Gottesdienste für und von Menschen aus der Schlagerwelt
26. November 2020
Am ersten Advent startet die «Schagerfamilie» der Methodist/innen mit einem Gottesdienstformat speziell für Freundinnen und Freunde der Schlagermusik. Diese können die Gottesdienste selbst mitgestalten.
Während des Lockdown wurden erstmals Gottesdienste der methodistischen «Schlagerfamilie» auf dem Spartensender Musig24 ausgestrahlt. Es handelte sich um ein befristetes Projekt. Die Zuschauer/innen wollten sich jedoch nicht damit zufrieden geben, dass das Format eingestellt wird. In einer Petition forderten sie eine Fortsetzung.
«Verschenkte» Gottesdienste
Die beginnt nun. Schlagerpfarrer Stefan Moll (Baden) und sein sechsköpfiges Team haben das Gottesdienstformat überarbeitet. Nun starten sie neu. Das Besondere an diesen Gottesdiensten beschreibt Moll so: «Das sind Gottesdienste für Menschen aus der Schlagerwelt und Gottesdienste von Menschen aus der Schlagerwelt.»
Was aber heisst, dass diese Gottesdienste auch von Menschen aus der Schlagerwelt gemacht werden? – «Wir ‹verschenken› sozusagen Gottesdienste», erläutert der Schlagerpfarrer. «Das heisst: Die Leute können ein Thema einbringen. Wir als Team machen dazu einen Gottesdienst.» Da könnten dann Bibelverse genannt werden – etwa Tauf- oder Konfirmationssprüche – oder Themen. «Das Thema ‹Vertrauen› wurde schon eingebracht», erzählt Moll, «oder das Thema: ‹Keiner weiss, wie es in mir drin aussieht›.»
Mit Schlagerleuten zusammen gestaltet
Der erste Gottesdienst in der neuen Reihe, der am 1. Advent ausgestrahlt wird, hat noch eine weitere Besonderheit: «Einer Frau aus der Schlagerwelt wird diesen Gottesdienst mit mir zusammen gestalten, die wenig Gottesdiensterfahrung mitbringt. Sie hat sich unglaublich engagiert vorbereitet, weil ihr das so wichtig ist», schwärmt der Schlagerpfarrer.
Künftig will er gar noch einen Schritt weitergehen: «Meine Idee ist, diese Gottesdienste auch im Gespräch vorzubereiten.» Teammitglieder und Leute aus der Schlagerwelt sitzen dann zusammen – zum Beispiel in einem Café – und sprechen über das Thema oder einen Bibeltext. «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die wenig Zugang zur Kirche gfunden haben, ein recht gutes ‹theologisches Feeling› haben.»
Bessere Gottesdienste
Was erhofft Moll sich davon? – «Das Ziel ist, dass diese Gottesdienste besser werden.» Besser meint für den Schlagerpfarrer zweierlei: «Besser ist, dass der Bibeltext oder das Thema neu erschlossen werden.» Personen, die nicht schon mit dem Bibeltext vertraut sind, hätten oft ganz eigene, spannende Zugänge zu den Texten. «Und das andere ist, dass er für ein bestimmtes Milieu neu erschlossen und dort darum besser verstanden wird.» Diese Übersetzungsarbeit könnten nur diese Personen leisten, ist Moll überzeugt. «Diese Leute hören aus Bibeltexten sehr gut heraus, was in ihrem Milieu relevant ist und wirklich Bedeutung hat.»
Die erste Sendung zum Thema «Vom Warten» wird am kommenden Sonntag, 1. Advent um 10.00 Uhr ausgestrahlt.
S.F.
Beitragsbild: zVg Stefan Moll
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Miterleben
Die Gottesdienste werden jeweils sonntags um 10.00 Uhr auf Musig24 ausgestrahlt. Musig24 ist im Grundprogramm von Swisscom blue TV und im Senderangebot von Quickline zu finden. Die Sendungen werden auch live im Internet übertragen.