist/innen (PDF, engl.)
Ziele und Zusammensetzung des geplanten runden Tisches (PDF, engl.)
Denomination’s future under discussion — quietly (UMNS-Meldung zu den Entwicklungen in den USA, engl.)

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