Die Leute müssen ihren eigenen Beitrag leisten können
7. Dezember 2021
In einem neuen Videoformat porträtiert Lukas Wyser unter #MethodistInMission innovative Projekte der Methodist:innen. Folge 1 führt ins «gms Studen», ein Projekt im Arbeitsbereich «Kirche anders». Worum genau geht es?
«Kirche anders» sei die Antwort der Kirche auf eine sich verändernde Gesellschaft, in der Kirchen immer mehr an Relevanz verlieren, sagt Chris Forster, Methodist und Verantwortlich im Bereich GemeindeEntwicklung für den Arbeitsbereich 🔗«Kirche anders», in dem solche innovativen Projekte zusammengefasst werden.
Erste Folge eines neuen Video-Magazins
Doch wie sieht das konkret aus? – Lukas Wyser und Marius Baumann vom Bereich Kommunikation haben sich auf den Weg gemacht nach Studen. Dort haben die beiden vor und hinter der Kamera einen Tag lang Brigä und Stef Gerber vom 🔗«gms studen» begleitet.
Entstanden ist eine 🔗erste Ausgabe von #MethodistInMission. In lockerer Folge sollen in diesem Magazinformat Video-Beiträge erscheinen, in denen innovative, inspirierende und erfrischende Projekte oder Programme von Methodistinnen und Methodisten in der Schweiz vorgestellt werden.
Kirche mit den Leuten in Studen
Was «gms studen» ist, lässt sich nicht in einer kurzen Definition sagen. «Eine Art Kirche», sei es, fasst Lukas Wyser seine Eindrücke im Gespräch zusammen. «Es geht um Kultur, Begegnung, Inspiration».
Das Ehepaar Brigä und Stef Gerber leitet das Projekt. Die Anfänge reichen in das Jahr 1999 zurück. Angefangen hat alles mit einer Jungschararbeit – und mit Brunch-Gottesdiensten, die sehr gut besucht waren.
In dieser mehrjährigen Anfangszeit hatte das Projekt noch keine eigenen Räumlichkeiten. Für jeden Anlass richteten sie sich in gemieteten Räumen ein.
Trotz gut besuchter Brunch-Gottesdienste kamen Brigä und Stef Gerber immer mehr in einen Zwiespalt: Die Gottesdienste wurden sehr stark von Leuten aus verschiedenen christlichen Gemeinden in der Region besucht. Vieles hat sich verändert seither – auch darum, weil die Verantwortlichen ihrem ursprünglichen Ziel treu geblieben sind:
Ursprünglich war es im Projekt darum gegangen, mit den Leuten in Studen unterwegs zu sein. Die Verantwortlichen haben sich darum für einen klaren Schnitt entschieden, um sich auf die Leute an ihrem Ort konzentrieren zu können.
Nach und nach hat sich das Projekt wieder neu und anders entwickelt. Es konnten eigene Räumlichkeiten angemietet werden. Vor allem haben sich die beiden klarer auf die Leute ausgerichtet, mit denen sie unterwegs sein wollen. Einen wichtigen Impuls dazu erhielten sie aus dem Verkehrskundeunterricht.
Sehr unterschiedliche Angebote sind entstanden – aus der Begegnung und dem Gespräch mit Leuten in ihrem Umfeld: Angebote mit Kindern und Jugendlichen – eine «GschichteChischte», «Happy Kids Days», Bastelangebote. Anlässe für und mit Erwachsenen im Kreativ-Atelier, an der «wunderBar» oder bei «Chäs, Brot, Wy und mini Gschicht mit Gott». Im Video sind einige Einblicke in die Angebote zu sehen.
Doch wie ist das: Da werden Leute zu kreativen Angeboten eingeladen – oder zu kulturellen. Und dann kommt eine Geschichte aus der Bibel und etwas von Jesus und Gott? Ist das nicht eine Mogelpackung?
Dem eigenen Anliegen treu bleiben und mit den Leuten im Dorf unterwegs sein, das heisst auch: Die Leute bestimmen mit, was läuft. Manches eigentlich gute Angebot muss darum eingestellt werden.
Doch die beiden sind überzeugt, dass das die Weise ist, wie Kirche unterwegs sein muss. Schon früh habe sie das Zitat des Theologen Dietrich Bonhoeffer angesprochen: «Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist», sagt Brigä. Und Stef ergänzt: Er würde das dahingehend ändern, dass Kirche nur Kirche ist, wenn sie mit anderen da ist. Die Leute müssten ihren eigenen Beitrag dazu leisten können, wie Kirche an ihrem Ort aussieht und gelebt wird.
S.F.
Beitragsbild: Marius Baumann, EMK Schweiz
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Kirche anders
Die Kirche ist herausgefordert, neue Wege zu gehen, um gesellschaftsrelevant zu sein. In der Methodistenkirche der Schweiz sind eine 🔗Reihe von Projekten entstanden oder am Entstehen, in denen neue Formen der kirchlichen Gemeinschaft entwickelt und ausprobiert werden. Der Bereich GemeindeEntwicklung unterstützt diese Projekte. 🔗Strukturell sind diese wie ein «Kirchgemeindebezirk» Teil der Methodistenkirche in der Schweiz – mit dem Unterschied, dass die zugehörigen Kirchgemeinden in der ganzen Schweiz zu finden sind.
Mehr zum Arbeitsbereich «Kirche anders» der Methodistenkirche