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Gemeinsam gegen Grenzverletzung

10. Dezember 2021

Die Schweizerische Evan­gelische Allianz (SEA) hat eine Charta gegen Grenz­verletzungen er­arbeitet. Gemein­den und Ver­bände sind ein­geladen, sie zu unter­zeichnen und Teil des Netz­werks «Gemein­sam gegen Grenz­verletzung» zu werden. Natascha Bert­schinger, Vor­sitzende der Arbeits­gruppe Prä­vention der Metho­disten­kirche in der Schweiz, hat die Charta mit aus­gearbeitet.

Aktuell zirkuliert die Charta bei den Mitgliedern der 🔗SEA. Auf den Weg gebracht haben sie Andi Bachmann-Roth, Sekretär der SEA, Natascha Bertschinger, Marcel Mettler, Geschäftsführer von 🔗cisa-schweiz, Beat Leuthold, Mitglied des SEA-Vorstands und Beat Ungricht, Regionalleiter Zürich von Chrischona Schweiz.

Starterkonferenz

Anfang 2022 ist eine Starterkonferenz geplant. Natascha Bertschinger und ihre Mitstreiter hoffen, dass viele Gemeinden sich dem geplanten Netzwerk «Gemeinsam gegen Grenzverletzung» anschliessen.

Ausweitung der Themenfelder

«Begonnen wurde der Prozess eher auf der Linie des sexuellen Missbrauchs», sagt Natascha Bertschinger. «Es wurde aber schnell deutlich, dass das mehr umfasst.» Das Themenfeld sei darum erweitert worden auf unterschiedliche Formen des Missbrauchs und der Grenzverletzung. Ähnlich sei dieser Prozess 🔗auch innerhalb der Methodistenkirche in der Schweiz abgelaufen.

Gemeinden unterstützen

«Das SEA-Netzwerk entsteht aus dem Wunsch, ein übergreifendes Netzwerk zur Frage der Prävention zu erhalten, in dem Verantwortliche sich gegenseitig unterstützen», erläutert Bertschinger. Es gehe aber nicht darum, eine gemeinsame Präventions- oder Interventionsstelle zu schaffen. Vielmehr sollten die Gemeinden in diesen Fragestellungen unterstützt werden.

Voneinander lernen

Die grosse Stärke eines Netzwerks sieht die Methodistin darin, miteinander über Erfahrungen und Schwierigkeiten austauschen zu können. «Für mich ist es sehr hilfreich, von anderen zu hören, wie sie bestimmte Fragestellungen angehen, was bei Schulungen gut funktioniert oder was auch nicht, welche Themen andere umtreiben», sagt Bertschinger im Blick auf ihre Erfahrungen bei der EKS, wo sie bereits an einem ähnlichen Austausch teilnimmt.

Know-How ist gefragt

Nachdem die Methodisten und Methodistinnen ihr 🔗Präventionskonzept eingeführt hatten, seien zudem Leute auch aus anderen Freikirchen auf sie zugekommen, erzählt sie weiter. «Sie wollten von unserem Know-How und unseren Erfahrungen profitieren.» Einzelgespräche hätten sie geführt und Material weitergegeben. «Hin und wieder wurden wir auch gefragt, ob die Leute an unseren Schulungen teilnehmen könnten.» Das alles zeige: Das Bedürfnis, voneinander zu lernen und miteinander auszutauschen sei auf sehr vielen unterschiedlichen Ebenen vorhanden.

Verpflichtung und Austausch

Aus dem Netzwerkgedanken heraus sei dann die Charta entstanden. Die Gemeinden und christlichen Verbände, die die Charta unterzeichnen, verpflichten sich zu einem sorgsamen Umgang mit Grenzen in verschiedenen Bereichen. Ausserdem nehmen sie an einer gemeinsamen Tagung teil. «Dort wollen wir einander schulen, miteinander unterwegs sein, über Schwierigkeiten reden und Hilfe anbieten.»

S.F.
Bild: PxHere, CC0

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Im Interview bei SRF

Über die Hintergründe und Ziele der Charta sprechen Natascha Bertschinger und Marcel Mettler auch 🔗in einem Interview, das Judith Wipfler für einen Beitrag bei SRF mit den beiden führte.