Bezirk
Bischöfe Francisco und Streiff an der GK 2019

Bischofsrat sagt Sondersitzung der Generalkonferenz ab

23. März 2021

Der Bischofsrat der weltweiten Methodistenkirche hat überraschend die für den 8. Mai geplante virtuelle Sondersitzung der Generalkonferenz abgesagt. Über das weitere Vorgehen will er im April beraten.

Am 22. März hatten die Bischöf/innen der weltweiten Methodistenkirche eine Online-Sitzung durchgeführt. «Nach vielen Gesprächen kamen die Bischöf/innen zu der Entscheidung, dass sie im besten Interesse der Kirche zu diesem Zeitpunkt die für den 8. Mai 2021 angesetzte Sondersitzung der Generalkonferenz absagen sollten», heisst es in einer Presseerklärung, die im Anschluss an das Treffen veröffentlicht wurde. Die Generalkonferenz ist das oberste Leitungsgremium der weltweiten Methodistenkirche.

Pandemie zwingt zur Verschiebung

Im Februar hatte der Bischofsrat die eintägige Sondersitzung angekündigt, nachdem die für die Vorbereitung der Generalkonferenz zuständige Kommission bekanntgegeben hatte, dass die pandemiebedingt auf September 2021 verschobene Tagung erneut um ein Jahr auf September 2022 verschoben werden muss.

Virtuelle Variante nicht möglich

Vorab war geklärt worden, ob es allenfalls möglich sein könnte, die Tagung der Generalkonferenz virtuell durchzuführen. Allerdings hatte die für die Abklärungen zuständige Gruppe in ihrem Bericht unüberwindbare Hindernisse festgestellt: Die Delegierten befinden sich in unterschiedlichen Zeitzonen, was zu einer bis zu 16-stündigen Zeitverschiebung führen würde. Nicht in allen Weltregionen wäre zudem ein störungsfreier Zugang zum Internet garantiert gewesen. Unklar blieb auch, wie die Sicherheit der Abstimmugnen hätte gewährleistet werden können.

Handlungsfähigkeit bewahren

Die virtuelle Sondertagung am 8. Mai hätte dazu dienen sollen, bestimmte Regelungen des Kirchenrechts auszusetzen, so dass die Delegierten per Post über 12 Bestimmungen hätten abstimmen können. Diese Bestimmungen sollten hauptsächlich die administrative Handlungsfähigkeit während der Verzögerung der Generalkonferenz regeln. Allerdings standen die Pläne zur Durchführung dieses Treffens seit Bekanntgabe von verschiedenen Seiten in der Kritik. Vor allem hätte das virtuelle eintägige Treffen vor ähnlichen logistischen Herausforderungen gestanden, wie sie für ein mehrtägiges Treffen gegeben waren.

Über weiteres Vorgehen beraten

Die Bischöfe kündigten an, dass sie ihre regulär Sitzung im April dazu nutzen werden, aufgrund von derzeit stattfindenden Anhörungen die weiteren notwendigen Schritte bis zur Tagung der Generalkonferenz vom 29. August bis 6. September 2022 in Minneapolis zu planen.

«In den vergangenen Wochen haben wir viel gelernt», wird Bischöfin Cynthia Fierro Harvey, Präsidentin des Bischofsrats in der Pressemitteilung zitiert. Die gewonnene Zeit werde ein noch intensiveres Zuhören ermöglichen. «Wir sind dankbar für die Zusammenarbeit, die mit der Kommission für die Generalkonferenz gepflegt wurde, und besonders dankbar für die Arbeit, die bereits mit der Planung der Sondersitzung begonnen hat.»

Bischöfe und Bischöfinnen bleiben im Amt

Die Entscheidung, das Treffen abzusagen, bedeutet, dass verschiedene Bischöf/innen vorerst nicht in den Ruhestand gehen können. Die Kirchenordnung der weltweiten Methodistenkirche lässt Rücktritte oder Neuwahlen von Bischöf/innen erst nach der Tagung der Generalkonferenz zu. Bischof Patrick Streiff, der für die Schweiz zuständige methodistische Bischof, hatte Anfang des Monats bereits angekündigt, dass er sein Amt weiter ausüben werde.

S.F. / Quellen: Heather Hahn, UMNews, Pressemitteilung des Bischofsrates
Beitragsbild: Die Bischöfe Ciriaco Q. Francisco (links) und Patrick Streiff konferieren auf dem Podium während der Generalkonferenz der United Methodists 2019 in St. Louis. Foto von Mike DuBose, UMNS.

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Generalkonferenz

Die Generalkonferenz ist das oberste Leitungsgremium der weltweiten Methodistenkirche (United Methodist Church). Die Konferenz kann das Kirchenrecht revidieren und Resolutionen zu aktuellen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen verabschieden. Sie genehmigt auch Programme und Budgets für kirchenweite Aktivitäten. Die für 2020 vorgesehene Tagung in Minneapolis (USA) ist inzwischen auf den 29. August bis 6. September 2022 verschoben worden.

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