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Bild: Talk mit Bischof Streiff in Studen

«Als Bischof sorge ich für eine faire, offene Debatte.»

26. Januar 2022

In einem Talk in Studen erzählte Bischof Patrick Streiff Anfang Januar aus seiner Lebensgeschichte und sagte, worin er seine Aufgabe als Bischof sieht.

🔗«Chäs, Brot, Wy … und mini Gschicht mit Gott» ist ein Anlass bei 🔗gms in Studen, der genau das zusammenbringt: ein gemütliches Ambiente und einen Talk mit einem Gast über die eigene Lebens- und Glaubensgeschichte.

Talk mit dem Chef

Stef Gerber als Moderator und Gastgeber hatte am 13. Januar seinen eigenen Chef als Gast zum Talk eingeladen: Der methodische Bischof Patrick Streiff erzählte im Gespräch über seine Kindheit und Jugendzeit, seinen Weg ins Pfarramt, geplatzte Träume und unerwartete Wendungen, seinen Weg ins Bischofsamt und davon, was ein Bischof bei den Methodist:innen überhaupt so macht.

Glaube und Naturwissenschaft

Aufgewachsen ist Bischof Patrick Streiff in Birsfelden. Die Mutter war sehr stark in der Methodistenkirche engagiert. Der Vater, Naturwissenschaftler, hatte sich von seiner katholischen Herkunft distanziert und war gegenüber Kirche und Glaube sehr kritisch – aber tolerant. Insofern war der Weg zum Glauben und gar ins Pfarramt der Methodistenkirche für Patrick Streiff nicht vorgezeichnet. Doch sein Vater habe ihn sehr stark darin unterstützt, dass er seinen eigenen Weg findet – und geht.

Prägende Erfahrungen

Im Gespräch erzählt der methodistische Bischof von prägenden Erfahrungen seiner Jugendzeit – in der methodistischen Kirche in Grossbritannien oder durch einen Vortrag des brasilianischen Erzbischofs und Befreiungstheologen Dom Hélder Câmara in Zürich, den er mit Freunden besuchte. Nachgezeichnet wird im Gespräch der Weg des heutigen Bischofs ins methodistische Pfarramt. Auch Stationen auf seinem persönlichen Weg mit Hochzeit und der Geburt der ersten Kinder erzählt Patrick Streiff.

Wenn es anders kommt

Mehrmals kommt der Bischof auf Lebenssituationen zu sprechen, in denen Entscheidungen über ihn und seinen Weg anders gefällt wurden, als er es erhofft oder für sich gewunschen hätte. Eigentlich hatte er schon früh das Ziel, an einer methodistischen Ausbildungsstätte als Professor zu unterrichten. Doch das blieb ihm versagt. Stattdessen wurde er Bischof des Bischofsgebiets innerhalb der weltweiten Methodistenkirche, das die grösste Vielfalt an Kulturen und Sprachen vereinigt.

Was tut ein Bischof?

Die Antwort auf die Frage, was ein methodistischer Bischof denn eigentlich so tue, war daher klar: «Der Bischof reist sehr viel.» 140 bis 160 Tage im Jahr sei er vor Corona unterwegs gewesen. Eine wichtige Aufgabe als Bischof sei, dass er Menschen miteinander in Beziehung bringe und vernetze. Ausserdem ist es seine Aufgabe, die Tagungen der Jährlichen Konferenzen (Synoden) zu leiten. Er selbst habe dann weder Stimm- noch Vetorecht. «Als Bischof sorge ich für eine faire, offene Debatte», sagt er. Die Entscheidungen fällten die Konferenzmitglieder.

Die Konstante

Das ca. 75-minütige Gespräch gibt vielfältige Einblicke in den Weg des methodistischen Bischofs, dessen Amtszeit sich durch die Corona-Pandemie unerwartet verlängert hat. Durch die Jahre hin haben sich zwar die Fragen verändert, denen gegenüber er seinen Glauben verantwortet. Geblieben sei aber im Blick auf Gott die «Grundüberzeugung, dass Gott Liebe ist – und dass dies ein ganz tiefes Geheimnis ist, in das wir nur tiefer eindringen können.»

S.F.
Beitragsbild: Bischof Patrick Streiff (l.) und Stef Gerber im Gespräch. (Foto: gms, Carlos Muniz via Facebook)

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