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COVID-19: Aktuell keine Verschiebung der Generalkonferenz geplant

12. März 2020

Weltweit mehren sich die Erkrankungen am neuartigen Coronavirus. Die Verantwortlichen für die Tagung der «Generalkonferenz» der Methodist/innen im Mai in den USA sind im engen Kontakt mit der Gesundheitsbehörde vor Ort. Aktuell ist noch keine Verschiebung geplant.

Auch in den USA mehren sich die bestätigten Fälle einer Erkrankung am Coronavirus. Vom 5. bis 15. Mai soll in Minneapolis, im US-Bundesstaat Minnesota, die Tagung der «Generalkonferenz» der weltweiten Methodistenkirche stattfinden. Für die Tagung des obersten legislativen Gremiums der United Methodist Church (UMC) werden 862 Delegierte aus der ganzen Welt erwartet. Aktuell rechnen die Verantwortlichen damit, dass die Tagung wie geplant stattfinden kann.

Gesundheitsprotokolle für Delegierte

Am 5. März gab der Exekutivausschuss der Kommission für die Generalkonferenz bekannt, dass er die Entwicklungen bei der Verbreitung des Coronavirus verfolge. Der Ausschuss arbeite mit den Gesundheitsbehörden in Minnesota zusammen. Für den Tagungsort würden Gesundheits- und Verhaltensprotokolle erarbeitet. Dazu gehören auch präventive Massnahmen, die die Teilnehmer/innen ergreifen können wie Handhygiene. In Minnesota selbst sind laut der Gesundheitsbehörde bislang nur drei Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden (Stand: 10. März 2020).

Heute wurde allerdings durch die US-Regierung ein Einreisestopp für Personen aus Europa für die nächsten 30 Tage angekündigt. Sollte eine vergleichbare Einschränkung auch noch für weitere Weltregionen und eine längere Zeit ausgesprochen werden, stünde die Durchführung der Tagung wohl in Frage. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind freilich momentan noch kaum Fälle des Coronavirus zu vezeichnen. Nach den USA stellen diese Länder den zweithöchsten Anteil der Delegierten.

Tagesordnung mit grundlegenden Entscheidungen

An der diesjährigen Tagung der Generalkonferenz soll unter anderem über die Frage einer möglichen Trennung der UMC entschieden werden. Ein entsprechender Vorschlag einer 16-köpfigen Gruppe wird zur Zeit weltweit intensiv diskutiert. Auf diese Weise soll der lange interne Streit um die Homosexualität beendet werden. Daneben stehen weitere Vorschläge zu einer Neustrukturierung der weltweiten Methodistenkirche auf dem Tagungsprogramm. Ausserdem beraten die Delegierten über die grundlegend überarbeiteten «Sozialen Grundsätze».

Andere Anlässe wurden verschoben

Andere kirchliche Treffen wurden bereits abgesagt oder verschoben. Der Ökumenische Rat der Kirchen beispielsweise verlegte seine für 18.-24. März geplante Tagung des Zentralausschusses auf August, weil er sich Sorgen über die internationale Verbreitung von COVID-19 macht. Mary Ann Swenson, Bischöfin der United Methodist Church, ist stellvertretende Vorsitzende des Zentralausschusses.

S.F. / Commission on the General Conference / Lindah Bloom, UM News
Beitragsbild: Generalkonferenz 2019, Kathleen Barry, UMNS

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Die Generalkonferenz

Die Generalkonferenz ist das oberste legislative Entscheidungsgremium der United Methodist Church, das alle vier Jahre zusammenkommt. Die Konferenz kann das Kirchenrecht revidieren und Resolutionen zu aktuellen ethischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen verabschieden. Sie genehmigt auch Pläne und Budgets für kirchenweite Programme.

Für die Generalkonferenz 2020 werden insgesamt 862 Delegierte erwartet. Pfarrpersonen und Laien sind paritätisch vertreten. Von den Delegierten des Jahres 2020 kommen 55,9% aus den USA, 32% aus Afrika, 6% aus den Philippinen, 4,6% aus Europa und der Rest aus Konkordatskirchen.