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Bilder: Spuren der Verwürstung in Tonga nach dem Vulkanausbruch

Methodisten in Tonga legen Plan zum Wiederaufbau vor

4. April 2022

Vor zweieinhalb Monaten wurde die Inselgruppe Tonga von einem Vulkanausbruch heimgesucht. Jetzt gibt es Nachrichten von den tonganischen Methodisten.

Der 15. Januar 2022 «war ein Tag, der als der dunkelste in die Geschichte Tongas eingehen wird», heisst es in einer fünfzehnseitigen 🔗Projektplanung, mit der die Freie Wesleyanische Kirche von Tonga (🔗Free Wesleyan Church of Tonga, FWC) ihr Hilfsprogramm beschreibt. Darin finden sich kurz- und mittelfristige Projekte über einen Zeitraum von zwei Jahren, mit denen die Folgen der Explosion des Vulkans in Hunga Tonga und Hunga Ha‘apai bewältigt werden sollen.

Schäden sind immens

Trotz der gewaltigen Explosion und riesiger Flutwellen, die alles mitrissen, was sich ihnen in den Weg stellte, sind laut Informationen der FWC nur drei Menschen ums Leben gekommen. Allerdings werde diese Vulkanexplosion «in den Köpfen und Seelen der Tonganer, insbesondere der älteren und jungen Generation, nie vergessen werden», heisst es im Vorwort der Projektbeschreibung. Die ganze Nation sei durch den Ausbruch des Vulkans «von Staub, Traurigkeit und Tränen bedeckt». Mit den Schäden an Land und im Ozean seien rund 70% dessen zerstört, was die Lebensgrundlage für das Leben auf den betroffenen Inseln darstelle. Die Trinkwasserversorgung brach zusammen. Auch wenn die Schäden immens seien und sich kaum mit Geld oder anderen Massstäben messen liessen, ist das Vorhaben der tonganischen Methodist:innen angesichts der Tatsache «wie viele tonganische Leben gerettet wurden» von grosser Dankbarkeit und Zuversicht getragen.

Schritte beim Wiederaufbau

Klar und nüchtern beschreibt das Programm, wie in drei Schritten die Sofortreaktion, die Wiederherstellung der Kommunikation und des Zusammenhalts sowie der Wiederaufbau in Angriff genommen wurden. Beispielsweise wird erklärt, dass neunzig Prozent der kleinen Boote in den Flutwellen nach dem Vulkanausbruch zerstört wurden. Für die Kommunikation und Versorgung der Menschen auf der tonganischen Inselgruppe sind diese kleinen Boote unerlässlich. Neben Zelten für die Not-Unterbringung, Betten, Decken, Generatoren und Schulmaterial werden daher auch Boote mit Aussenbordmotoren aufgezählt, um den Menschen zu helfen, die Katastrophe zu überwinden.

Unterstützung notwendig

Die 🔗britische Methodistenkirche pflegt intensive Kontakte zu den tonganischen Methodist:innenen und koordiniert die Spenden und Hilfsangebote der europäischen Methodist:innen für Menschen auf Tonga. Frank Aichele, Leiter der Weltmission der Methodistenkirche in Deutschland, befürchtet alelrdings, «dass bei all den Katastrophen und Problemen weltweit der Vulkanausbruch auf Tonga wahrscheinlich bei den meisten Menschen schon wieder in Vergessenheit geraten ist». Die Nachrichten vom anderen Ende der Erde seien zwar nur spärlich, «aber die Menschen dort brauchen zur Linderung ihrer Not auch unsere Unterstützung».

Klaus Ulrich Ruof, emk.de
Beitragsbilder: Aus der Projektplanung der FWC

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