Was ist ein Kaleidoskop?
15. Februar 2021
Zu: Methodisten schicken Vorschlag für gemeinsamen Weg in die Vernehmlassung / Kirche und Welt 2/2021, S.9
Kaleidoskop (griechisch) bedeutet ein Gerät «zum schöne Bilder sehen». Es geht ums gute Aussehen. Die «schönen Bilder sieht» man nur mit Tunnelblick durch eine Röhre. Der Tunnel ist eine Sackgasse. Und das Licht am Ende des Tunnels ist kein Ausgang, sondern eine Täuschung, denn die symmetrischen «schönen Bilder» bilden keine Wirklichkeit ab, sondern sie entstehen durch mehrfache Spiegelung.
Bei den Bildteilchen handelt es sich um Schrott (meist aus buntem Glas). Sie wechseln beständig, aber immer auf der gleichen Ebene, die Beziehung zueinander. Es gibt nichts Fassbares, nichts Beständiges. Die Bilder kommen nur durch den Einfluss einer Einwirkung von aussen zustande, und zwar unsteuerbar rein durch Zufall. Die Bildteilchen haben weder einzeln noch als Gesamtheit auch nur den geringsten Einfluss auf die Bilder.
Das Kaleidoskop kann nur mit völlig willenlosen Bildteilchen funktionieren. Sobald Teilchen einen «eigenen Willen», also eine ihr Verhalten bestimmende Eigenschaft aufweisen, entstehen keine «schönen Bilder», sondern Zerrbilder. Zum Beispiel
… wenn Teilchen magnetisch sind und einander anziehen oder abstossen,
… wenn einzelne Teilchen klebrig sind und sich schwer verschieben lassen,
… wenn ein Teilchen viel grösser oder schwerer ist als die andern.
Im Weiteren ist «Kaleidoskop» die treffend gewählte Bezeichnung für ein aus Verzweiflung geborenes Kirchenmodell, das eine Spurgruppe dem Vorstand und der Synode einer ratlosen Kirche vorschlägt.