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Ist das Glas halb voll – oder halb leer?

14. November 2020

Die Jährliche Konferenz (Synode) der Methodist/innen in Basel wurde am Samstagabend mit einem feierlichen Gottesdienst und mit der Beauftragung und Ordination von Pfarrpersonen abgeschlossen.

Bischof Patrick Streiff begann seine Predigt mit einem halbvollen Glas Wasser in der Hand und der Frage, was man hier sehe. Ist es ein halb leeres oder ein halb volles Glas? Im Predigttext aus Epheser 5,14b-17 wird von «bösen Tagen» gesprochen. «Wir stehen in der zweiten Welle der Covid-Pandemie», sagte Streiff. «Müssten wir deswegen mit dem Epheserbrief sagen, die Tage sind böse?» Ob wir zurzeit vor allem das halb leere Glas oder auch das halb volle Glas sähen, das sei zu fragen. Mitten in der Krise zeigten sich auch Chancen.

Was trotzdem möglich ist

Der Ton liege im Text aus dem Epheserbrief zudem gar nicht auf einer Zeitanalyse. Der Epheserbrief ermuntere vielmehr, den Kairos zu erkennen und die Zeit zu nutzen, die Gott für uns bereithält. Auch wenn manches durch die Pandemie erschwert sei, könnten wir unseren Blick auf das richten, was trotzdem möglich ist, und uns aktiv für das Gute in dieser Welt einsetzen.

Drei einfache Regeln

Diesen Kairos zu sehen, bedeute, wach zu sein und Christus über uns erstrahlen zu lassen. «Wenn das Licht von Christus über unserem Leben erstrahlt, dann kann ein Leben einem guten Baum gleichen, der gute Frucht bringt.» – Der Bischof erinnerte an die drei einfachen Regeln der ersten Methodist/innen, die helfen, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun, indem wir 1) Nichts Böses tun, 2) Gutes tun, 3) die Gnadenmittel gebrauchen, um in Gottes Liebe zu bleiben. «Wer also den Kairos nutzt und über wem das Licht Christi aufstrahlt, dessen Leben wird anders, selbst in bösen Tagen.»

Sendung und Segnung

Im zweiten Teil des Gottesdienstes wurden neue pastorale Mitarbeiter/innen für ihre Aufgaben gesegnet und gesendet. Folgende Personen wurden neu als Lokalpfarrerin und Lokalpfarrer beauftragt: Christine Preis, Bernd Rosner und Stefan Gerber. Matthias Gertsch und Cyriane-Rohner-Ouvry wurden als Mitglieder auf Probe aufgenommen. Damaris Raymann wurde als Älteste ordiniert.

Der Gottesdienst endete mit der Fürbitte und dem Segen für die Pfarrpersonen und alle Menschen, die in unserer Kirche am Reich Gottes mitwirken. Die Feier wurde wunderbar umrahmt durch Musik von David Plüss und Yves Dobler. Die Gesangsbeiträge von Nadja und Thomas Lauwiner halfen, zu Hause in die Lieder mit einzustimmen.

Leider hat die Technik, die sonst an der Tagung reibungslos funktionierte, das aufmerksame Zuhören erschwert. Die schriftliche Fassung der Predigt von Bischof Patrick Streiff ermöglich nachträglich ein von Störungen ungetrübtes Lesen der Predigt. Ausserdem ist der Mitschnitt des Gottesdienstes auf dem YouTube-Kanal der EMK Schweiz verfügbar.

Sylvia Minder-Baumgartner, Bild: Bischof Streiff überreicht Damaris Raymann die Ordinationsurkunde.
Bild: EMK Schweiz, S.F.

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