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Bild: Bischof Harald rückert predigte zum Abschluss der Tagung

Methodisten in Norddeutschland wollen die kirchliche Arbeit zukunftsfähig machen

3. Juni 2022

Vom 18. bis 22. Mai tagte in Berlin die Synode der Methodistenkirche in Norddeutschland. Kernpunkte der Beratungen und Beschlüsse waren Fragen zur künftigen Arbeitsweise und Struktur.

Die Mitgliederzahlen der Methodistenkirche in Deutschland sind seit 2008 um rund 20 Prozent zurückgegangen. An der Norddeutschen Jährlichen Konferenz (Synode) der Methodist:innen diskutierten die Delegierten daher darüber, wie die 🔗zukünftige Arbeitsweise und Struktur der Methodistenkirche aussehen solle. Reduziert werden müsse der Aufwand für die Verwaltung, um die Arbeit in der Gemeinde zu stärken.

Kirchliche Verwaltung zusammenlegen

Im Rahmen der Debatte wurde auch ein Antrag diskutiert, der verlangt, eine weitere Verschlankung der kirchlichen Verwaltung durch die Zusammenlegung der drei deutschen Jährlichen Konferenzen zu erreichen. Der Antrag wurde auf den Weg gebracht, sodass die beiden anderen Jährlichen Konferenzen und auch die Zentralkonferenz sich mit diesem Sachverhalt werden beschäftigen müssen.

Getrennte Rechnungen

Hinsichtlich der finanziellen Situation hörten die Delegierten Erfreuliches: Die durch die Corona-Pandemie stark betroffene kirchliche Arbeit habe insgesamt nicht zu Einnahmeausfällen geführt. Der jetzt vorgelegte Haushaltsplan folgte erstmalig der bei der letzten Konferenztagung beschlossenen Abtrennung der Immobilien und Pensionszahlungen vom eigentlichen Konferenzhaushalt. Letzterer enthält die laufenden Kosten kirchlicher Arbeit und deren Verwaltung, die nach einer Übergangszeit strikt nach dem Verursacherprinzip aufzubringen sind, sodass die Bezirke ihre Arbeit vor Ort inklusive der Gehaltszahlung für die hauptamtlichen pastoralen Kräfte weitgehend selbst finanzieren werden.

Zentrale Veranstaltung ohne Kraft?

Sechs Beobachtungen und dreizehn Fragen brachten die drei Superintendent:innen in ihrem Bericht zur Sprache. Von einigen wurde dieser als Kritik an ihrer Arbeit verstanden. Kontrovers wurde die Beobachtung diskutiert, in der die Superintendent:innen die Gottesdienste als «zentrale Veranstaltungen unseres gemeindlichen Lebens» beschreiben, die jedoch «oft wenig Kraft» entfalteten. «Die Abstimmung mit den Füssen ist vielerorts in vollem Gange und wird durch die Corona-Pandemie noch befördert.» Die Erosion sei dramatisch, so die Superintendent:innen. Nach weiteren Überlegungen zur Bedeutung der Predigt bündelten die drei Superintendent:innen die Passage mit der Frage: «Wie werden unsere Gottesdienste zu Quellen eines höchst erfreulichen und relevanten Glaubens?»

Ultrakurze Predigt…

In der gottesdienstlichen Feier zum Abschluss der Tagung irritierte der für Deutschland zuständige Bischof Harald Rückert die Gottesdienstbesucher:innen. Nach rekordverdächtig kurzen drei Minuten und zehn Sekunden hörte die Gemeinde das die Predigt beschliessende «Amen». Mit den Beratungen während der zurückliegenden Tage, so hatte der Bischof in seiner Kurzpredigt erklärt, hätten die Mitglieder der Konferenz erneut alles bedacht und beschrieben. Sie hätten erneut viel Richtiges gesagt und die vom Thema vorgegebene Ausweglosigkeit ausgelotet. Aber auch Gottes unendliche Möglichkeiten hätten sie tiefgründig entfaltet. Wenn Gott wirklich Neues schaffe – das Thema des Abschlussgottesdienstes – dann fehle jetzt nur noch eines, so der Bischof: «dass wir losgehen». Es sei ja alles gesagt. «Was jetzt kommt, ist draussen vor der Kirchentür.»

… mit Fortsetzung

Nach seiner Kurzpredigt hatte sich Bischof Rückert zunächst hingesetzt. Die eintretende spannungsvolle Stille beendete er, indem er nach einiger Zeit ein zweites Mal aufstand und dann noch ausführlicher über das Werden des Neuen predigte, das Gott schaffen werde und das die Menschen so schwer während des Entstehens erkennen könnten.

Klaus Ulrich Ruof, Michael Putzke, emk.de / S.F.
Beitragsbild: Bischof Rückert hielt zunäcjst eine «Kurzpredigt» zum Abschluss der Tagung. (Bild: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit)

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