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Nothilfe nach Vulkanausbruch besonders für Menschen mit Einschränkungen

5. Juli 2021

Nach dem Vulkanausbruch vom 22. Mai im Osten der Demokratischen Republik Kongo mussten zahlreiche Personen fliehen und sind obdachlos geworden. Ein Team der Methodistenkirche vor Ort konnte für mehr als 500 Haushalte Nothilfepakete verteilen. Besonders im Blick sind Menschen mit Einschränkungen.

Ein Nothilfe-Team der Methodistenkirche der Episkopalregion Ost-Kongo verteilte in mehreren Aktionen Pakete mit dringend benötigten Lebensmitteln und Hygiene- und Haushaltsgegenständen. Die Verteilaktionen fanden im Norden der Stadt Goma statt. Das Team ist sich bewusst, dass es mit seinen begrenzten Mitteln bei Weitem nicht allen helfen konnte. Dennoch setzt es mit seiner Hilfe wichtige Zeichen.

Menschen mit Einschränkungen zuerst

Bereits in der ersten Verteilaktion für 100 Haushalte wurden besonders gefährdete Personengruppen berücksichtigt. In der weiteren Verteilaktion, die Mitte Juni stattfand, standen vor allem 200 Haushalte mit älteren Personen und Menschen, die mit einer Behinderung leben, im Mittelpunkt. Weil es für Menschen mit Einschränkungen zu schwierig ist, zum Platz der Verteilaktionen am Rande des Lavastroms zu kommen, ist das Nothilfe-Team zu ihnen gegangen.

Ihre Spende hilft!

Connexio, das Hilfswerk der Methodist:innen in der Schweiz, hat bereits 25 000 USD über­wiesen und un­ter­stützt mit an­deren metho­dis­tischen Hilfs­orga­nisa­tionen die Not­hilfe vor Ort.

Vermerk: Nothilfe Goma

Spen­den kön­nen auch ein­bezahlt wer­den auf:
EMK in der Schweiz, Connexio, Zürich, PC 87-537056-9, IBAN CH52 0900 0000 8753 7056, Vermerk: Nothilfe Goma

Pakete zum Überleben

35 Familien konnten so versorgt werden. Jeder Haushalt hat einen Mais, Maniokmehl, Oel, ein Wasserbecken, Teller und Löffel, Seife, ein grosses Tuch, Salz und Zahnbürsten mit Zahnpasta erhalten. Zu einem Haushalt gehören meistens sechs bis acht Personen.

Hilfe steht allen Menschen offen

Die Pakete wurden dankbar entgegengenommen. «Die Hilfe der Methodistenkirche kommt in einem Moment, wo die Bevölkerung enorm leidet» sagt Ukizevuba Gaspard. Er gehört zu den Personen, die in zwei Vororten von Goma vom Vulkanausbruch betroffen sind. Diese Hilfe käme, obschon die Mehrheit der Betroffenen nicht zur Methodistenkirche gehörten und ungeachtet dessen, welcher Ethnie sie zugehörig seien.

Gute Zusammenarbeit vor Ort

Das Nothilfe-Team hat mit den lokalen Behörden und der Nicht-Regierungsorganisation East Eagle Foundation zusammengearbeitet. Diese Organisation ist in verschiedenen afrikanischen Ländern tätig und trägt dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit Einschränkungen zu verbessern.

Niemanden zurücklassen

Menschen mit Einschränkungen sind bei Naturkatastrophen und Konfliktsituationen besonders gefährdet. Sie haben nicht dieselben Möglichkeiten, sich Zugang zu Wasser, Lebensmitteln und medizinischer Hilfe zu verschaffen. Die UNO, verschiedene Länder und Organisationen haben eine 🔗Charta entwickelt, die Menschen mit Einschränkungen gleichen Zugang zu Dienstleistungen und Gütern in humanitären Krisen gewährleisten soll.

Diese Prinzipien leiten auch die Arbeit von kirchlichen Organisationen. 🔗Connexio, das Hilfswerk der Methodistenkirche in der Schweiz, hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag an eine faire und inklusive Gesellschaft zu leisten.

Nicole Gutknecht, Quellen: Philippe Kituka Lolonga, Ulrich Bachmann, Michel Kizibisha
Beitragsbild: Rebeca Lamirwa sitzt auf ihrem mit einer Handkurbel betriebenen Dreirad in Goma (DR Kongo). Sie erhält Hilfsgüter, die für Menschen mit Behinderungen reserviert sind, vom Hilfswerk der weltweiten Methodistenkirche (UMCOR) und von Connexio, dem Hilswerk der Methodist:innen in der Schweiz. (Foto: Philippe Kituka Lolonga via Connexio)

Prinzipien der Charta

Die 🔗Charta wurde auch von der Schweiz unterzeichnet. Sie beinhaltet fünf Prinzipien:
• Nicht-Diskriminierung von Menschen mit Einschränkungen
• Beteiligung von Menschen mit Einschränkungen in der Entwicklung und Ausführung von Projekten
• Inklusive humanitäre Projekte, die den Bedürfnissen aller Menschen entsprechen.
• Entwicklung globaler Massnahmen zur Förderung der Inklusion
• Förderung der Zusammenarbeit und Koordination zwischen verschiedenen humanitären Akteuren zur Verbesserung der Inklusion von Menschen mit Einschränkungen.