
Anhimmeln? Abwimmeln? – Beziehungen stärken!
16. März 2023
Zum siebten Mal haben Kirchen der Region Brugg im Rahmen der weltweiten MarriageWeek «Gutes für Ehepaare» angeboten. Auch Methodistenpfarrer Ruedi Stähli hat sich wieder mit einem Team beteiligt.
«Das hätten wir schon vor 40 Jahren machen sollen», sagte ein Ehepaar, das an der MarriageWeek in der Region Brugg an einem der Anlässe teilnahm. Mit ihren rund 80 Jahren gehörten die beiden zu den ältesten Teilnehmer:innen. Gut getan hat ihnen die Teilnahme auch jetzt ganz offensichtlich.
Gutes für Paare
Zwischen dem 21. Februar und dem 9. März hatten vier Kirchgemeinden aus der Region Brugg in diesem Jahr bereits zum siebten Mal Paare eingeladen, Erfahrungen zu machen, die ihre Beziehung stärken. Sieben unterschiedliche Anlässe waren dafür geplant unter dem Motto «Gutes für Ehepaare». Ein Anlass musste abgesagt werden. Zwischen fünf und 21 Paare waren an den anderen Anlässen mit dabei.
Eine Marktnische
Der methodistische Pfarrer Ruedi Stähli aus Windisch hat sich mit Freiwilligen seiner Gemeinde auch in diesem Jahr wieder beteiligt. Diese Anlässe seien eine Marktnische, sagt er. «Es ist ein gutes Angebot für Paare, die sagen: Wir brauchen keine Ehetherapie, wollen aber trotzdem etwas für unsere Beziehung machen.» Das motiviere sie als Team, jedes Jahr wieder ein Angebot auf die Beine zu stellen.
Tapas und Inputs
Der gelernte Koch hat mit seinem Team den angemeldeten Paaren im ausverkauften Rittersaal vom Schloss Klingnau zehn verschiedene Tapas serviert. Die teilnehmenden Paare seien begeistert gewesen, mit welch grossem Aufwand der Saal dekoriert und das aufwändige Essen serviert wurde, sagt Ruedi Stähli.
Nicht nur das feine Essen sollte den Paaren gut tun. Zusätzlich regten zwei kurze Inputs unter dem Thema «Vom Anhimmeln zum Abwimmeln – und wieder zurück» die Gespräche über Beziehungsfragen an den Zweiertischen an.
Tango und Humor
An anderen Anlässen konnten die angemeldete Paare bei einem Spaziergang reden und anschliessend gemeinsam ein Waldfondue geniessen. Taktgefühl war bei «Tango d’Amore» gefragt. Das Tanzduo DuoNuevo liess Paare im Kirchgemeindehaus Bözberg erleben, wie intensiv Kommunikation beim Tanzen ist.
Das Bözberger reformierte Pfarr-Ehepaar Christine Straberg und Thorsten Bunz gab mit viel Humor und Selbstkritik alltagstaugliche Kommunikations-Impulse. Bei einem Candlelight Dinner durften Frauen sich von ihren Ehepartnern mit einem hervorragenden, selbst gekochten Essen verwöhnen lassen.
Proaktiv handeln
«Für uns als Kirchen ist das eine wichtige Möglichkeit, um mit etwas in Erscheinung zu treten, das sich nicht gegen etwas wendet», sagt Ruedi Stähli. Statt hohe Scheidungsraten zu beklagen, tun die Kirchen proaktiv etwas dagegen.
Eines der Paare, die sich für das Tapas-Essen angemeldet hatten, war über ein Werbeplakat auf die Anlässe aufmerksam geworden. «Der Mann ist zum zweiten Mal verheiratet«, erzählt Ruedi Stähli, «er sagte, er wolle, dass seine zweite Ehe gelingt. Darum waren sie da.»
Diese und andere ermutigende Rückmeldungen motivieren die Verantwortlichen. Auch im kommenden Jahr wollen sie wieder «Gutes für Ehepaare» anbieten im Rahmen der MarriageWeek.