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Bild: Mitagessen beim Jubiläum der Methodisten in Windisch

«Eine megadankbare Kirche» in Windisch

24. August 2022

Rund 200 Personen feierten am 21. August in der Turnhalle beim Schulhaus Chapf in Windisch, dass es seit 150 Jahren eine Methodistenkirche im Dorf gibt. Die Methodist:innen feierten gemeinsam mit Nachbar:innen und Freund:innen unter dem Motto «Eine megadankbare Kirche».

Fast ein Drittel der Besucher:innen seien Leute gewesen, die sonst nicht zur Methodistenkirche gehören, schätzt Pfarrer Ruedi Stähli. «Es war uns wichtig, dass das nicht nur ein Anlass für Insider wird», sagt er. «Wir wollten bewusst zusammen mit Freunden und Nachbarn feiern.» Dass schlussendlich so viele Freund:innen und Nachbar:innen mitgefeiert haben – und dass es ihnen «wohl» war, ist für ihn darum eines der Highlights dieses Festsonntags gewesen.

Mit allen Sinnen feiern

Gefeiert wurde in vier Teilen. Nach dem Festgottesdienst am Vormittag konnten sich die Besucher:innen an Essensständen mit unterschiedlichem Angebot verpflegen. Am Nachmittag luden verschiedene Aktivitäten, unter anderem ein Jubiläumsquiz, zum Mitmachen ein. Am Schlussevent wurden die Gewinner:innen des Quiz gekürt. Die Besucher:innen sangen ein eigens für den Anlass entstandenes Lied – begleitet von 12 Gitarren. «Mein Traum wären 15 Gitarren gewesen – eine pro Jahrzehnt», sagt Ruedi Stähli.

Engagierte Methodist:innen

Der Festgottesdienst am Vormittag wurde mitgestaltet vom Musiker und Kinderliedermacher Christof Fankhauser. Ruedi Stähli machte in seiner Predigt anschaulich, wie sich bei Gott die Abfolge von «tun», «haben» und «sein» umkehrt: Gottes Liebe gelte allen Menschen vor jeglicher Leistung.

Grussworte – unter anderem von der Windischer Gemeindepräsidentin Heidi Ammon und dem reformierten Pfarrer Dominik Fröhlich – brachten zum Ausdruck, wie die Methodistenkirche in ihrem Umfeld erlebt wird. Man schätze die gute Zusammenarbeit, und es gebe mehrere Personen, die sich in beiden Kirchen engagierten, sagte Pfarrer Fröhlich. Gemeindepräsidentin Heidi Ammon strich dankbar heraus, wie stark sich Methodist:innen nicht nur in ihrer Kirchgemeinde, sondern auch im Dorf engagierten.

Dampfende Glace

Ruedi Stähli ist «megadankbar» auch für den grossen Einsatz, den zahlreiche freiwillige Helfer:innen rund um diesen Jubiläumsanlass geleistet haben. Am Mittag frittierten Kirchgemeindemitglieder selbstgemachte Frühlingsrollen, kochten Risotto auf einer Gulaschkanone und grillierten Würste. Einige Personen aus der Methodistengemeinde, die als Wissenschaftler am Paul-Scherrer-Institut arbeiten, haben Glace verkauft. Besonders spektakulär war, wie diese Glace vor den Augen der Besucher:innen entstand: Sie wurde mit flüssigem Stickstoff mit viel «Rauch» und unter den staunenden Augen der Gäste frisch zubereitet. «Es war einfach grandios, wie diese Wissenschaftler das, was sie auch sonst machen, hier kreativ mit eingebracht haben», sagt Ruedi Stähli begeistert.

Blick in die Zukunft

Der dankbare Blick zurück hat allen Freude gemacht. Doch bereits ist die methodistische Gemeinde in Windisch daran, die weitere Zukunft mutig zu gestalten. Mit den bestehenden Räumlichkeiten ist die Gemeinde oft an Kapazitätsgrenzen gestossen. Nun steht ein Neubau an. «Mit dem sind wir sehr herausgefordert», sagt der Pfarrer. Finanziell seien die Herausforderungen gross. Und auch das Miteinander werde sich dadurch wohl verändern.

Der Wunsch des Pfarrers ist, dass die Räumlichkeiten nie zum zentralen Thema werden, sondern ihren dienenden Charakter behalten. «Ich wünsche uns, dass Christus uns so fest verbindet, dass es egal ist, ob wir ein Gebäude haben oder nicht.»

Gemeinsames Zentrum

Genau so beschreibt er auch, was die methodistische Gemeinde in Windisch kennzeichnet: «Wir haben in den letzten ein, zwei Jahren versucht, eine Kirche zu sein, die unterschiedliche Überzeugungen aushält, sich aber dennoch auf dem Nenner ‹Jesus Christus› findet» erklärt Stähli. «Wir halten es aus, dass wir uns in gewissen Fragen nicht einig sind, weil bei uns allen Jesus im Zentrum steht.»

So kann und will die methodistische Gemeinde in Windisch auch in Zukunft im Dorf präsent sein – «megadankbar» für das, was Gott möglich gemacht hat und möglich machen wird.

S.F.
Bilder: zVg

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