Bezirk
Pfarrer Christian Hagen

Das Evangelium des Königreiches Gottes predigen

12. April 2020

Warum ein Blog?

Mir ist aufgefallen, dass ich beim Erarbeiten meiner Predigten eigentlich zu beinahe jedem Bibeltext oder Thema mehr Material erarbeite, als ich im Gottesdienst unterbringen kann. Diesen Überschuss habe ich in den letzten Jahren teilweise in meinem Computer, oft aber auch in meinem Hirn abgespeichert. Irgendwann dachte ich, es wäre an der Zeit, all dieses Material an die frische Luft zu setzen.

Ich habe immer schon gerne meine Gedanken mit der Öffentlichkeit geteilt. Das liegt vor allem daran, dass ich ein sehr grosses Sendungsbewusstsein habe. Ausserdem ist mir aufgefallen, dass viele Christen die Botschaft des Königreiches Gottes zu glätten versuchen. Dabei gehen die Ecken und Kanten dessen verloren, was Jesus und die ersten Christen gepredigt und vorgelebt haben. Aber genau diese Ecken, an denen man sich stossen kann, und die Kanten, die auch mal verletzen können, finde ich interessant und wichtig.

Für wen?

Ich schreibe für Christen, die hungrig nach dem Wort Gottes und dem «Evangelium des Königreiches Gottes» sind. Besonders bei jungen Menschen spüre ich oft, dass sie mehr wissen und auch die radikalen (von Radix: die Wurzel) Seiten des Christentums kennenlernen möchten. Aber auch die älteren Christen, die ich besonders in Herisau kennenlernen durfte, können nie genug bekommen von Jesus.

Was?

Jesus kam, um das Evangelium des Königreiches Gottes zu predigen (Lk 4,43) und in Kraft und Vollmacht anbrechen zu lassen. An diesem Evangelium orientiere ich mich. Ich glaube, wir Christen brauchen eine ganz frische Offenbarung der Grösse und Herrlichkeit Christi. Und eine Offenbarung, wer wir in Christus tatsächlich sind. Mir scheint es oftmals so zu sein, dass wir IHN und uns selbst zu klein und mickrig machen. Dabei ist Er der König der Könige! Und in uns wohnt die Kraft, durch die das Universum entstand und die Jesus von den Toten auferweckt hat.

Ich versuche, im Sinne von 2.Tim 3,16 die ganze Heilige Schrift aus dieser Perspektive zu verstehen und über sie zu lehren. Mein Ziel ist es dabei, nah an den biblischen Texten zu sein und das Wort mit dem Wort auszulegen. Die Themen ergeben sich da fast schon von selbst.

Hat sich durch die Coronakrise an der Häufigkeit oder den Inhalten auf Deinem Blog etwas geändert? Warum (nicht)?

Nein. Bis jetzt hat sich nichts geändert. Warum? Weil diese Krise vorübergehen wird, das Königreich Gottes aber bleibt ewig. Aber ich habe schon vor, auch zu diesem Thema noch etwas zu veröffentlichen – aber momentan habe ich mehr Fragen als Antworten. z.B.: Was sagt das Hamsterkaufen über unsere Gesellschaft aus und über unseren Egoismus? Und: Was ist das für eine Zeit, in der in China ein Virus aufkommt und in der Schweiz das Klopapier-Regal leer wird?

Wer?

Ich bin mittlerweile 42 Jahre als und predige seit fünf Jahren in der EMK-Herisau. Bis kurz vor meinem 30 Geburtstag war ich ein kämpferischer Atheist und habe alles daran gesetzt, jede Form von Religion lächerlich zu machen. Ich tat dies auf alle möglichen Arten.

Erst als ich begriff, dass das Christentum keine Religion ist, sondern eine lebendige Beziehung zu einem lebendigen Gott, änderte sich mein Denken. Dafür möchte ich übrigens besonders meiner Frau danken, die mir immer wieder von diesem Juden aus Nazareth erzählt hat und nicht müde wurde, sich meine Einwände anzuhören.

So radikal ich früher das Christentum früher bekämpfen wollte, so radikal möchte es heute vertreten. Dabei ging und geht es mir immer um die Wahrheit. Die grösste Wahrheit lautet: “Jesus ist König.” Und wann immer aus neben dieser grossen Wahrheit kleinere Wahrheiten entdecke, dann teile ich sie.

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