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Die Methodisten in Werdau stellen ihre Kirchenräume für die Sozialrabeitmit Schulkindern zur Verfügung.

Hausaufgaben machen in der Methodistenkirche

29. März 2021

Im sächsischen Werdau stellt die methodistische Kirche ihre Räume für Schulsozialarbeit zur Verfügung. Eine gelungene Kooperation.

Mit Ausnahme zweier Büros steht das Erdgeschoss des methodistischen Kirchengebäudes in Werdau (D) normalerweise leer. Seit einigen Wochen ist das anders. Nun sitzen Kinder zwischen Laptops und Büchern in den Räumen der Eben-Ezer-Kirche und machen Hausaufgaben. Der Grund: Hier findet Schulsozialarbeit statt.

Auf der Suche nach einem Ort

Begleitet werden die Kinder von Tina Demmler. «Seit einigen Monaten haben wir keinen Ort, an dem wir gemeinsam mit den Kindern den Lernstoff durchgehen können», sagt die Sozialarbeiterin. Sie ist in verschiedenen Schulen in Werdau tätig. Gerade jetzt stelle aber der digitale Unterricht viele der Kinder vor besonderen Herausforderungen. Wenn wegen der Pandemie weiterführende Schulen ganz oder teilweise geschlossen seien, habe diese wichtige Unterstützung keinen Ort. Deshalb machte sich der Träger – die Stadtmission Zwickau – auf die Suche und fand in der methodistischen Kirchgemeinde in Werdau einen bereitwilligen Partner.

Methodist/innen öffnen ihre Räume

Die Methodisten-Gemeinde stellt ihre Räume und einen leistungsfähigen Internetanschluss zur Verfügung, die Stadtmission stellt die Laptops. «Der Altersdurchschnitt bei uns in der Gemeinde liegt zwischen 65 und 70 Jahren», beschreibt die Werdauer methodistische Pfarrerin Kathrin Posdzich die Situation ihrer Gemeinde. Mit Schulsozialarbeit habe die Gemeinde bisher keine Berührung gehabt. «Umso mehr freut es uns, dass wir das Angebot auf diese Weise unterstützen können.»

Den Bildungsnotstand abmildern

Elfried Börner, Streetworker der Stadtmission, kennt die Sorgen und Nöte der Jungen und Mädchen. «Einige der Kinder und Jugendlichen müssen unter schwierigen Bedingungen zu Hause lernen und andere verfügen nicht über die nötige Technik», beschreibt Börner die vielschichtigen Probleme. «Wir versuchen dann gemeinsam eine Lösung zu finden.» Neben der Arbeit mit den Kindern am Lernstoff werde dadurch für die Schulsozialarbeit die Teilnahme an Videokonferenzen und sogar Beratungsgespräche mit Kindern und Eltern möglich. Zumindest für einige Familien könne auf diese Weise der coronabedingte Bildungsnotstand ein bisschen abgemildert werden. Die methodistische Gemeinde, die in vielen Bereichen ihrer Arbeit durch die Pandemie stark eingeschränkt ist, kann vor Ort ihren Beitrag dazu leisten.

Kathrin Posdzich, Stephan Ringeis, emk.de
Bild: Katrin Posdzich, Elfried Börner und Tina Demmler (v. l.) unterstützen Schüler, die die Pandemie vor Herausforderungen stellt. (Foto: Mario Dudacy via emk.de)

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