Digitale kirchliche Angebote boomen aufgrund von COVID-19
24. März 2020
Wie gehen die Methodist/innen mit der durch die Corona-Pandemie veränderten Situation um? Innert kurzer Zeit sind an vielen Orten neue digitale Angebote entstanden. Öffentlich wahrnehmbar sind vor allem jene Angebote, die gemeinschaftliche Anlässe ersetzen.
Livestreams, Gottesdienst im Blog, eine Videoandacht, … die Einschränkungen, die das Coronavirus für das Leben der Kirchgemeinden bedeutet, hat bei vielen die Kreativität beflügelt. So hat die methodistische Pfarrerin Sarah Bach auch am vergangenen Sonntag wieder eine Videoandacht unter dem Titel «Zmittst im Läbe» veröffentlicht. Mit einem Text des deutschen Theologen Dietrich Bonhoeffer fragt sie, was «Nachfolge» heute heisst. Einen Podcast lancieren neu die Methodist/innen in Aarau. Jede Woche dienstags soll ein schweizerdeutscher Podcast zum Thema «(Un)glaublichi Sache» erscheinen.
Live-Format für Jugendliche
Speziell an Teenager und Jugendliche richtet sich das Live-Format «BibleTrack» von EMK Young. Die Sendung bietet Unterhaltung, einen Input zum Markus-Evangelium, Fragen, die beantwortet werden, und vieles mehr. Lukas Wyser vom Bereich GemeindeEntwicklung der EMK Schweiz und Vera Baumann moderieren diese Sendung. Die Zuschauer/innen sind eingeladen, das Markusevangelium zu lesen. In der Sendung werden ihre Fragen und Gedanken dann wieder aufgenommen.
Gottesdienst im Blog
Einen anderen Weg haben die Methodist/innen in Österreich eingeschlagen. Sie haben auf ihrer Webseite den Ablauf eines Gottesdienstes abgelegt. Die einzelnen Elemente wie Lieder oder Predigt sind als Video oder Podcast eingebunden. Die Liturgie als ganze kann als PDF heruntergeladen werden. Der scchweizer Methodistenpfarrer Daniel Eschbach hat die Aktivität auf seinem Blog in diesen Tagen verstärkt. Er gibt Einblicke in seinen (neuen) Lebensalltag – und teilt besinnliche Gedanken zur Situation.
Live gestreamt
Zusammen mit Musig24 haben am vergangenen Sonntag Stefan und Christine Moll einen TV-Gottesdienst live übertragen. Technische Probleme verhinderten leider, dass der Gottesdienst überall gleich gut verfolgt werden konnte. Die Vverantwortlichen weden die Probleme bis kommenden Sonntag zu beheben versuchen. Einige andere Methodistengemeinden boten daneben ebenfalls live gestreamte Gottesdienste an.
In einer Videobotschaft wendet sich Harald Rückert, Bischof der Methodist/innen in Deutschland, an seine Kirchenglieder. «Als Kirche mussten wir innerhalb weniger Tage in unserer kirchlichen Arbeit komplett umsteuern», sagt Bischof Rückert. Dass andere Formen genutzt werden, werfe auch ein neues Licht «auf Fragen, die wir ohnehin bereits bewegen: Was brauchen wir als Kirche wirklich – und wozu sind wir da?»
Digitale Gemeinschaft
Auffallend ist bei alledem nicht nur, dass die Präsenz von Methodist/innen, die im digitalen Raum Gedanken und Impulse mit anderen teilen, seit Beginn der Coronakrise wesentlich höher ist. Auch unterhalb der Videos und Postings in den Sozialen Medien und auf Blogs ist die Resonanz grösser: Vermehrt finden sich bei den Videos und Postings und auf den Blogs Kommentare. Austausch, Ermutigung, Gespräch finden statt.
Eine Übersicht über zahlreiche Angebote findet sich auf der Webseite der EMK Schweiz.