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In Michigan können Methodist/innen abstimmen, ob der Gesetzesentwurf zur Trennung der Methodistenkirche der Generalkonferenz übermittelt werden soll.

Gesetzesentwurf könnte mögliche Trennung der Methodistenkirche regeln

11. Februar 2020

Zu einem Anfang des Jahres veröffentlichen Vorschlag für eine Trennung der weltweiten Methodistenkirche liegt nun der entsprechende Gesetzesentwurf vor. Entschieden werden soll an der «Generalkonferenz» der Methodist/innen im Mai diesen Jahres.

Anfang Januar hatte ein 16-köpfiges Team einen Vorschlag unterbreitet, der eine Trennung der weltweiten United Methodist Church vorsieht. Ziel dieses Vorschlag ist es, den langjährigen, sich verschärfenden Konflikt der Methodist/innen darüber, inwiefern Homosexualität innerhalb der Kirche akzeptiert werden solle, zu beenden. Anfang Januar war zunächst das «Mediationsprotokoll» veröffentlicht worden. Jetzt liegt auch der ausgearbeitete Gesetzesentwurf in englischer Sprache vor.

Eingabefrist bereits abgelaufen

Über diesen Entwurf und seine Umsetzung müssen die Mitglieder der Generalkonferenz entscheiden. Das höchste legislative Gremium der weltweiten Methodistenkirche tagt vom 5. bis 15. Mai in Minneapolis (USA). Die Frist für die Einreichung von Petitionen ist zwar seit Monaten abgelaufen. Allerdings sieht das Kirchenrecht eine Ausnahme für Vorlagen vor, die aus der Tagung einer Jährlichen Konferenz (Synode) stammen, die bis 45 Tage vor der Generalkonferenz tagt.

Michigan und Sierra Leone entscheiden

Zwei Jährliche Konferenzen werden in nächster Zeit darüber befinden, ob sie eine Weiterleitung der Gesetzesvorlage an die Generalkonferenz unterstützen. Einerseits wird das die Konferenz in Michigan (USA) sein. Deren Mitglieder werden am 7. März für eine ausserordentliche Tagung zusammenkommen. Andererseits wird die Konferenz in Sierra Leone an ihrer regulären Tagung vom 4. bis 8. März ebenfalls über diese Frage befinden. Der zuständige Bischof John Yasambu initiierte die Gespräche, die zur Abfassung des Protokolls führten.

Ein nicht perfektes Geschenk für die Kirche

Gegenüber dem methodistischen Nachrichtendienst (UMNews) sagte Bischof Yasambu, er könne nicht vorhersagen, ob die Konferenz in Sierra Leone die Vorlage ohne Änderungen weiterleiten werde. Seiner Meinung nach wäre jedoch eine Übermittlung an die Generalkonferenz ein Zeichen dafür, dass dieser Vorschlag unterstützt werde. Das Protokoll sei «kein perfektes Dokument», sagte Yasambu weiter, «aber inmitten der Zersplitterung, in der wir uns als Konfession jetzt befinden, … ist das Protokoll zweifellos das beste Geschenk, das wir der Kirche zu diesem Zeitpunkt machen können.»

S.F. / Sam Hodges, UM News
Beitragsbild: Jonathan Trites, Michigan Conference Communications via UMNS

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«Versöhnung und Gnade durch Trennung»

Verantwortlichen aus allen Interessensgruppen in den USA haben  sich in den letzten Monaten des Jahres 2019 hinter verschlossenen Türen getroffen. Die Initiative dazu kam von Bischöfen von ausserhalb der USA. Unter Leitung des renommierten Mediators Kenneth Feinberg einigten sich die Mitglieder auf ein «Versöhnung und Gnade durch Trennung» betiteltes Mediationsprotokoll. Dieses listete die wichtigsten Punkte der Vereinbarung auf.

Neue, traditionell geprägte Methodistenkirche

Der Vorschlag sieht vor, dass methodistische Kirchgemeinden und Konferenzen, die die derzeitigen Beschränkungen für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Ordination von LGBTQ-Personen als Geistliche befürworten, die Konfession mit ihrem Eigentum verlassen können. Sie würden zudem 25 Millionen US-Dollar an Mitteln der United Methodist Church erhalten, um ihre eigene Kirchenorganisation zu gründen.

Kein Entscheidungszwang

Andere Gruppen könnten sich ebenfalls für eine Trennung von der United Methodist Church entscheiden. Zwei Millionen US-Dollar stünden dafür zur Verfügung. Die United Methodist Church jedoch bliebe intakt. Ausserdem werden Gelder für einige zentrale Projekte verbindlich für einen längeren Zeitraum zugesagt. Gemeinden oder Konferenzen müssen indes keine Entscheidung treffen. Ohne Entscheidung bleiben sie weiterhin Teil der United Methodist Church.

Nach der Veröffentlichung des Mediationsprotokolls traf sich die Gruppe weiter und arbeitete die jetzt veröffentliche Gesetzesvorlage aus.