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«Wir definieren uns nicht über die Ränder»

27. August 2021

Seit Mitte August ist Brigitte Moser neue Distriktsvorsteherin des Berner Distrikts der Schweizer Methodistenkirche. Sie will in ihrer neuen Leitungsaufgabe einen Beitrag dazu leisten, dass in dieser Kirche möglichst viele unterschiedliche Menschen Platz finden.

Die neue Stelle von Brigitte Moser als 🔗Distriktsvorsteherin ist eine Teilzeitstelle. Daneben ist sie auch als methodistische Pfarrerin der 🔗methodistischen Kirchgemeinde in Thun zu 50% tätig. «Das ist eine spannende Herausforderung», sagt sie. Ein Teil der Abgrenzung der beiden Arbeitsfelder nimmt sie anhand der unterschiedlichen Wochentage vor, in denen sie entweder als Gemeindepfarrerin oder als Distriktsvorsteherin arbeitet.

Andere Perspektive

Die neue Aufgabe als Distriktsvorsteherin geht sie erwartungsvoll an. «Ich freue mich darauf, mit den Kolleginnen und Kollegen unterwegs zu sein.» Natürlich sei sie auch bisher schon mit vielen Kolleg:innen im Kontakt gewesen. «Doch jetzt werde ich das aus einer anderen Perspektive tun.»

Kirche für alle

Eine besondere Chance in ihrer neuen Aufgabe sieht sie darin, an strategischen Prozessen beteiligt zu sein. Welche Impulse will sie in diesen Prozess einbringen? – «Die EMK muss eine Kirche für alle sein», sagt Moser. Möglichst viele und unterschiedliche Menschen sollen in ihr Heimat finden.

Vielfalt ist Reichtum

Doch kann das gelingen? – Brigitte Moser sieht die Herausforderungen: «Die aktuellen Streitthemen haben Sprengkraft.» Sie spielt damit an unter anderem auf die 🔗aktuellen Diskussionen um die Fragen der menschlichen Sexualität. «Wir müssen als Kirche und in den Gemeinden wieder lernen, die Vielfalt der Meinungen als Reichtum zu sehen,» sagt sie. Ihr Anliegen ist es, Menschen miteinander (wieder) ins Gespräch zu bringen.

Manches geht nicht zusammen

Freilich ist sie sich auch der Grenzen bewusst. «Ich muss mich da auch selbst immer wieder an das Jesuswort erinnern lassen, dass niemand ein altes Gewand mit einem neuen Stoff flickt», sagt sie. Manche Positionen seien einfach nicht miteinander vereinbar.

Von der Mitte her

«Die Stärke unserer Kirche ist gerade, dass wir uns nicht so sehr über die Ränder definieren, sondern von der Mitte her», ist Moser überzeugt. Darum hält sie die Vielfalt an Menschen und Meinungen auch für eine Besonderheit, die es neu zu entdecken gilt.

Die «Aussenministerin»

Als Distriktsvorsteherin begleitet Brigitte Moser die Arbeit von zwölf methodistischen Kirchgemeinden. Daneben ist sie in verschiedenen inner- und ausserkirchlichen Gremien engagiert.

«Von meiner Vorgängerin habe ich die Aufgabe als ‹Aussenministerin› der EMK übernommen», erläutert sie. Sie vertritt die Schweizer Methodist:innen darum als Delegierte bei der 🔗EKS und im 🔗Freikirchenverband. Ausserdem wird sie bei Bedarf Bischof Patrick Streiff bei der 🔗Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz und bei der 🔗Konferenz der Kirchenpräsidien vertreten.

Umfangreiches Pensum

Innerkirchlich wird sie in verschiedenen Gremien tätig sein. Unter anderem ist sie mit zuständig für die Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen. Ausserdem gehört sie zum 🔗Vorstand der Schweizer Methodistenkirche. Alles in allem ein sehr umfangreiches Pensum. «Ja», bestätigt Brigitte Moser, «ich denke, dass wir nach einem Jahr einmal evaluieren müssen, wie es mir mit den unterschiedlichen Aufgaben geht.»

S.F.
Beitragsbild: zVg

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Zwei Sätze zur Person

«Nach dreizehn Jahren im Thurgau (in Klingenberg) lebe ich nun in Thun, im schönen Berneroberland, wo ich die Natur mit dem See und den Bergen sehr geniesse. Ich freue mich auf viele Begegnungen und gemeinsame Essen in den verschiedensten Zusammensetzungen.»

Distriktsvorsteherin

In der «Jährlichen Konferenz» (Synode) Schweiz-Frankreich-Nordafrika sind methodistische Kirchgemeinden regional als «Distrikte» zusammengefasst. Die kirchliche Arbeit in diesen Distrikten wird von Distriktsvorsteher:innen beaufsichtigt und begleitet. Sie werden für ihre Aufgabe vom Bischof berufen. Ihre Amtszeit beträgt in der Regel acht, in Ausnahmefällen bis zu zehn Jahren. – Brigitte Moser ist neue Distriktsvorsteherin des Berner Distrikts. Sie tritt die 🔗Nachfolge von Claudia Haslebacher an.