Methodisten bringen Schulmöbel aus Hard nach Ungarn
24. August 2021
Mit einem Kleinlastwagen machten sich am 11. August drei Methodisten aus Bregenz auf eine lange Fahrt. Sie brachten gebrauchte Schulmöbel nach Tatabánya in Ungarn.
In der Zeitung hatte der Bregenzer Methodistenpfarrer Bernfried Schnell gelesen, dass die Volksschule Markt in Hard (Österreich) aufgelöst und das Mobiliar verschenkt wird. «Da ist mir sofort die Idee gekommen, das nach Ungarn zu bringen. Dort hat ja die Methodistenkirche eine Schule.»
Von der Idee zur Umsetzung
Kurzerhand nahm er Kontakt auf mit Laszlo Khaled, dem Superintendenten der ungarischen Methodistenkirche. So kam die Geschichte ins Rollen. Doch ehe die Möbel dann tatsächlich ihren Weg fanden, waren noch ein paar Hürden zu nehmen.
Da war zum Beispiel die Frage nach dem Transport. «Wir wussten nicht woher wir einen Transporter erhalten – und wie gross der sein würde», erzählt Bernfried Schnell. Sie machten Bilder von den Schulmöbeln und schickten die an Laszlo Khaled – und stellten danach die Schulmöbel erst einmal in der Methodistenkirche in Bregenz unter.
Fahrzeugfrage und Ziel klären sich
Durch einen Pfarrkollegen kam Bernfried Schnell in Kontakt mit der 🔗Firma Knecht aus Rankweil. Diese stellte einen Kleinlastwagen für den Transport zur Verfügung.
In Ungarn hatte sich inzwischen herauskristallisiert, wohin die Möbel kommen sollten: nach Tatabánya, einer Stadt in Nordwesten Ungarns, rund 52 km westlich der Hauptstadt Budapest. Die dortige «Grundschule an der Füzes Strasse» liegt in einem Bezirk, in dem die ärmsten Menschen Tatabányas wohnen. 110 Schüler:innen gehen hier in acht Klassen zur Schule. Zum Lehrpersonal gehört auch der methodistische Pfarrer Gábor Szuhánszky.
Wie ein Geschenk Gottes
Vier Stühle für Lehrer:innen, über 30 Stühle für Schüler:innen, 15 Tische, zwei Computertische und eine grosse Pinwand konnte Bernfried Schnell zusammen mit Martin Hartman und Konrad Waibel, die zur Methodistengemeinde in Bregenz gehören, nach Tatabánya bringen.
Mit grosser Freude wurden sie dort vom gesamten Lehrpersonal und einigen Schüler begrüsst, die zum Entladen der Fracht gekommen waren. Der Direktor der Schule, Pẻter Pintẻr sagte: «Ihr seid ein Geschenk Gottes!» Die Schule benötige die Möbel dringend für eine Grundschulklasse.
Weiter Richtung Budapest
Mit in der Ladung waren ausserdem zahlreiche Kleiderspenden der Methodist:innen aus Bregenz. Zudem hatten die drei Fahrer auch zwei Liegen aus einer Arztpraxis zusammen mit weiterem medizinischen Material nitgenommen. Die Methodistenkirche in der Schweiz hatte diese für ein Seniorenheim der Methodistenkirche in Budakeszi mitgegeben, einem Ort am Stadtrand von Budapest.
«Wir danken der Gemeinde Hard für die Bereitstellung der Schulmöbel», sagt Pfarrer Bernfried Schnell. Zusammen mit seinen beiden Helfern war er nach einer zwölfstündigen Rückfahrt wieder in Bregenz eingetroffen.
Nächste Fahrt in Aussicht
Innerlich plant Pfarrer Schnell bereits die nächste Lieferung. «Wir werden im Herbst wahrscheinlich noch einmal rüber fahren», sagt er. Er hofft, dass er noch einmal Schulmöbel erhalten kann, wenn in Hard auch noch die Mittelschule aufgelöst wird. «Vielleicht können wird dann sogar zwei Schulklassen bestücken», sagt er. «Dann würden wir noch einmal eine Klasse in Tatabánya ausstatten – und eine weitere in Budapest.»