
«Die Verunsicherung bei den Gästen ist gut spürbar»
7. September 2020
Nachdem die Swiss Methodist Hotels im Frühjahr ihren Betrieb einstellen mussten, hofften die Verantwortlichen im Sommer auf mehr Gäste aus der Schweiz. Haben sich ihre Erwartungen erfüllt? Und was erwarten sie für die verbleibenden Monate des Jahres 2020?
«Wir sind sehr dankbar, dass wir während der Schulferien, viele Familien aus der Schweiz beherbergen durften», sagt René Müller, Direktor des Hotels Alpina in Adelboden. Der Juli habe sich im Rahmen dessen bewegt, wie das Hotel auch in den vergangenen Jahren ausgelastet war. Die Monate Juni, August und September stellen sich anders dar: Zwar seien mehr Individualgäste gekommen. Die für den Betrieb der Alpina wichtigen Gruppen blieben jedoch aus. Vor allem jene aus dem Ausland.
Mehr Gäste aus der Schweiz
Ähnlich tönt es auch bei den anderen beiden Hotels. In den Sommermonaten kamen 95% der Gäste im Hotel Artos in Interlaken aus der Schweiz. Das seien deutlich mehr als üblich, sagt Zentrumsleiter Mario Saladin. Im Vorjahr seien es 65% gewesen. Die Belegung während der Sommerferienzeit habe im Bereich der Erwartungen gelegen. Sie fiel mit einer Auslastung von nur 65% (gegenüber 95% im selben Zeitraum des Vorjahres) jedoch sehr tief aus.
Sogar fünfmal mehr Schweizer Gäste übernachteten während der Sommerferienzeit in der Backpackers Villa in Interlaken, darunter viele Familien mit Kindern. «Auffällig ist das kurzfristige Buchungsverhalten, das zudem sehr wetterabhängig ist», sagt Gastgeber David Bühler. Allerdings sei die Belegung ausserhalb der Ferienzeit sehr schwach, weil die Gäste aus Übersee fehlten. «So erreichten wir im Juli total nur die Hälfte des Vorjahres und im August nur knapp einen Drittel der Übernachtungen.»
Schwer vorhersehbare Entwicklung
Angesichts dieser tiefen Belegungszahlen rechnen die Verantwortlichen aller drei Hotels damit, dass sie für ihre Mitarbeiter/innen im Herbst noch einmal Kurzarbeit beantragen müssen. Die weitere Entwicklung ist zudem nur schwer abschätzbar. «Die Verunsicherung bei den Gästen und speziell bei den Gruppen ist gut spürbar», sagt Mario Saladin. Buchungen oder Absagen seien von der täglichen Entwicklung der Zahlen und den Anweisungen der Behörden abhängig und würden sehr kurzfristig vorgenommen. Für die Backpackers Villa ist entscheidend, wann auch wieder Gäste aus Übersee kommen können. Frühestens im Sommer 2021 rechnet David Bühler damit. «Entsprechend werden wir die nächsten Monate ‹kleinere Brötchen backen› und vor allem an Wochenenden und während den Schulferien Gäste aus der Schweiz beherbergen.»
Ein deutliches Defizit ist zu erwarten
Dagegen kommen die Gäste im Hotel Alpina im Winter auch in anderen Jahren zu einem grösseren Teil aus der Schweiz. «Wir gehen davon aus, dass der Winter recht gut wird, sollten die Einschränkungen nicht markant grösser werden», zeigt sich René Müller zuversichtlich. Entscheidend sei indes, ob und wie die Bergbahnen den Skibetrieb aufnehmen können.
Die Erwartungen an das Geschäftsjahr 2020 sind insgesamt bescheiden. Es zeichne sich für die Alpina ein deutliches Defizit ab, sagt etwa René Müller. Doch das sei tragbar, wenn es nicht erneut zu einem Lockdown komme.
Kombinierter Betrieb im Zentrum Artos
Auch Mario Saladin rechnet für das Hotel Artos mit einem negativen Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020. Mit dem Pflegezentrum und den Wohnliegenschaften hat das Zentrum Artos indes noch zwei weitere Standbeine. Allerdings sei der kombinierte Betrieb Hotel und Pflegezentrum jetzt auch sehr kompliziert geworden. «Die verschiedenen Gruppen – Hotelgäste, Angehörige, Bewohnerinnen und Bewohner – auseinanderzuhalten, ist schwierig umzusetzen und auch schwierig zu kommunizieren.» Von den meisten Personen würden die Schutzmassnahmen gut akzeptiert. «Doch wir merken, dass die Vorsicht und das Verständnis eher abnehmen.»
Die Krise überstehen
Doch alle drei Hauptverantwortlichen sind der Meinung, dass ihre Hotels die Krise überstehen können. «Dank der treuen Stammgäste – auch viele aus methodistischen Kreisen – sind wir zuversichtlich, dass wir die Situation überstehen», sagt Mario Saladin. Auch David Bühler sagt: «Es freut uns, wenn wir weiter Gäste auch aus der EMK begrüssen dürfen.» Wer direkt auf der jeweiligen Website der Swiss Methodist Hotels mit dem Code «EMK20» bucht, unterstützt dabei dank einer besonderen Aktion der Hotels auch zugleich Connexio, das Hilfswerk der Methodist/innen in der Schweiz.
S.F.
Beitragsbilder: zVg
Übernachten und Spenden
Die drei Swiss Methodist Hotels bieten eine besondere Solidaritätsaktion an, um Methodist/innen für einen Ferienaufenthalt in einem der Swiss Methodist Hotels zu motivieren: Vom Umsatz der methodistischen Gäste werden die Hotels 10% als Solidaritätsbeitrag an Connexio, das Hilfswerk der Methodist/innen in der Schweiz, spenden. Buchung bis zum 30. November 2020 direkt beim Hotel (einfach unten auf das entsprechende Bild klicken) mit dem Code «EMK20».
Swiss Methodist Hotels
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Zentrum Artos, Interlaken | Hotel Alpina, Adelboden | Backpackers Villa, Interlaken |