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Lobpreisband Yellowship

Noch einmal eintauchen ins «(Home)Camp4five»

21. Mai 2021

Die Camps der jungen Methodist:innen, die über Auffahrt stattfanden, sind vorbei. Inputs und Workshops lassen sich aber noch weiterhin anschauen.

Die jungen Methodist:innen haben ihre Camps über Auffahrt in diesem Jahr in einer besonderen, den aktuellen Rahmenbedingungen angepassten Weise durchgeführt. Das Programm bestand aus einem Mix aus live gestreamten Programmteilen und weiteren Programmteilen vor Ort in den 22 Homecamps. In den live gestreamten Inputs, die alle Campteilnehmer:innen gemeinsam sahen, ging es um biblische Personen, deren Leben auf den Kopf – oder vom Kopf auf die Füsse gestellt wurde. Sie sind als Videos weiterhin verfügbar.

Schattengestalt im Rampenlicht

Sarah Strehler, Theologiestudentin und Mitarbeiterin im im Bereich «GemeindeEntwicklung» der Methodistenkirche in der Schweiz, rückte Saul in den Mittelpunkt. Er war nach biblischer Erzählung erste König des Volks Israel im Alten Testament und Vorgänger von David. Saul sei einer ihrer «Lieblingscharaktere in der Bibel», sagte Sarah Strehler. Seine Geschichte sei eine antike Seifenoper im Format von «Gute Zeiten – schlechte Zeiten». Der gemeinhin mit «vielen Vorurteilen» belasteten Figur gewann sie in einer herausfordernden Interpretation der biblischen Texte überraschende Facetten ab.

Leidenden eine Stimme geben

Avi Girschweiler, Theologiestudent und Jugendmitarbeiter der Methodistenkirche in Winterthur, stellte Noomi vor. Auch sie ist eine Figur aus dem Alten Testament. Als Schwiegermutter von Rut gehört sie gemäss der biblischen Erzählung zu den Vorfahren von König David. «Was muss einer Person widerfahren, dass sie ihre Trauer, ihren Schmerz so offen umherträgt?», fragte Girschweiler. An dieser Person, deren Leben mehrfach auf den Kopf gestellt worden sei, könne unter anderem gelernt werden: «Die Geschichte der Leidenden will erzählt werden.» Doch nicht nur ihr Schmerz, sondern auch ihre Stärken, ihr Witz, ihre Kraft sollen zur Sprache kommen.

Es geht nicht um den Fisch

Beim Input von Manuel Zimmermann stand der alttestamentliche Prophet Jona im Mittelpunkt. Manuel Zimmermann ist ebenfalls Theologiestudent, gehört zum Kernteam des Camp 4 und zum Leitungsteam der jungen Methodist:innen in der Region Thun. Über Jona gebe es eine unüberschaubare Fülle von Kinderbüchern – mit zwei Hauptpersonen: Jona – und der Fisch. Denn bei Jona könne man offenbar lernen, dass man gehorchen solle – Gott und anderen Autoritäten – und besser keine eigenen Pläne mache. «Ich hoffe, ihr glaubt mir kein Wort», wirft Zimmermann diese Interpretation über den Haufen. Das sei auf jeden Fall nicht die Geschichte von Jona, die in der Bibel erzählt werde. Doch worum geht es dort? Um einen barmherzigen Gott – und einen Menschen, der das zwar weiss, aber selbst noch nicht barmherzig geworden ist.

Befreiende Liebe

Den vierten Input gestaltete Anna Shammas. Sie ist methodistische Pfarrerin in Aarau und leitet dort zusammen mit ihrem Mann die arabisch sprechende Gemeinde. Ausserdem arbeitet sie im Bereich GemeindeEntwicklung mit. Sie stellt eine namenlose Frau aus Samarien in den Mittelpunkt, von der im Neuen Testament im Evangelium nach Johannes erzählt wird. Die Geschichte einer Frau, die sich verstecken wollte – und durch die liebevolle Begegnung mit Jesus befreit wurde.

Die meistgestellte Frage

Um die Ijob-Erzählung aus dem Alten Testament ging es im Input von Lukas Wyser. Wyser hat zusammen mit einem Team die Camps für die jungen Methodist:innen organisiert. Er arbeitet im Bereich GemeindeEntwicklung der Methodistenkirche der Schweiz und betreut zudem auf der neu geschaffenen Stelle «hybride Kirche» digitale Projekte der Schweizer Methodistenkirche. Mit seinem Input nahm er die Frage auf, die von den Teilnehmer:innen an den Camps immer wieder gestellt wurde: Warum gibt es Leid? Die Ijob-Erzählung zeige unter anderem, dass es viele Antwortversuche gebe, die aber alle nicht greifen. Es gebe keine einfachen Antworten. «Wehre dich, wenn Leute dennoch so mit dir reden», ermutigte er die Teilnehmer:innen.

Weltende und Klimawandel

Neben den Inputs finden sich auch noch zwei Beiträge aus Workshops im YouTube-Kanal der jungen Methodist:innen:

Im Dschungel von verschiedenen Endzeitlehren und Weltuntergangspropheten hilft der methodistische Pfarrer Cedric Zangger mit seinem Workshop «Das Ende der Welt» Meinungen und Strömungen zu sortieren. Er gibt ausserdem seine hoffnungsvolle Sicht zu diesem Thema weiter.

Im Workshop «Christ:in sein und Klimawandel» beantwortet die methodistische Pfarrerin Sarah Bach Fragen wie: «Haben wir einen Auftrag in dieser Welt?», «Was hat das Klima damit zu tun?», oder: «Muss ich mich verändern?». Ausserdem gibt sie eine Anleitung mit, wie ihre Gedanken allein oder mit anderen zusammen vertieft werden können. Die Anleitung ist online verfügbar.

S.F.
Beitragsbild: Die Band  Yellowstone gestaltete den Worship bei den Plenumsveranstaltungen. (Bild: Screenshot)

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