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Bild: Tschubby via wikimedia.org und Matthias Fankhauser

Siebenmal «Kirche anders»

16. April 2019

«Innovation fördern» – Wie geschieht das? Und was heisst das? – Unter Innovation versteht man im Allgemeinen eine so starke Veränderung des Bewährten, dass daraus etwas Neues entsteht, das sich vom Bewährten unterscheidet.

Manche Menschen haben Freude an Neuerungen. Andere können damit nicht viel anfangen. Eine kleine Gruppe – rund 5-10% – nehmen Erneuerungen gerne an. Ein paar – weitere rund 15% – schliessen sich bald einmal an. Bei allen anderen dauert es etwas länger.

Vielversprechende «Grenzstellen»

Eine Innovation erreicht zu Beginn also einen kleinen Teil einer bestehenden Gruppe. Auf der anderen Seite werden mit Neuerungen immer Menschen erreicht werden, die mit dem bisherigen nichts oder nicht viel zu tun hatten. Innovation ist viel erfolgreicher in neuen Gruppen und besonders an «Grenzstellen» zwischen Systemen oder Kulturen. Für die Kirche bedeutet das, dass nur ein kleiner Teil der bewährten Gemeinden sich auf Erneuerung einlassen wird. Hingegen können wir mit neuen Formen von Kirche Menschen erreichen, die nicht an unseren bewährten Angeboten interessiert sind.

Aus Niederlagen lernen

Als EMK haben wir in den letzten Jahren einiges in neue Formen von Kirche investiert. Mit der Gründung des neuen Bezirks FX, in dem diese neuen Formen einbezogen sind, setzen wir ein wichtiges Zeichen. Was früher ein Projekt für neue Kirchenformen war, zählen wir heute als Kirche. Kirche, die anders ist, aber gleiche Rechte und Pflichten hat. In den vergangenen Jahren haben wir gelernt, dass es oft mehr Zeit braucht, als wir dachten. Die Vorbereitung, ein Team bilden, Beziehungen mit den Menschen aufbauen, die erreicht werden sollen, braucht im Schnitt zwei bis drei Jahre. Bis dann eine christliche Gemeinschaft entsteht, vergeht nochmal viel Zeit. Ausserdem war nicht jeder Versuch von Erfolg gekrönt. Doch auch aus Niederlagen kann man lernen. Doch unser Versagen als Chance anzusehen, das fällt uns nicht so leicht. Zurzeit sind es sieben «Kirche anders»-Gemeinden, die im neuen Bezirk zusammen geschlossen sind. Manche erreichen Menschen via Internet andere auf dem Bauernhof und wieder andere in einem alten Kino.

Gemeinsam Menschen erreichen

Es ist gut, gibt es viele unter uns, die das Bewährte weiter entwickeln und mithelfen, dass wir als Kirche Schritte machen können. Und ich freue mich, dass es unter uns ab und zu ein paar schräge Vögel gibt, die es wagen, Kirche anders zu denken und zu gestalten. Zusammen können wir Menschen mit dem Evangelium erreichen.

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