
Weil Zweifel dazugehören…
3. März 2023
«Der Zweifelclub» heisst ein neues, von der Methodistenkirche der Schweiz unterstütztes Podcastformat, dessen erste Folge Anfang März online ging. Wer unbedingt reinhören sollte – und wer lieber nicht, sagt Sarah Staub im Interview.
Weshalb macht ihr einen «Zweifelclub» auf? Wollt ihr Zweifel säen?
Ich glaube, dass Zweifel etwas ganz Natürliches sind. Sie gehören untrennbar zum Menschen und seiner Entwicklung. Zweifel sind nicht nur rational. Die haben wir nicht nur im Kopf, sondern auch im Bauch. Ich spüre zum Beispiel: «Irgendetwas stimmt hier nicht. Ich kann zwar nicht genau sagen, was. Aber irgendetwas stimmt hier nicht.» Von daher müssen wir als Zweifelclub gar nicht säen. Zweifel wachsen auch ohne uns. Dass Menschen zweifeln, ist zudem sehr wichtig, um mündig und erwachsen zu werden.
Wir machen den Zweifelclub zugleich auch ein wenig für uns selbst. Daniel und ich sind gute Freunde. Seit wir uns kennen, diskutieren wir fortwährend und ringen mit bestimmten Themen und Fragen rund um unsere fundamentalistische evangelikale Vergangenheit. Da dachten wir uns: Eigentlich könnten wir das auch aufnehmen. Denn wir sind unterhaltsam, finde ich (lacht).
Wie kommt ihr zu den Themen, über die ihr redet?
Viele Themen sind durch unsere Geschichte geprägt. Wir haben eine kleine Schüssel, in der wir viele Zettelchen mit Themen haben. Manchmal ziehen wir eines und reden über das. Das sind dann Themen wie Liebe, oder christliche Themen wie: Was ist Kirche? Gottesdienst, biblische Konzepte, Glaubensdogmen – und vieles andere.
Wie lange sind die einzelnen Folgen?
Die aktuell schon aufgenommen Folgen dauern etwa 45 Minuten – wir versuchen das bei dieser Länge zu halten! Sagen wir es so: Unter einer Stunde!
Für wen macht ihr euren Podcast?
Das sagt schon die Beschreibung: Ein Podcast für Zweifelnde und Suchende. Das heisst: Menschen, die sich einlassen wollen auf andere Gedanken. Ob gläubig, nicht gläubig oder agnostisch – das ist meiner Meinung nach nicht so wichtig. Aber die Bereitschaft, sich auf andere Sichtweisen einzulassen, muss schon gegeben sein.
Wem würdest Du sagen: «Lass es lieber?»
Unseren Podcast würde ich Leuten nicht empfehlen, die für sich sehr klar definiert haben: Was ist gut? Was ist richtig? Und die sich nicht darauf einlassen können, dass für andere vielleicht anderes gut und richtig ist.
Daniel und ich sind ausserdem beide aus der Zentralschweiz. Wir reden schnell. Wir reden wild. Wir haben aufgrund unserer Herkunft auch eine etwas rauere Sprache als andere. Wenn jemand sehr empfindlich ist – oder ruhigere Podcasts lieber hat, dann lieber was anders hören…
Für alle anderen: Wo finde ich euch? Wie oft erscheint der Podcast?
Den Podcast gibt es zum Beispiel bei 🔗Spotify oder Apple Podcast und bald überall, wo es Podcasts gibt. Er erscheint alle zwei Wochen.
S.F.
Beitragsbild: zVg (privat)
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