Mit Partnern vor Ort den Menschen in Haiti helfen
17. August 2021
Methodistische Hilfsorganisationen und Kirchgemeinden unterstützen zusammen mit lokalen Partnerorganisationen die Menschen in Haiti nach dem verheerenden Erdbeben vom vergangenen Samstag. Das Hilfswerk der weltweiten Methodistenkirche sammelt Spenden für die Nothilfe vor Ort.
«Nach dem Erdbeben vom Samstag trauern wir an der Seite der Menschen in Haiti. Langsam wird die erschütternde hohe Zahl an Opfern und das Ausmass der Verwüstung deutlich», sagte Roland Fernandes, der Leiter von 🔗Global Ministries und 🔗United Methodist Committee on Relief (UMCOR), der Organisation für humanitäre Hilfe der weltweiten Methodistenkirche, gegenüber dem methodistischen Nachrichtenkanal 🔗UM-News.
Zahl der Todesopfer steigt
Am 14. August hatte ein 🔗Erdbeben der Stärke 7,2, die südwestliche Halbinsel Haitis erschütterte. Die Zahl der Todesopfer ist bisher auf über 1 400 gestiegen. Das Beben, dessen Epizentrum etwa 125 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince lag, führte zu Erdrutschen und brachte zahlreiche Gebäuden zum Einsturz. Mehrere Nachbeben erschütterten seither das ganze Land.
Bestehende Partnerschaften nutzen
«UMCOR ist fest entschlossen, das Leid zu lindern. Wir arbeiten mit unseren Partnerorganisationen daran, Grundbedürfnisse zu befriedigen und akute Notlagen bestmöglich zu stillen», sagte Fernandes. Auch viele einzelne Methodist:innen und methodistische Kirchgemeindenn arbeiten mit ihren langjährigen kirchlichen Partner:innen in dem karibischen Inselstaat zusammen, um Hilfe zu leisten.
Das United Methodist Committee on Relief (UMCOR), die Organisation für humanitäre Hilfe der weltweiten Methodistenkirche, sammelt über seinen Hilfsfond für internationale Katastrophenhilfe und Wiederaufbau Geldspenden, um vor Ort in Haiti Nothilfe leisten zu können.
Sonderkollekte am 22. August
Bischof Kenneth Carter von der Florida Conference forderte die Methodist:innen seines Bischofsgebiets in einer E-Mail auf, am kommenden Sonntag, dem 22. August, eine Sonderkollekte für Haiti zusammenzulegen. «Mögen wir Gott und einander in einem Geist der Grosszügigkeit gegenüber unseren Mitmenschen in einer Zeit der Krise und im Vertrauen darauf, dass Gott für uns sorgen wird, näher kommen», schreibt Carter.
Medizinisches Team eingetroffen
Ein mobiles medizinisches Team aus Petit Goâve in der Nähe von Port-au-Prince ist bereits in die betroffene Region entsandt worden. Das Team wird durch eine Partnerschaft zwischen der Highland Park United Methodist Church (HPUMC) in Dallas und der United Methodist Church of the Resurrection in Leawood, Kansas, finanziert.
Langjährige Beziehungen
«HPUMC engagiert sich seit langem stark für die Menschen in Haiti», sagte Caroline Hazlett, die Koordinatorin für Gesundheitspartnerschaften und Katastrophenhilfe der methodistischen Gemeinde. «Obwohl unsere physische Präsenz aufgrund der Pandemie und der politischen Instabilität eingeschränkt ist, sind wir entschlossen, unseren Freundinnen und Freunden dort weiterhin zu helfen.»
Schwierige Rahmenbedingungen
Verschiedene Faktoren erschweren jedoch die Bemühungen, auf das zweite katastrophale Erdbeben zu reagieren, das das verarmte Land innerhalb von 11 Jahren heimgesucht hat. Zum einen breitet sich das Coronavirus noch immer sehr stark im Inselstaat aus. Zudem erlitt Haiti in den letzten Jahren einen massive wirtschaftlichen Abschwung, der durch Bandenkriminalität und politische Unruhen weiter verstärkt wird. Erst vor etwas mehr als einem Monat wurde der Präsident des Landes, 🔗Jovenel Moise, ermordet.
Humanitäre Korridore einrichten
Die Banden haben wichtige Zufahrtsstrassen zu Teilen Haitis in ihre Gewalt gebracht, auch in der vom Erdbeben betroffenen Region bei Les Cayes. Die Hilfskräfte setzten zunächst Hubschrauber und Boote ein, um Hilfe zu bringen. Einer der Anführer der Banden sagte am 15. August, dass die bewaffneten Gruppen entlang der Strasse nach Les Cayes 🔗einen Waffenstillstand erklärt hätten und ein Konvoi auf dem Landweg angekommen sei. Die Vereinten Nationen fordern unterdessen einen «humanitären Korridor», damit die Hilfsgüter durch die von den Banden kontrollierten Gebiete gelangen können.
Tropensturm erschwert Rettungsaktionen
Angesichts Tausender Verletzter und weiterer in Trümmern eingeschlossener Menschen arbeiten die haitianischen Behörden mit Hochdruck daran, die Rettungsmassnahmen zu beschleunigen und die überlasteten Krankenhäuser zu entlasten. Das tropische Sturmtief «Grace» überzog die Insel am 17. August zudem mit heftigen Regenfällen. Das erschwerte die Arbeit der Rettungskräfte zusätzlich.