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Bild: Rares Claugar aus Rumänien ander Tagung in Ungarn

Anfänge für eine gemeinsame Zukunft in Ungarn und Rumänien

18. April 2023

Vom 13. bis 16. April fand in Szeged (Ungarn) und Comșești (Rumänien) zusammen mit Delegierten der Kirche in Rumänien die diesjährige Tagung der Jährlichen Konferenz (Synode) der Methodistenkirche in Ungarn statt.

Die Jährliche Konferenz Ungarn beschloss, die Delegierten der methodistischen Kirche in Rumänien, die erstmals an der Tagung in Ungarn teilnahmen, als stimmberechtigte Mitglieder willkommen zu heissen. Gleichzeitig wurde ein Prozess angestossen mit dem Ziel, zusammen mit den Verantwortlichen aus Rumänien bis zur Tagung 2024 einen Vorschlag vorzubereiten, wie die beiden kirchlichen Distrikte in Zukunft zusammenarbeiten wollen.

Neue Verbindung

Die 🔗methodistische Kirche in Rumänien ist klein und jung. Sie arbeitet an vier Standorten mit drei Pfarrern. Durch das 🔗Ausscheiden der methodistischen Kirche in Bulgarien aus der United Methodist Church im letzten Jahr war es nötig geworden, die Kirche in Rumänien, die bei der United Methodist Church verbleiben will, mit einer anderen Jährlichen Konferenz zu verbinden. In seinem Bericht drückte der rumänische Superintendent Rares Calugar die grosse Freude der rumänischen Delegation aus, an der Jährlichen Konferenz Ungarn teilnehmen zu können.

Auf Jesus hören

Eine junge Kirche in Rumänien
Die Anfänge der heutigen Methodistenkirche in Rumänien reichen in das Jahr 1995 zurück. Eine erste Gemeinde entstand in Cluj-Napoca. 2011 entschieden sich die Verantwortlichen, Teil der weltweiten United Methodist Church zu werden.
In Rumänien ist die methodistische Kirche als NGO staatlich anerkannt – einerseits mit sozial-diakonischen und andererseits mit kultischen Arbeitszweigen. Unter anderem werden Waisen, Teenager und Jugendliche, Krebspatientinnen, aber auch Geflüchtete aus der Ukraine von Männern und Frauen der Kirche betreut und begleitet. Zudem betreibt die Kirche ein Hotel mit Kirchenräumen als Gemeinschaftszentrum.
Die methodistische Kirche pflegt enge ökumenische Beziehungen zur Griechisch-Katholischen Kirche, zur ungarischsprachigen Reformierten Kirche, zur deutschsprachigen Evangelisch-Lutherischen Kirche oder auch zur «Lords Army», einer Erneuerungsbewegung innerhalb der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. In diesem Jahr wird in Comșești, einem Roma-Dorf, ihr erstes Kirchengebäude fertiggestellt.

Im Bericht des ungarischen Superintendenten lud László Khaled ein, in der herausfordernden Zeit, in der wir leben und die viel Unsicherheit auslöst, auf Jesus zu hören – auf das menschgewordene Wort Gottes und die Wahrheit. Von ihm, so Khaled, kommen Leben und Erneuerung – auch für die Kirche.

Ermutigende Entwicklung

Die 🔗methodistische Kirche in Ungarn feiert in diesem Jahr ihr 125jähriges Bestehen. In seinem kurzen Rückblick erwähnte Khaled Krisenzeiten, ausgelöst durch politische Entwicklungen oder interne Probleme, aber auch Zeiten der Erneuerung und des Aufbruchs. Eine ermutigende Entwicklung, die vor zehn Jahren ihren Anfang nahm, ist die Leitung von zwei Schulen mit über 1000 Schüler:innen. Das gebe die Möglichkeit, als Kirche vom Evangelium her bewusst auch geistliche und missionarische Akzente zu setzen.

Gut besuchtes Family Camp

Vertiefte Einblicke in die Arbeit der methodistischen Kirche in Ungarn gab vor allem der Bericht der Missionskommission. In dieser sind verschiedene Arbeitszweige zusammengefasst: die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Arbeit der Frauen und unter den Roma, aber auch die Kommunikation und die Medien-/Publikationsarbeit sowie der Bereich Gemeinde-Partnerschaften. Ein Highlight im vergangenen Jahr war dem Bericht zufolge das Family Camp mit um die 250 Teilnehmer:innen. Auch eine Online-Teilnahme war möglich. Daneben hätten Camps oder Retraiten von unterschiedlichen Gruppen stattgefunden.

In den Teilberichten dankten die Verantwortlichen an verschiedenen Stellen für die Unterstützung durch das Bischofsbüro, Connexio, das Hilfswerk der Methodistenkirche in der Schweiz, und die Partnergemeinden aus der Schweiz, die vieles ermöglichen helfen.

Abschied und Neuanfang

An einem festlich-feierlichen Abend am Freitag wurden, verbunden mit manchen Anekdoten und guten Wünschen, zum einen Pfarrer István Szuhánszky und zum andern Bischof Patrick Streiff in den Ruhestand verabschiedet. Herzlich willkommen geheissen wurde Stefan Zürcher als neuer Bischof.

Drei Premieren

Ein Höhepunkt war auch der Abschluss der Tagung in Rumänien mit drei Premieren: Zum ersten Mal wurde ein Sonntagmorgen-Gottesdienst in der neuen Kirche in Comșești gefeiert. Dies war zugleich die erste methodistische Ordinationsfeier in Rumänien überhaupt und die erste Ordination durch den neuen Bischof Stefan Zürcher.

Ordiniert wurde Samuel Goia als dritter methodistischer Pfarrer in Rumänien. Dazu reiste eine Delegation aus Ungarn mit nach Comșești, um so ihren Willen und ihre Freude auszudrücken, einen gemeinsamen Weg zu beginnen. Es war ein fröhliches Feiern in dieser Romagemeinde. Dass es «ihr» Pfarrer war, der ordiniert wurde, trug dazu bei, dass die Festfreude noch grösser war.

Bischof Stefan Zürcher / S.F.
Foto: zVg

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