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Konservative Methodisten für «eine schlankere, wendigere Kirche» – nach der Trennung

15. November 2019

Die Verantwortlichen der konservativen Wesleyan Covenant Association bekräftigten bei einer Tagung Anfang November in den USA die Überzeugung, dass eine Auflösung der United Methodist Church notwendig und unvermeidlich sei, und legten dar, wie sie sich darauf vorbereiten.

Die Wesleyan Covenant Association (WCA), eine Vereinigung von Methodist/innen, die sich für ein traditionelles Verständnis der Schrift und der kirchlichen Lehre einsetzt, lud am 9. November zu ihrer vierten weltweiten Versammlung in Tusla (USA) ein. Rund 1000 Personen nahmen am Treffen teil, weitere rund 2000 Personen folgten dem Anlass im Livestream.

Brücke zu einer neuen Kirche

Im Zentrum der Tagung stand die Frage, wie die Zukunft der weltweiten United Methodist Church (UMC) aus der Sicht der WCA angesichts der sehr unterschiedlichen Beurteilung praktizierter Homosexualität innerhalb der UMC aussieht. «Die WCA ist der Überzeugung, dass die United Methodist Church auseinanderfallen wird, entweder durch einen gemeinsam beschlossenen Plan zur Trennung, der von der Generalkonferenz 2020 verabschiedet wird, oder durch lokale Kirchen, die beschliessen, die Konfession aufgrund des nie endenden Kreislaufs von Konflikt, Untätigkeit und Dysfunktion zu verlassen», sagte Pfarrer Keith Boyette, Präsident der WCA in einer Ansprache an der Tagung. «Wir bereiten uns auf die Gründung einer neuen methodistischen Kirche nach der Generalkonferenz 2020 vor. Wir sehen die WCA als Brücke zu dieser neuen Kirche.»

Schlankere Strukturen

Mit Blick auf diese Zukunft veröffentlichte die WCA den Entwurf einer Kirchenordnung und von Grundlagen der Lehre, die in einer neuen, traditionalistisch ausgerichteten Konfession zur Anwendung kommen könnten. Die Versammlung stimmte diesem Dokument in seinem aktuellen Status zu. Die Ausarbeitung gehe aber weiter, betonte Boyette, und lud WCA-Mitglieder und andere ein, Kommentare abzugeben, die in die Überarbeitung einfliessen.

Laut Boyette beinhalte die Neuorganisation der Kirche eine Befristung der Amtszeit von Bischöfen, niedrigere Umlagen für Ortskirchen und eine weniger komplexe Organisation der Gesamtkirche. «Wir stellen uns eine schlankere, wendigere Kirche vor, die nicht überladen ist mit einer institutionellen Bürokratie, die uns eher hindert als dazu befreit, die gute Nachricht weiterzugeben», sagte er unter Beifall der Anwesenden.

Unterstützung für Trennung

Einen Tag zuvor hatte sich die 226 Mitglieder umfassende globale gesetzgebende Versammlung der WCA zusammengefunden. Sie billigte den «Indianapolis Plan», der eine Unterteilung der United Methodist Church in zwei oder mehr Konfessionen vorsieht. Es handelt sich um eine der verschiedenen Optionen, die auf der Generalkonferenz 2020 erörtert werden sollen. Dieser Vorstoss, der von Boyette und anderen Mitgliedern der WCA zusammen mit Vertretern gemässigter und liberaler Methodisten ausgearbeitet worden war, wurde durch die Delegierten mit überwältigender Mehrheit gutgeheissen. «Die globale gesetzgebende Versammlung der WCA unterstützt die im Indianapolis Plan zur gütlichen Trennung dargelegten Grundsätze», heisst es in einer entsprechenden Resolution. Und weiter: «Wenn auf der Generalkonferenz der United Methodist Church 2020 kein einvernehmlicher Plan zur Trennung auf der Grundlage dieser Grundsätze verabschiedet wird, unterstützen wir die vollständige Umsetzung des ‹Traditional Plan›.»

S.F./ UMNews / WCA
Beitragsbild: Sam Hodges, UM News

Bericht der WCA von der Tagung

Bericht von UM News von der Tagung

 

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