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100 Jahre Methodisten in Demokratischer Republik Kongo

21. Juli 2022

Kürzlich wurde in der Demokratischen Republik Kongo der 100-jährigen Präsenz der Methodistenkirche der Bischofsregion Ost-Kongo gedacht. Die Bevölkerung, die Methodistenkirche und ihre Partnerkirchen in der Region sowie Vertreterinnen der Provinz- und Landesregierungen wie auch ausländische Partnerorganisationen feierten diesen denkwürdigen Anlass.

Rund 1‘000 Gäste waren zum 100-jährigen Präsenz-Jubiläum der Methodistenkirche in der Region Ost-Kongo zugegen. Sie alle in den Festort Tunda zu bringen, war einer logistischen Herausforderung. Geländegängige Fahrzeuge und auch die kircheneigenen Kleinflugzeuge wurden mobilisiert. Die Fahrt auf der Naturstrasse, die von der Erosion der letzten Regenzeit zeugt, dauert 8 Stunden. Ein Flug zwischen Kindu, der Provinzhauptstadt und Tunda hingegen nur etwa 30 Minuten.

Eröffnung eines Spitals

Viele Redner aus Politik und aus der Kirche wiesen auf die Bedeutung der 100-jährigen Geschichte und die Verdienste der Kirche in der Region hin. Dies wurde mit der gleichzeitigen Eröffnung des Referenzspitals in Tunda unterstrichen. Die Politik zeigte sich von den Leistungen der Kirche beeindruckt und versprach, das Engagement der Kirche zu unterstützen. Ob der Staat dieses Versprechen einhält, wird sich erst in der Zukunft zeigen.

Ganzheitlicher Ansatz

In der gut 100-jährigen Präsenz in der Demokratischen Republik Kongo hat sich die Methodistenkirche in der Demokratischen Republik Kongo zur grössten Kirche der United Methodist Church ausserhalb den USA entwickelt. Sie umfasst nun 4 Bischofsregionen. Die ganzheitliche Arbeitsweise macht die Methodistenkirche zu einer wichtigen Kraft in der Zivilgesellschaft. Sie übernimmt wichtige soziale Dienstleistungen dort, wo der Staat nicht sichtbar ist, beispielsweise im Bereich Bildung und Gesundheit. Insbesondere im Osten des Landes, wo seit Jahrzehnten Terror und Gewalt herrschen, leistet die Kirche humanitäre Hilfe für die Menschen in Notsituation.

Ein unscheinbarer Ort

Die Methodistenkirche in der Bischofsregion Ost-Kongo nahm ihren Anfang in einem kleinen abgelegenen Ort namens Tunda in der heutigen Provinz Maniema der Demokratischen Republik Kongo. Bevor die Missionsarbeit 1922 dort begann, gab es bereits mehrere Erkundungsreisen in die Provinz. Diese Reisen wurden von Wembo Nyama, einer der ersten methodistischen Missionsstationen in der heutigen Demokratischen Republik Kongo, lanciert. Während dieser Zeit wurde der Kongo als Privatbesitz des belgischen Königs unter dem Namen „Unabhängiger Staat Kongo“ aufs massivste ausgebeutet und die Bevölkerung mit Gräueltaten terrorisiert.

Am Anfang stand Weitsicht 

Chief Niama Luhahi lud 1922 Missionare in sein Hoheitsgebiet nach Kombe ein. Trommelschläger, das wichtigste Kommunikationsinstrument zu jener Zeit, verkündeten, dass es in der Region Missionare gäbe, die von Gott und Jesus-Christus sprächen und die Krankheiten heilen könnten. Chef Niama Luhahi, selbst Muslim, war ein dynamischer Herrscher. Durch seine Bildung und die Kontakte mit Händlern aus Sansibar und aus dem arabischen Raum war er gegenüber neuen Ideen sehr aufgeschlossen.

Das erste Missionarsehepaar blieb nur zwei Monate in Kombe und zog dann nach Tunda weiter. Die Anfänge dort waren schwierig. Der lokale Chef von Tunda war in erster Linie an Schulen und Spitälern interessiert, nicht aber an Evangelisation. Er fürchtet Machtverlust. Später entwickelte sich aber eine tiefe Freundschaft zwischen Chef Tunda Kasongo und seinen Nachfolgern und den Missionaren.

Text: Ulrich Bachmann / es
Beitragsbild: Eröffnung des Referenzspitals in Tunda am 10. Juli 2022 (Foto von Jean-Paul Dietrich)

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Connexio develop (IBAN CH44 0900 0000 1574 7157 9) arbeitet in den Sektoren Bildung, Gesundheit, ländliche Entwicklung und Friedensförderung mit der Methodistenkirche und leistet regelmässig Hilfe für humanitäre Projekte der Kirche.

Connexio hope (IBAN CH09 0900 0000 1574 7657 4) lebt die Solidarität mit den Partnerkirchen in der DR Kongo und engagiert sich im Bereich der kirchlichen Bildung und leistet einen Beitrag an Hilfsfonds für Mitarbeitende der Kirche in Not. 


 

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