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Vertriebene fliehen nach dem Massaker in Ostkongo aus den Dörfern nach Beni

Erneut Massaker im Osten Kongos

15. Januar 2021

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist es wieder zu einem Massaker an Zivilisten gekommen. Unter den Getöteten befinden sich erneut auch Methodist/innen.

Wie verschiedene Medien melden, kam es um den Jahreswechsel im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu einem Massaker an Zivilisten. Der gross angelegte Angriff am 31. Dezember 2020 in den Dörfern Eringeti und Mutwanga wird den Allied Democratic Forces (ADF) angelastet, einer bewaffneten, islamistischen Rebellengruppe, die im Ostkongo und in Uganda operiert.

Lähmender Terror

«Mindestens 25 Zivilisten, darunter sieben Methodisten aus zwei Familien, wurden bei diesen Gewalttaten getötet», sagte der für den Distrikt Beni zuständige Superintendent, Pfarrer Dumas Balaganire. Bei einem ähnlichen Angriff der ADF Ende September waren unter den Opfern ebenfalls Methodist/innen gewesen. «Diese wiederholten Angriffe in der Region Beni lähmen verschiedene wirtschaftliche und religiöse Aktivitäten», sagte Balaganire.

Einige der bei dem Angriff der islamistischen Miliz getöteten Methodist/innen bereiteten sich laut dem methodistischen Nachrichtenkanal UM-News gerade auf die Taufe neuer Gläubiger vor, als sie von den Angreifern überrascht wurden.

Grosse Zahl von Vertriebenen

Methodist/innen aus der Region berichten, dass aufgrund der Angriffe viele Dorfewohner/innen aus ihren Häusern geflohen seien. Schwierig sei, die Ernährung der vielen Vertriebenen sicherzustellen.  «Wir sind überfordert mit den Vertriebenen, die sich alle in der Stadt Beni sammeln», sagte Balaganire. Neben einer Hungersnot drohe auch ein Ausbruch von COVID-19.

Bischof spricht Beileid aus

Der zuständige methodistische Bischof Gabriel Yemba Unda sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. «Ich fordere alle auf, sich mit den vertriebenen Familien zu solidarisieren« sagte der Bischof. Zugleich sollten die Abstandsregeln strikt eingehalten werden «Denn trotz dieser Unsicherheit dürfen wir die Bedrohung durch COVID-19 nicht vernachlässigen!» Zugleich rief er die Behörden des Landes auf, den Frieden wiederherzustellen.

In seiner Funktion als nationaler Moderator der «Churches of Christ in Congo», einem ökumenischen Rat, dem 74 Konfessionen angehören, nahm Unda im November an Treffen teil, die vom kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi Tshilombo geleitet wurden. «Ich habe mich mit dem kongolesischen Präsidenten getroffen und ihm die durch die ADF verursachten Probleme in Beni erklärt. Ich hoffe, dass wir mit der Hilfe des Herrn eines Tages dauerhaften Frieden in der Region haben werden», sagte Unda.

S.F. / Kituka Lolonga, UM-News
Beitragsbild: Vertriebene, darunter auch Methodist/innen, aus den Dörfern Mutwangwa und Eringeti kommen in Beni, Kongo, an, nachdem sie vor einem Angriff von Aufständischen geflohen sind. Bild: Philippe Kituka Lolonga, UM News

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