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Bild: Starterkonferenz

Im Netzwerk gegen Grenzverletzung in der Kirche zusammenarbeiten

23. Januar 2023

«Gemeinsam gegen Grenzverletzung» haben sich rund 60 Fach- und freikirchliche Kirchenverbände am 6. Dezember 2022 zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Natascha Bertschinger, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Prävention der Methodistenkirche in der Schweiz, hat mitgeholfen, das Netzwerk ins Leben zu rufen. Als Mitglied des Leitungsteams prägt sie die weitere Ausgestaltung mit.

Natascha, erzähle kurz: Wie lief die Startkonferenz ab?

Für die Startkonferenz von «Gemeinsam gegen Grenzverletzungen» der 🔗Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) fanden am 6. Dezember zwei Parallelanlässe statt. Ein französischsprachiger Anlass wurde in der Westschweiz durchgeführt. Der andere war im Ländli in Oberägeri.

Per Videoschaltung starteten wir gemeinsam in den Tag, haben miteinander Vision und Zielsetzungen des Netzwerks angeschaut. Dann wurden die Anlässe separat weitergeführt.

Im Ländli unterzeichneten die Verbandsverantwortlichen die Verpflichtung. Anschliessend gab es Fachreferate. Zuerst zum Thema «Umgang mit Grenzverletzungen» von Stefan Zürcher. Dann von mir eines zur Frage, wie man Präventionsverantwortliche findet. Und dann eines von Karin Iten, Präventionsbeauftragte der Katholischen Kirche des Bistums Chur zum Thema «Spiritueller Missbrauch».

Hattet ihr bewusst mit Stefan Zürcher den neu gewählten methodistischen Bischof angefragt?

Als wir ihn angefragt hatten, wussten wir noch nicht, dass er dann Bischof sein würde. Ursprünglich war er als Gastreferent eingeladen, weil er im Krisenstab und der Arbeitsgruppe Prävention unserer Kirche ist und sich im Bereich «geistlicher Missbauch» stark engagiert. Zum Thema hat er sehr viel zu sagen.

War die Startkonferenz eher ein Schlusspunkt oder ein Auftakt?

Für unser Team, das vorgängig gearbeitet hat, war es Schlusspunkt und Neuanfang. Bis dahin hatten wir den Auftrag, eine gemeinsame Grundlage zu erarbeiten, auf der wir miteinander vorwärts gehen können, eine gemeinsame Charta. Das war ein längerer Prozess.

Unterzeichnet haben die Anwesenden dann die Charta und die Selbstverpflichtung. Von der Grundlage aus gesehen, ist das eher ein Startpunkt. Darum ist es beides.

Wie funktioniert das Netzwerk?

Das Netzwerk ist so gedacht, dass wir eine Minimalgrundlage haben, hinter der alle beteiligten Werke und Verbände stehen können. Wir wollen Ressourcen teilen und uns Materialien zur Verfügung stellen. Dafür entsteht zur Zeit eine Website. Hier können wir Materialien verlinken und man findet gegenseitig die Kontaktdaten.

Alle zwei Jahre gibt es eine «Rechenschaftskonferenz» mit Fachimpulsen. Da hören wir voneinander und aufeinander.

Inwiefern profitiert die methodistische Kirche von diesem Netzwerk?

Mit anderen sich in diesen Fragen austauschen und diskutieren zu können darüber, was sie machen und wie sie das tun, ist sehr hilfreich. Im Raum stehen zudem Überlegungen, eine gemeinsame Anlaufstelle auf der Ebene der SEA aufzubauen. Die ist aber noch nicht spruchreif. Im Leitungsteam werden wir darüber weiter beraten.

Ausserdem diskutieren wir gemeinsame Schulungsanlässe. Auch hier könnten wir profitieren. Denn zu solchen Anlässen könnten Referentinnen oder Referenten eingeladen werden, wie wir uns als Kirche allein finanziell nicht leisten können.

S.F.
Beitragsbild: Die Unterzeichner:innen der Charta aus der Deutschschweiz anlässlich der Startkonferenz des Netzwerks «Gemeinsam gegen Grenzverletzung» (Foto: Schweizerische Evangelische Allianz, Verwendung mit freundlicher Genehmigung)

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