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Bild: Pfarrer Frédéric Mohr

Mitarbeiter in der Mission Gottes

29. August 2022

Am 31. Juli 2022 ist Frédéric Mohr gestorben. Er wirkte viele Jahre in Nigeria und war in der Schweiz als Pfarrer der Methodistenkirche tätig.

Frédéric Mohr wurde am 23. Juni 1932 in Strasbourg geboren. Er hatte eine fröhliche Kindheit, doch 1940 wurde das Elsass besetzt. Von einem Tag auf den andern musste er in der Schule deutsch sprechen und wurde «Friedrich» genannt. In Strasbourg besuchte er Sonntagsschule und kirchlichen Unterricht und wurde dann Mitglied in der Methodistenkirche. Dort lernte er auch seine zukünftige Frau kennen.

Er begann autodidaktisch mit dem Theologiestudiums. Nach einem Wirtschaftsstudium und zwei Jahren Militärdienst in einer marokkanischen Abteilung in Strasbourg trat er in die Dienste der Union Handelsgesellschaft, die ursprünglich eine Abzweigung der Basler Mission war. 1955 reiste er nach Douala/Cameroun aus. Ein Besuch bei Dr. Albert Schweitzer in Lambarene/Gabon 1956 hinterliess bei ihm tiefe Eindrücke. 1959 wurde er nach Lagos/Nigeria versetzt, wo er zuletzt stellvertretender Direktor war.

1960 heiratete er Ursula Bachmann aus Herrliberg. 1961 und 1964 kamen die beiden Töchter Beatrix und Corina zur Welt. In Lagos nahm er schon bald nebenamtlich Aufgaben an deutschsprachigen Menschen im Bereich von Kirche und Schule wahr, wirkte am Bau einer neuen Deutschen Schule mit und an der Gründung einer deutschsprachigen Kirchgemeinde. Dort predigte er monatlich und erteilte zusammen mit seiner Frau Unterricht für Konfirmand:innen. 1987 wurde er zum Pastor ordiniert. Ihm wurde das deutsche Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse verliehen.

1988 kehrte die Familie zurück in die Schweiz nach Männedorf. Den ursprünglich vorgesehenen Dienst in der Methodistenkirche in Algerien konnte Frédéric Mohr aufgrund des Bürgerkrieges dort nicht antreten. Stattdessen übernahm er für einen erkrankten Pfarrer den Dienst in der methodistischen Kirche in Birsfelden, wo er sechs Jahre lang segensreich wirkte. Bis zu seiner Pensionierung war er 1995 – 1997 mit einem Teilpensum Pfarrer in der Methodistenkirche in Stäfa/Männedorf.

Nach seiner Pensionierung haben Ursula und Frédéric Mohr jahrelang viele Dienste in Stäfa/Männedorf und in anderen methodistischen Gemeinden getan: Predigt- und Orgeldienste, Andachten im Haus Tabea in Horgen, Mitarbeit beim Bazar in Männedorf u.a.m. Mit Gottes Hilfe wirkten die beiden im Auftrag ihres Herrn Jesus Christus.

Im letzten Jahr zeigten sich vermehrt Altersbeschwerden. Am 31. Juli 2022, kurz nach seinem 90. Geburtstag, wurde Frédéric davon erlöst und darf nun in der himmlischen Gemeinschaft schauen, was er geglaubt, gepredigt und gelebt hat.

Theo Bachmann / S.F.
Beitragsbild: zVg