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Mit kleinen Marken gemeinsam Gutes tun

4. Februar 2022

Briefmarken galten lange als «die Aktie des kleinen Mannes». In guten Händen sind diese Kleinstaktien noch immer bei Markus und Regula Schiess in Rheineck. Denn dort erwirtschaften die alten Marken noch einmal einen Ertrag für gute Zwecke.

Seit fast 20 Jahren führen der methodistische Pfarrer Markus Schiess und seine Frau Regula die «Brocken- und Briefmarkensammelstelle» der Methodistenkirche in der Schweiz. 275 000 Franken konnten sie während dieser Zeit erwirtschaften. 🔗Connexio, das Hilfswerk der Methodistenkirche in der Schweiz, die 🔗Jungschar der Methodistenkirche und einige kleinere Hilfswerke haben von ihrem Engagement profitiert.

Angebot ausgebaut

Zunächst war die «Brockensammelstelle» vor allem eine «Briefmarkensammelstelle». Seit sie die Arbeit übernommen haben, hat das Ehepaar Schiess das Angebot breit ausgebaut. Inzwischen nehmen sie auch alte Ansichtskarten, Münzen und Geldscheine, Altgold und Schmuck, Uhren, alte Fotoapparate und Spielsachen und mehr entgegen.

Auftrag angenommen

In der Kirchenzeitschrift «Kirche und Welt» hatte Markus Schiess 2002 den Aufruf gelesen, dass für die Leitung der Sammelstelle ein Nachfolger gesucht werde. «Nach langem Zögern habe ich mich gemeldet», sagt Markus Schiess. Der Gedanke habe ihn fasziniert, dass man mit den kleinen Marken «gemeinsam Gutes tun» kann, wie es das Motto des methodistischen Hilfswerks Connexio sagt.

Fachwissen angeeignet

Weil Markus Schiess selbst Briefmarken sammelt, brachte er in diesem Bereich schon einiges an Fachwissen mit. Regula Schiess begann zu der Zeit in Chur in einer Brockenstube zu arbeiten. Dort sammelte sie ebenfalls Fachwissen. Heute ist sie Leiterin der Hiob-Brocki-Filiale in Rorschach.

Kleines und Grosses

Solches Fachwissen ist nötig, damit die kleinen und grossen Kostbarkeit nicht übersehen werden!

Unter den ihm 2015 zugesandten Briefmarken entdeckte Markus Schiess zum Beispiel eine der seltenen Reh-Briefmarken ohne Stanzung. Verkauft hat er sie mit einem Prüfzertifikat auf der Online Auktionsplattform Ricardo – für mehr als 500.- Franken. Bereits mehrmals hat Markus Schiess diese Marke unter den ihm zugesandten Briefmarken entdeckt. «Da braucht’s ein geschultes Auge und Fachliteratur, die auf solche Marken aufmerksam macht.»

Aber er verkauft auch wesentlich grössere »Brocken»! Durch die Vermittlung eines Pfarrkollegen erhielt er zum Beispiel ein Vergrösserungsgerät für Filmnegative. Schon der Transport war aufwendig. Verkauft wurde das Gerät schlussendlich für 1300.- Franken.

Zerbrechliche Schätze

Deutlich filigraner waren seltene Glaskugeln aus Frankreich, die Regula und Markus Schiess für über 1000.- Franken verkaufen konnten. «Die Leute, die diese Glaskugeln kauften, fassten sie nur mit Handschuhen an und legten sie fein säuberlich in dafür bestimmte Stoffsäckchen», erinnert sich Markus Schiess.

Online und persönlich

Als Verkaufskanäle für die Gegenstände nutzen Regula und Markus Schiess die Plattform Ricardo, ein Briefmarkenauktionshaus, den Flohmarkt in Rorschach, einige Privatpersonen, einen Briefmarkensammler, der aus Frankfurt a.M. anreist und die Kiloware abkauft sowie Beziehungen, die Regula Schiess durch ihre Arbeit aufgebaut hat. Eine Zeit lang hatten sie auch in der Methodistenkapelle in Rheineck Flohmärkte organisiert. «Da kamen sehr viele fremde Leute in unsere Kapelle» erzählt Schiess. «Das hat ‹unsere Methodisten› positiv überrascht.»

Weiter lernen

Vor allem auf dem Flohmarkt in Rorschach gebe es immer wieder schöne Begegnungen und gute Gespräche. «Durch den Flyer, den ich da auflege, gab es auch schon Gespräche über den Glauben», sagt Markus Schiess. Die Aufgabe macht ihm nach wie vor Freude. «Interessant ist, dass man nie auslernt, neue Erfahrungen macht und immer wieder spannende Sachen erhält.»

S.F.
Beitragsbild: Regula Schiess (r.) bei einem Flohmarkt in der methodistischen Kapelle in Rheineck (Bilder: Markus Schiess)

Flyer der Brocken- und Briefmarkensammelstelle

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Weitergeben statt wegwerfen

Die Briefmarken- und Brockensammelstelle sammelt:

» Sämtliche Briefmarken (Papierrand um Marke nicht mehr als 0.5 cm) und Kuverts Schweiz & Ausland
» Ansichtskarten Schweiz & Ausland
» Alte und neue Münzen und Geldscheine (Banknoten)
» Altgold
» Halsketten, Broschen und weiteren Schmuck in Silber und Gold
» Armband-, Taschen- und Stoppuhren, Pendulen etc. (auch defekt)
» Alte Fotoapparate (auch defekt)
» Alte Spielsachen bis 1970 wie: Modellauto, Modelleisenbahnen, Teddybären, Blechspielsachen
» Alte Lampen – Speziell aus den 70-er Jahren
» Alte Radios und Plattenspieler bis 1960
» Game Boy, Spielkonsolen

Zu kaufen gibt es:

Sämtliche oben aufgeführte Artikel können zu günstigen Preisen erworben werden. Briefmarken können zum Beispiel als Einzelmarken, Kiloware etc. erworben werden.

Erlös

Die Einnahmen werden Missionsprojekten der Evangelisch-methodistischen Kirche im In– und Ausland gutgeschrieben.

Sendungen und Anfragen

Markus Schiess, Appenzellerstrasse 25, CH-9424 Rheineck, Tel. +41 71 888 11 47, ✉E-Mail