Ein Raum, in dem Hoffnung geteilt werden kann
20. September 2023
Im Gebäude der methodistischen Kirchgemeinde in Gelterkinden haben die Verantwortlichen einen «Salon Crystal» eingerichtet. Wozu braucht es in einem Kirchgebäude einen solchen Salon?
Klein, aber oho sei der Raum sagt Pfarrerin Christine Preis von dem «Salon Crystal» in ihrer Kirche. «Drei richtige Kronleuchter hängen in dem Raum» erzählt sie. «Wir haben ihn mit zwei farbigen Sofas möbliert, mit Bistrotischen und passenden Tischtüchern.»
Raus gehen
Doch weshalb haben die Verantwortlichen der Kirchgemeinde den Raum, der als Stuhllager diente, so umgestaltet? – «Vor zwei Jahren haben wir in der Gemeinde einen Prozess angefangen», erzählt die Pfarrerin. Damals sei die Kirchgemeinde stark mit sich selbst beschäftigt gewesen. «Das war nicht das, was ich als Zukunft für die Kirche sehe. Die Kirche muss nach aussen gehen.»
Hoffnung teilen
Im Prozess haben die Verantwortlichen als Überzeugung formuliert: «Wir glauben, dass die Kirche Anwältin der Hoffnung ist.» Doch alle Hoffnung nütze nichts, wenn sie nicht mit anderen geteilt werde, sagt Christine Preis. Darum haben die Verantwortlichen überlegt, wie das aussehen könnte.
Ins Gespräch kommen
«Drei Projekte haben sich herauskristallisiert, die wir weiter verfolgt haben» erzählt sie. Eines davon ist der Salon Crystal. «Das soll ein Ort sein, der Gespräche ermöglicht, die intimer sind. Und wir möchten Themen ansprechen, die auch kirchendistanzierte Menschen bewegen.»
Mit Leben füllen
Inzwischen gibt es schon einige Anlässe, die das ermöglichen. «Aktuell findet ein Gesprächskreis am Dienstagabend statt.» Zudem gebe es neu Angebote für Trauerbegleitung in diesem Raum. «Und wir planen ein spezielles Seelsorgeangebot im Zusammenhang mit Musik.» Ein Musiker in der Gemeinde stelle dafür ein Programm zusammen. Die Menschen, die kommen, können sich mit diesen Klängen etwas Gutes tun. Bei Bedarf begleite ich sie als Seelsorgerin», skizziert Christine Preis die Idee dieses Angebots.
Der Raum böte darüber hinaus Potenzial noch für ganz andere Anlässe: Lesezirkel, kleine Ausstellungen, Selbsthilfegruppen, die sich dort treffen. «Wir haben entsprechende Institutionen angeschrieben mit Informationen zum Salon Crystal. Die verbreiten sie schon in ihren Kreisen.»
Weiter dran bleiben
Noch sei das Projekt ganz am Anfang. Wenn das Projekt zum Fliegen kommt, wie sähe das dann aus? – «Dann wären der Salon Crystal an drei Abenden fix besetzt», beginnt Christine Preis zu träumen. «Und an den Nachmittagen würde ein Kommen und Gehen herrschen.» Denn an sicher zwei Nachmittagen wolle sie den Raum offen halten für «Laufkundschaft».
Der Anfang sei gemacht, sagt sie. «Jetzt geht es weiter.»