Erstes Schweizer Netzwerktreffen für Digital Content Creators
12. April 2023
25 Personen kamen am 1. April nach Zürich zu einem ersten «Netzwerktag» für christliche Digital Content Creators. Den Tag organisiert und dazu eingeladen hatten Michael Hari, Sarah Staub und Sarah Bach von der Methodistenkirche in der Schweiz.
«In Deutschland gibt es mittlerweile bereits zwei Netzwerke, in denen die Digital Content Creators vernetzt sind», sagt Michael Hari. In der Schweiz gebe es bislang nichts Vergleichbares. Michael Hari ist bei der Methodistenkirche der Schweiz angestellt, um das Thema der «hybriden Kirche» weiterzuentwickeln.
Jenseits der Konfessionen
Im digitalen Raum sei nicht mehr entscheidend, welcher christlichen Konfession man angehöre. «Man sucht sich selbst zusammen, was für einen passt – aus den Inhalten, die produziert werden und die man bei den Personen findet, die das machen.» Diese Leute kennenzulernen, Kontakte zu schaffen und sich untereinander zu vernetzen, sei darum ein zentrales Anliegen des Tages gewesen.
Mit dem Anliegen waren die drei jungen Leute aus der Methodistenkirche nicht allein. «Es kamen insgesamt 25 Leute, die ebenfalls ein grosses Interesse daran hatten, dass diese Vernetzung stattfinde», sagte Michael Hari.
Blick auf die Anfänge
Sarah Bach, methodistische Pfarrerin und Klimaaktivistin, moderierte zwei Podiumsgespräche. In einer ersten Runde erzählten dabei einige Creators wie ihre Projekte entstanden waren und was sie dabei gelernt haben. Mit dabei etwa Oliver Dürr (🔗Glaube und Gesellschaft) und als Gast aus Deutschland 🔗Jason Liesendahl, der seit 15 Jahren Podcasts macht.
Wie Communities entstehen
🔗Konrad Weber, Strategieberater, Coach und Dozent, hielt ein Referat zum Thema digitaler Communities: Wie können sie aufgebaut werden? Welche Entwicklungsphasen lassen sich beschreiben? In einem weiteren Podiumsgespräch erzählten dann wieder einige der Creators, wie das in ihren jeweiligen Projekten aussah – und wo die besonderen Herausforderungen waren oder sind.
Was es künftig braucht
Am Ende wurden die Teilnehmer:innen gefragt: «Was braucht es in der Schweiz? Was wünscht ihr euch?» 🔗Jacqueline Straub, katholische Theologin, die auch an dem Podiumsgespräch teilnahm, sagte: «Es bräuchte unbedingt ein Netzwerk.»
Diese Rückmeldung zu erhalten, war ein Highlight für Michael Hari. In der Schweiz sei sie eine der Playerinnen mit der grössten Reichweite, sagt er. «Diesen Wunsch von so einer Person zu hören, war für uns eine schöne Bestätigung dafür, dass wir hier etwas Wichtiges angestossen haben.»
Wenig Bewusstsein in den Kirchen
Zugleich habe der Tag auch deutlich gemacht, dass das Thema «digitale Kirche» in der Schweiz noch völlig in den Kinderschuhen stecke. Kirchlich gebe es oft wenig ernsthaftes Interesse oder nur beschränkt Ressourcen. «Da führen einzelne zum Beispiel Seelsorgegespräche über diese Medien, können das aber nicht einmal als Arbeitszeit verbuchen, weil in ihrem Arbeitsvertrag nicht steht, dass sie das machen.»
Vernetzung als Chance
Zugleich sieht Michael Hari für die Methodist:innen auch ein Chance: «Wir haben die Möglichkeit, an diesem Thema ‹digitale Communitiy› entscheidend mitarbeiten zu können.» Was hingegen fehle, seien Personen, «die sich zeigen, die vor die Kamera stehen, die viel Zeit auf Social Media verbringen.» Das Know-How und der Wille, hier mitzuwirken, sei grösser als die Möglichkeiten.« Für mich ist es darum mega cool, jetzt die Vernetzung zu haben zu Personen, die das machen – und halt aus anderen Kirchen kommen.»
Wie geht es weiter
Der Netzwerktag soll nun durch die Verantwortlichen ausgewertet werden. «Wir gehen davon aus, dass es künftig vermehrt solche Netzwerktreffen geben wird», sagt Michael Hari. Ausserdem rechnet er damit, dass aus solchen Treffen neue spannende Projekte entstehen.
«Es macht Spass, hieran zu arbeiten, in einem Bereich, bei dem man nicht genau weiss, was daraus entsteht, und bei dem völlig offen ist, wo man in einem Jahr sein wird. Das macht mir Freude.»