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Streik – Unterbrechung

14. Juni 2019

Das Hauptaugenmerk der Schweizer Methodistinnen und Methodisten liegt in diesen Tagen bei der Jährlichen Konferenz. Doch schweizweit bereiten Frauen landesweit den nationalen Frauenstreiktag vom 14. Juni vor, so auch Frauen in der EMK.

Beim landesweiten Schweizer Frauenstreik vom 14. Juni 1991 beteiligten sich Hunderttausende von Frauen an Streik- und Protestaktionen unter dem Motto „Wenn frau will, steht alles still“. Heute sind neben gewerkschaftlich organisierten Frauen auch Kirchenfrauen aktiv, etwa Kolleginnen aus der katholischen Kirche, in der Frauen nicht zu allen Ämtern zugelassen sind. Auf der Plattform «Frauen*KirchenStreik» mit dem Motto «Gleichberechtigung. Punkt. Amen.» koordinieren der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF, die Evangelischen Frauen Schweiz EFS mit Unterstützung durch den Ausschuss der Frauenkonferenz SEK, die Zeitschrift FAMA und die IG feministische Theologinnen Aktionen, Gebete und Widerstandstexte.

In diesem Jahr stehen wichtige Diskussionen bei der Jährlichen Konferenz an. Männer wie Frauen sind dabei beteiligt, wie auch sonst durchs Jahr in der EMK. Am nationalen Frauenstreik vom 14. Juni sind sie wie an den anderen Konferenztagen engagiert und aktiv bei der Konferenz dabei. Soeben erhielt die EMK das Prädikat „Familie UND Beruf“ für familienfreundliche Anstellungs- und Arbeitsbedingungen.

Das Denken und Tun rund um den Streiktag umfasst mehr als klassische Frauenanliegen. So gibt es eine kurze Streik-Unterbrechung. Der Vorstand des FrauenNETZwerkes wird vor der Abendveranstaltung in einer Aktion zu solidarischem und menschenwürdigem «zusammenhalten» in unserer Kirche aufrufen. Zudem tragen die Mitarbeiter/innen an der «Be-Geh-Bar» der Konferenz lila Krawatten als Zeichen der Sympathie mit den Streikanliegen, auch wenn sie am Streiktag selbst im Einsatz sind.

Nach Johann Baptist Metz ist «Unterbrechung» die kürzeste Definition von Religion. In diesem Sinn sind alle, Männer wie Frauen eingeladen, an diesem Streiktag für einen Moment zu «streiken», innezuhalten, die Routine zu unterbrechen – auch neu Kirche zu denken.

Regina Hauenstein, Connexio
Beitragsbild: Connexio

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