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Connexio: Mit Partnern für Gerechtigkeit eintreten

26. März 2021

Ueli Bachmann leitet das Hilfswerk Connexio. Im Interview hat Lukas Wyser von ihm ein wenig mehr erfahren über die Besonderheiten von Connexio, ein ethisches Dilemma und beeindruckende Reisen.

Bei Connexio, dem Hilfswerk der Methodist/innen in der Schweiz, ist vieles im Umbruch. Nicht erst seit Corona. Ueli Bachmann hat als Leiter des Hilfswerks die Aufgabe, das Schiff durch die unruhigen Gewässer zu manövrieren.

Wichtig ist dabei die Arbeit mit Partnerorganisationen und -kirchen in anderen Ländern und der Kontakt mit den methodistischen Gemeinden in der Schweiz und Frankreich.

Das Potential nutzen

Wie jedes Hilfswerk ist Connexio auf die Unterstützung durch Spender/innen angewiesen. Wie schwierig ist es im hart umkämpften Spendenmarkt die notwendigen Spenden zu erhalten? «Das grosse Plus von Connexio ist die Verbundenheit mit Mitgliedern und Freunden der Methodistenkirche in der Schweiz und in Frankreich», sagt Bachmann. Das sei eine der besonderen Stärken von Connexio. «Unser Ziel ist es, genau dieses Potential gut zu nutzen.»

Kirchen im Kongo sind gesellschaftsrelevant

Nutzen will er dieses Potential auch und gerade für die Partnerkirchen und -organisationen, mit denen Connexio zusammenarbeitet. Er weiss aus seinen Begegnungen, wie wichtig die kirchliche Arbeit besonders dort ist, wo staatliche Strukturen fehlen – etwa im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

 

Reisen oder nicht? Ein Dilemma!

Seit Beginn der weltweiten Pandemie hat sich jedoch die Arbeit verändert. «Bis Anfang 2019 war ich häufig unterwegs» sagt er. «Seit der Corona-Pandemie nicht mehr. Ich denke, das wird sich dauerhaft verändern.» Die Reisetätigkeit werde auch in Zukunft weniger Raum einnehmen, ist Bachmann überzeugt.

Freilich, auch wenn sich vieles in Online-Meetings besprechen lasse, nicht alles könne auf diese Weise ersetzt werden. «Der direkte Kontakt, gegenseitige Besuche und der bilaterale Austausch sind einfach wichtig.» Das bringt ihn allerdings auch in ein Dilemma.

 

Nicht auf Dauer angelegt

Bevor Bachmann die Aufgabe bei Connexio übernommen hat, war er unter anderem während neun Jahren in Nigeria tätig. Aus dieser Zeit stammt auch die Fähigkeit, sich in der westafrikainischen Handelssprache Hausa zu verständigen. Für die Rückkehr in die Schweiz sei es damals einfach an der Zeit gewesen, sowohl von der familiären Situation als auch von seiner Aufgabe her.

 

Ein sehr beeindruckendes Land

Viele Länder hat Ueli Bachmann im Zusammenhang mit seiner Arbeit bereits gesehen. Welches Land hat bei ihm die tiefsten Eindrücke hinterlassen? Die Antwort ist gar nicht so einfach – und dann doch eindeutig.

 

Gemeinsam für mehr Gerechtigkeit

Dass Menschen auch unter schwierigen Bedingungen füreinander einstehen, einander unterstützen, gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten, motiviert Bachmann, auch in seinen Begegnungen in der Schweiz für Gerechtigkeit einzustehen. Das Thema sei in vielen Kirchgemeinden viel zu wenig präsent. « Wir sollten nicht nur das Evangelium für die ‹Armen› predigen, sondern auch danach handeln. Wer denn sonst, wenn nicht die Kirchen?»

Lukas Wyser / S.F.
Beitragsbild: Screenshot

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Eine Kirche, die Gerechtigkeit sucht

Die Methodistenkirche in Grossbritannien startet ein zweijähriges Projekt, das sich mit der Frage beschäftigt, wie die Kirche sich zu sozialen Fragen äussern und Ungerechtigkeiten bekämpfen kann. Das Projekt wird von Rachel Lampard geleitet. Es zielt darauf ab, die Kirche besser zu befähigen, sich mit Stellungnahmen und ihrem Handeln wirksam für Gerechtigkeit einzusetzen und Veränderungsprozesse anzustossen.

Lampard sagt auf der Website der britischen Methodistenkirche zu ihrer neuen Aufgabe: «Ich freue mich darauf, Teil dieses Projekts zu sein und Methodistinnen und Methodisten und Leuten ausserhalb unserer Kirche zuzuhören – nicht zuletzt denen, die manchmal ungehört bleiben. Ich hoffe und bete, dass dies ein Projekt sein wird, das Menschen aus der ganzen methodistischen Gemeinschaft einbezieht und uns alle mit einer tieferen Leidenschaft für Gottes Gerechtigkeit in der Welt erfüllt.»

Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Weitere Einzelheiten zu den Konsultationen werden im Laufe der Zeit auf der Website der britischen Methodistenirche zu finden sein.

Quelle: methodist.org.uk