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Bischof Heinrich Bolleter 2015

«Wir sind auf einem guten Weg»

13. Mai 2021

Der methodistische Bischof i.R. Heinrich Bolleter feiert heute, am 13. Mai 2021, seinen 80. Geburtstag. Zwischen 1989 und 2006 leitete er die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa. So manchen Meinungsaustausch an Konferenzen im In- und Ausland schloss er mit den Worten ab: «Wir sind auf einem guten Weg!» Vielleicht gerade dadurch machte er immer wieder deutlich, dass Glauben und Vertrauen kein Besitz sind, sondern ein Prozess.

Der am 13. Mai 1941 in Zürich geborene Heinrich Bolleter wuchs in einer methodistischen Familie auf. Es war deshalb nicht so überraschend, dass ihn sein Weg in die Jungschar und den Jugendbund führte. Gerade diese Zeit sollte sich als prägend für seinen Glauben und für die spätere Berufung in den Dienst als Pfarrer erweisen.

Pfarramt statt Forstamt

Nach Abschluss seiner schulischen Ausbildung bis zur Matura mit einem Spezialdiplom in Mathematik und Physik spielte er mit dem Gedanken, Forst-Ingenieur zu werden und nach Alaska auszuwandern. Doch dann entschied er sich zum Theologiestudium am kircheneigenen Seminar in Frankfurt am Main (Deutschland).

Pfarrer und Redaktor

Mit gerade einmal 24 Jahren bekam er 1965 seine erste Dienstzuweisung in die methodistische Kirchgemeinde nach Baden. 1969 wurde er zum Pfarrer ordiniert. In den folgenden 20 Jahren wirkte er in den methodistischen Kirchgemeinden in Baden, Zürich-Wipkingen, Thalwil und Zofingen. Daneben war er von 1974 bis 1985 auch für die Redaktion und Herausgabe der Kirchenzeitschrift «Kirche + Welt» verantwortlich.

Zum Bischof gewählt

Nach der Wahl zum Bischof 1989 1989 wählten ihn die Delegierten der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa – als Nachfolger von Bischof Franz Schäfer – zum neuen Bischof dieses Gebiets. Kaum hatte er seinen Dienst angetreten, kam es im östlichen Mitteleuropa und auf dem Balkan zu einer politischen Wende. Dies führte auch zu einer Neuorientierung und einem Wiederaufbau der Methodistenkirche in den verschiedenen Ländern dieser Region.

Den Menschen zugewandt

In einer reichen Vielfalt an Glaubensbiographien, Sprachen und Kulturen baute Bischof Heinrich Bolleter mit der ihm eigenen Zugewandtheit zu den Menschen zahlreiche Brücken. Mit den Frauen und Männern seiner Kirche – und auch darüber hinaus – blieb er unterwegs. Er erlebte, wie Gott in schwierigen Zeiten Kraft schenkte und neue Perspektiven eröffnete, und wie an vielen Orten das Leben blühte und Früchte trug.

Ehrenzeichen verliehen

Elisabeth Gehrer überreicht Heinrich Bolleter 2006 eine Auszeichnung Im Jahr 2006 wurde ihm für seine Dienste als Brückenbauer zwischen Ost und West das Grosse Silberne Ehrenzeichen mit Stern der Republik Österreich verliehen. Ab 2007 – ein Jahr nach seinem Eintritt in den Ruhestand – bemühte er sich als Genfer Sekretär des Weltrates Methodistischer Kirchen um ein glaubwürdiges, gemeinsames Zeugnis der Kirchen auf weltweiter Ebene.

Für ein Miteinander der Kulturen

Sein waches Interesse an weltweiten Zusammenhängen und sein offenes Herz für Menschen der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa und darüber hinaus hat Bischof Heinrich Bolleter bis heute nicht verloren. Sein Bewegungsradius ist kleiner geworden. Doch umso mehr engagiert er sich heute mit und für Menschen, die aus anderen Kulturen in die Schweiz eingewandert sind, so zum Beispiel arabischsprachige Menschen.

Wichtige Wegbegleiterin

Bischof i.R. Heinrich Bolleter mit Frau Marta Bischof Heinrich Bolleter ist seinen Weg nicht allein gegangen. Seit 55 Jahren ist er mit seiner Frau Marta verheiratet, die ihn in seinen Aufgaben unterstützt, begleitet und ergänzt hat, und die, gerade auch im Unterwegssein mit andern Frauen der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa, ihre eigene Farbe eingebracht hat.

Auf gutem Weg

Mögen Bischof Heinrich Bolleter und seine Frau Marta, zusammen mit ihren drei Kindern und deren Familien, auf dem Weg in die Zukunft immer wieder erfahren, dass der Weg, den sie gehen, «ein guter Weg» ist – weil der Auferstandene vorausgeht, ihnen nahe ist, ihre Hoffnung stärkt und ihr Herz mit Frieden erfüllt.
Urs Schweizer (l.) und sein Chef, Bischof Bolleter

Urs Schweizer, Sekretär des Bischofs Patrick Streiff, war auch schon als Sektetär für Bischof Heinrich Bolleter tätig.
Beitragsbilder: zVg, Verleihung des Ehrenzeichens: Andy Schindler-Walch

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Wegbegleiter/innen schauen zurück

Urs Schweizer hat Stimmen von einigen Frauen und Männern gesammelt, die mit Bischof Heinrich Bollter unterwegs waren. Den Beitrag mit diesen Stimmen finden Sie hier.

Zentralkonferenz

In Afrika, Europa und auf den Philippinen bilden die Jährlichen Konferenzen (Synoden) einer grösseren Region sogenannte Zentralkonferenzen. Die Zentralkonferenz bildet eine administrative Einheit, die die gemeinsame Arbeit und Mission koordiniert und auch ihren Bischof oder ihre Bischöfin wählt. Die an eine Zentralkonferenz entsandten Delegierten sind zu gleichen Teilen Laien und pastorale Mitglieder. Die Jährliche Konferenz (Synode) Schweiz-Frankreich-Nordafrika ist Teil der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa, deren Bischof seit 2006  Dr. Patrick Streiff (Zürich) ist. 15 weitere Länder von Polen bis Nordafrika gehören zu dieser Zentralkonferenz.