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Hope Center Lettland

Unterstützung für junge Mütter und ihre Kinder in Lettland

15. Februar 2021

Schon vor der Corona-Pandemie war die Arbeit mit jungen Müttern im Hope Center in Lettland anspruchsvoll. Jetzt haben sich die Herausforderungen potenziert. Connexio unterstützt die Arbeit finanziell.

Das Hope Centre in Lettland bietet jungen alleinerziehenden und werdenden Müttern Zuflucht. Hier ist ein Ort, an dem sie leben können, bis ihr Kind geboren wird und sie genug Erfahrung und Wissen gesammelt haben, um unabhängig zu leben. Connexio, das Hilfswerk der Methodist/innen in der Schweiz, arbeitet mit der Partnerorganisation Fund for Mission in Europe zusammen und unterstützt das Hope Center finanziell.

Die Eigenständigkeit fördern

Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit im Hope Center liegt darauf, die Frauen zu ermutigen, ihre Ausbildung zu beenden oder eine Berufsausbildung zu besuchen. Im Zentrum finden sie dafür unterschiedliche Angebote zum Lernen. Zudem können sie Beratung und Mentoring in Anspruch nehmen. Die jungen Frauen sollen nicht nur das Selbstwertgefühl und Wissen haben, um ihre Kinder selbständig zu erziehen, sondern auch in der Lage sind, finanziell unabhängig zu leben.

Ein dramatischer Wandel

Im Laufe der Jahre hat sich dramatisch verändert, welche Mütter ins Zentrum kommen. Derzeit werden alle Mütter, die im Zentrum leben, offiziell als geistig eingeschränkt eingestuft. Alle können sich um ihre eigenen grundlegenden körperlichen Bedürfnisse kümmern. Zugleich haben sie alle jedoch Schwierigkeiten, Verantwortung für ihr Handeln, ihre Planung und die Erfüllung ihrer Verpflichtungen zu übernehmen. Sie müssen geschult werden, um dem Wohlergehen ihres Kindes höchste Priorität zu geben.

Einige der Frauen, die schon eine Weile im Zentrum leben, sind inzwischen in der Lage, ausserhalb des Zentrums zu arbeiten. Probleme entstehen, wenn der Arbeitgeber die Geduld verliert. «Es gibt einen grossen Mangel an Organisationen und Unternehmen, die bereit sind, mit diesen Müttern zu arbeiten», sagt Gita Binane, Direktorin des Hope Center. «Das Hope Center scheint immer mehr ein Top-Kandidat für solche Platzierungen zu sein.»

Die Pandemie verschärft die Lage

Die COVID-19-Pandemie brachte für die Verantwortlichen zahlreiche Herausforderungen mit sich. Die Mütter und Kinder den Vorschriften entsprechend zu isolieren, erwies sich als ziemlich schwierig. «Die Mitarbeitenden des Zentrums mussten wachsamer sein und dafür sorgen, dass das Social-Distancing und die Hygienevorschriften so weit wie möglich eingehalten wurden» berichtet Binane. Oberflächen mussten desinfiziert werden. Die Mütter mussten aufgrund ihrer mentalen Einschränkung immer wieder daran erinnert und der Grund für die neuen Regeln neu erläutert werden. «Finanziell belasten die Kosten von Desinfektionsmitteln und zusätzlichen Lebensmitteln den Haushalt stark», sagt Binane.

Strenge Kontrollen durch Behörden

Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig der Dienst für die mental geforderten Mütter und ihre Kinder sei, sagt die Direktoren. «Sie mussten ständig an die Not und die Ernsthaftigkeit der Situation erinnert werden.» Zugleich erforderte die Pandemie grosse Wachsamkeit. Weil Babys und Kinder im Zentrum leben, wurde dieses durch die Regierung strenger überacht. «Unser Zentrum war für Besucher geschlossen», erzählt Binane, «nur die Mütter und Kinder hatten Zugang zum Gelände.» Das brauchte auch für die Direktorin erhebliche Mehrarbeit mit sich. Sie organisierte für Bewohnerinnen Einkäufe und Transporte zu ihren Arztterminen. Die Mitarbeitenden mussten die Einschränkungen und neuen Regeln durchsetzen.

Spenden unterstützen die Weiterarbeit

Schon vor der Pandemie schienen die Herausforderungen gross, wenn es darum ging, die Frauen zu unterrichten und den Frieden in der Wohngemeinschaft zu bewahren. Doch im Vergleich zu den aktuellen Anforderungen scheint der Direktorin das geradezu leicht gewesen zu sein. «Die Unterstützung durch Fund for Mission in Europe und Connexio hilft uns, diese wichtige Aufgabe mit den mental eingeschränkten Müttern und ihren Kindern fortzusetzen», sagt Binane. «Vielen Dank dafür!»

Thomas Wirth, Connexio
Beitragsbild: zVg, Fund for Mission in Europe

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Fund for Mission in Europe

Der Fund for Mission in Europe wurde 1990 gegründet. Damals eröffneten sich den Methodistenkirchen in den ehemals kommunistischen Ländern Europas viele neue Möglichkeiten, das Evangelium in Worten und Taten weiterzugeben. Zunächst wurde der Fonds deshalb als ein Instrument der finanziellen Solidarität zwischen West und Ost geschaffen. Immer noch ist er eine wichtige Finanzierungsquelle für jährlich 30 bis 40 Projekte und Programme – im Osten, Westen, Süden und Norden Europas. Diese finanzielle Unterstützung wird durch Spenden aus einer wachsenden Anzahl an Ländern in ganz Europa ermöglicht. Darüber hinaus zählt es auch zu den Zielen des Fund for Mission in Europe, als Forum für aktuelle Herausforderungen zu dienen, gegenseitige Ermutigung und Gebetsunterstützung zu fördern und Begegnungen (z.B. durch Partnerschaften oder Freiwilligeneinsätze) sowie den Austausch von missionarischen Ideen und Mitarbeitenden zu ermöglichen.