Bischofsrat tagt während einer «chaotischen und turbulenten Zeit»
8. Mai 2019
Der Bischofsrat der United Methodist Church (UMC) tagt seit vergangenen Sonntag in Chicago (USA). Die Beratungen finden in einer für die Kirche spannungsreichen Situation statt und dauern bis Donnerstag.
Mehr als 120 aktive und pensionierte Bischöf/innen der UMC, zu der auch die Methodist/innen in der Schweiz gehören, bilden den Bischofsrat, der in dieser Woche bis Donnerstag in Chicago tagt. Die Beratungen finden statt unter dem Vorzeichen, das sich an der ausserordentlichen Generalkonferenz im Februar eine Mehrheit der Delegierten für eine traditionelle Haltung in Fragen der Homosexualität ausgesprochen hatten – und für kirchenrechtliche Sanktionen für Pfarrpersonen und Bischöf/innen, die diesen Entscheid missachten. Die Entscheide werden weltweit bei Methodist/innen kontrovers diskutiert.
Wegweisende Worte
«Freunde, heute beginnen wir mit dem Abenteuer, dass wir uns als Bischofsrat zusammenfinden mitten in einer chaotischen und turbulenten Zeit», sagte Bischof Kenneth H. Carter, der den Bischofsrat präsidiert, in seiner Predigt bei einem Gottesdienst zu Beginn des Treffens. Die entscheidende Frage sei darum: «Wie können wir das Werk Jesu in der Art und Weise Jesu tun?» Für kirchliche Leitungspersonen sei die Antwort darauf: «ohne Vorbedingungen willkommen heissen, gemeinsam auf dem Weg bleiben und fortwährend anbeten».
Grosse Herausforderungen
Die Herausforderungen, denen sich der Bischofsrat gegenüber sieht, wurden am Eröffnungstag erkennbar. In seiner Predigt zu Joh 21,1-19 hatte Bischof Carter gefragt: «Aber werden wir eine Möglichkeit finden, als die ‹Leute, die man Methodisten nennt› zusammen zu bleiben? Ich glaube schon.» Bischof Bob Farr, der die Missouri Konferenz leitet, in der es sehr kontroverse Meinungen zu den Entscheiden der Generalkonferenz gibt, sagte später: «Ich denke, dass wir genauer sagen müssen, was ‹zusammen bleiben› bedeutet.»
Pläne für die Zukunft
Ein Grossteil der Diskussionen der Bischöf/innen wird nicht öffentlich zugänglich sein. Bischof Carter sagte gegenüber dem United Methodist News Service, die Bischöf/innen würde in dieser Woche ihre eigenen Diskussionen darüber führen, welche Pläne für die Zukunft der Kirche derzeit entstehen. Ausserdem, so sagte er weiter, würden die Bischöf/innen auch darüber sprechen, «wie sich die UMC angesichts der in einigen Regionen negativen Publicity neu profilieren muss, und wie wir Bischöf/innen unterstützen können, die in sehr traditionellen Kontexten ihren Dienst ausüben.»
Die Predigt von Bischof Kenneth Carter finden sie hier (PDF, engl.)