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Bild: Methodisten in der Slowakei bereiten einen Transport von Hilfsgütern vor

Die Last auf mehr Schultern verteilen

30. April 2022

Die Arbeit mit ukrainischen Flüchtlingen bestimmt weiterhin die Tagesordnung vieler Methodist.innen in den Ländern, die an die Ukraine direkt oder indirekt angrenzen. Die entstandenen Prozesse und Strukturen werden verfeinert. Doch die anhaltende Belastung zehrt auch an den Kräften.

Die Arbeit von zahlreichen Freiwilligen sei immer noch sehr wichtig, sagt Jana Křížova, Pastorin und Koordinatorin der Arbeit mit ukrainischen Flüchtlingen in Tschechien in einem wöchentlichen Austausch per Zoom. Deren Engagement müsse durch die Arbeit von Angestellten ergänzt werden, die mehr Zeit für die verschiedenen Aktivitäten aufbringen können.

Hausverwalter und Kraftfahrer

Drei der methodistischen Einrichtungen in Tschechien, in denen eine grosse Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine untergebracht ist, haben daher Hausverwalter eingestellt, zunächst begrenzt für drei Monate. Zudem helfen dort auch einige Student:innen und andere junge Leute mit.

Auch in Rumänien gibt es eine ähnliche Entwicklung, wie Rares Calugar, Superintendent der Methodistenkirche in Rumänien, berichtet: Um weiterhin Woche für Woche humanitäre Hilfe in die Ukraine bringen zu können, sei ein ukrainischer Berufskraftfahrer eingestellt worden, der in Rumänien lebt. Da er älter als 60 Jahre ist, wird er die Ukraine nach der Lieferung der Hilfsgüter auch wieder verlassen können.

Medikamente für ein Spital

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Connexio develop, die Organisation für Ent­wick­lungs­zu­sam­men­arbeit der Metho­disten­kirche in der Schweiz unter­stützt Initiativen und Projekte für Flüchtlinge in der Ukraine selbst und in Polen, Rumänien, Ungarn und der Slowakei.

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(Vermerk: «Nothilfe Ukraine»)
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Hilfs­lieferungen in die Ukraine organisieren Metho­dist.innen aus ver­schiedenen Ländern, etwa aus Tsche­chien, Polen, der Slo­wakei und Ru­mänien. Oft er­folgen sie mit Klein­bussen oder Mini­vans. Nach einer ersten grösseren Lieferung von Medikamenten für ein Spital in der Ukraine aus Ru­mänien 🔗am 20. April, planen die ru­mäni­schen Metho­dist:innen eine weitere grosse Lie­ferung dort­hin. Die Ver­antwort­lichen des Spitals hatten drin­gend darum gebeten, weitere Medi­kamente zu er­halten.

Zurückkehren und helfen

Zugleich berichten die Koordinator:innen der methodistischen Hilfsarbeit auch davon, dass zahlreiche Flüchtlinge wieder in die Ukraine zurückkehren. Laut Jana Křížova aus Tschechien seien darunter auch solche, die ursprünglich geplant hatten, länger in Tschechien zu bleiben. Nicht nur die Sorge um die eigenen Häuser, Wohnungen und Gärten stehe hinter dieser Entscheidung. «Wir können dort mehr für die Menschen tun, die ihre Heimat im Osten des Landes verlassen haben», sagen einige der Rückkehrwilligen.
In einigen Fällen haben die örtlichen Methodistenkirchen diese zurückkehrenden Ukrainer:innen finanziell unterstützt – auch mit dem Ziel, die Arbeit mit den Binnenvertriebenen zu fördern, von denen viele jetzt im westlichen Teil des Landes leben.

Jede:r ist wertvoll

«Wenn wir uns um eine Familie, eine Mutter und ein Kind kümmern, scheint das wie ein Tropfen auf den heissen Stein zu sein angesichts dessen, was getan werden muss», schreibt Jana Křížova in einer Meditation. «Wir fühlen uns hilflos angesichts des unermesslichen Leids so vieler Menschen. Aber jeder Tropfen zählt. Es kommt auf jeden einzelnen Menschen an.» Für Gott sei jedes einzelne Leben wertvoll. Darum mache es Sinn, sich um jeden Menschen zu kümmern.

Urs Schweizer, Assistent von Bischof Patrick Streiff / S.F.
Beitragsbild. In der Slowakei beladen Methodisten einen Kleinbus mit Hilfsgütern für den Transport in die Ukraine. (Bild: zVg)

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