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Hat die Kirche bei der Bewahrung der Schöpfung versagt?

24. Juli 2019

Grosse und schmerzhafte Veränderungen in einem kurzen Zeitfenster sind der einzige Weg, um die Fähigkeit des Planeten Erde zu erhalten, weiterhin menschliches Leben zu beherbergen. Das war der Konsens auf dem United Methodist Creation Care Summit 2019 in Nashville (USA).

«Batterien recyceln, Plastikmüll aussortieren und einen Prius fahren wird einfach nicht ausreichen», sagte Pfarrer Pat Watkins, ein pensionierter Missionar der Missionsbehörde der weltweiten United Methodist Church (UMC), an einem Treffen von Methodist/innen, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. «Gute, nachhaltige, dauerhafte Lösungen für den Klimawandel und andere Umweltzerstörungen erfordern einen weltweiten Wandel.»

An dem Treffen, das vom 11. bis 14. Juli auf dem Campus des Scarritt Bennett Center in Nashville (USA) stattfand, nahmen rund 250 Personen teil. Sie suchten Wege, den Kampf gegen die globale Erwärmung zu intensivieren. Kleine Gruppen trafen sich und berichteten über sehr unterschiedliche Projekte, von umweltfreundlichen Anlagemöglichkeiten für Pensionsfonds bis hin zum beharrlichem Druck gegenüber Bischöf/innen, Politiker/innen und anderen Personen, die in entscheidenden Positionen sind.

Systemwandel nötig

«Wenn wir ernst nehmen, was unsere besten Klimaforscher uns sagen, haben wir etwa elf Jahre Zeit, um das Problem, mit dem wir es zu tun haben, effektiv anzugehen», sagte Pfarrer Mark Y. A. Davies, Professor für Sozial- und Umweltethik und Direktor des World House Institute for Social and Ecological Responsibility an der Oklahoma City University. «Wir überlegen, wie wir unser individuelles Verhalten ändern können, wie wir weniger fahren können, wie wir weniger Kunststoff verwenden können», sagte Davies. All diese Dinge seien extrem wichtig. Aber wenn wir nicht das System änderten – das Wirtschaftssystem, das Transportsystem, das Energiesystem, das politische System – würden die notwendigen Ziele nicht erreicht.

Biblische Basis

«Es gibt eine breite biblische Basis dafür, die Sorge um die Schöpfung zu einer Priorität zu machen», sagte Elizabeth Chun Hye Lee, die bei «United Methodist Women» für Fragen Gerechtigkeit in Umwelt und Ökonomie zuständig ist. Die Bewahrung der Schöpfung sei ein Auftrag und eine Berufung, die durch die ganze Schrift gehe. «Aber ich denke, dass wir als Kirche sagen müssen: ‹Wir sind gescheitert›.», sagte Lee.

Dringlicher Apell

Die Teilnehmer/innen des Treffens waren sich einig, dass die Massnahmen zur Umkehrung des Klimawandels mit viel grösserer Entschiedenheit vorangetrieben werden müssen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es einer aktiven und nachhaltigen Beteiligung von nur 3,5% der Bevölkerung eines Landes bedürfe, um die Wende in einem Bereich zu schaffen. «Sind wir mutig genug, uns um Gottes Werke zu kümmern?», fragte Lee. Sie forderte die Anwesenden auf: «Lasst uns unseren Teil dazu beitragen, diese 3,5% zu erreichen. Lasst uns stolz als Methodist/innen unsere Abhängigkeit von der legalisierten Droge der fossilen Brennstoffe verringern und stattdessen auf saubere und erneuerbare Energien setzen, die Recht und Gerechtigkeit für alle fördern.»

Jim Patterson, UM News
Beitragsbild: Bild: Mike DuBose, UM News

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