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Bild: Methodisten gedenken der Opfer der Gewalt im Kongo

Methodistin bei Überfall im Kongo ermordet

23. Februar 2024

Am 17. und 18. Februar kam es im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu Überfällen von Rebellengruppen. Unter den Toten dieser Angriffe sind auch Methodist:innen.

Bei den jüngsten Gewalttaten in der Provinz Ituri im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo wurden mindestens 13 Zivilist:innen getötet, darunter auch eine Methodistin und zwei ihrer Kinder. Die lokalen Behörden schreiben den 🔗Angriff vom 17. und 18. Februar in dem Dorf Komanda den «Allied Democratic Forces» (ADF) zu, einer bewaffneten Rebellengruppe, die im Ostkongo und in Uganda operiert.

Methodistin und ihre Kinder getötet

Germain Masinda Mukosasenge, Superintendent des Bezirks Beni in der Kivu-Konferenz sagte, dass bei den nächtlichen Überfällen drei Methodist:innen ermordet wurden, darunter «Maman» Kavuo Pilipili, die Vorsitzende der Frauengruppe in der Komanda United Methodist Church, und zwei ihrer Söhne im Alter von 5 und 7 Jahren. Bei dem Überfall wurden Zivilist:innen in ihren Häusern angegriffen. «Die Zahl der Todesopfer ist vielleicht noch höher, da einige Personen noch vermisst werden», sagte Masinda.

Komanda liegt in der Provinz Ituri im Nordosten der DR Kongo. (Karten: © OpenStreetMap-Mitwirkende)

Zahl der Überfälle nimmt zu

Im Ostkongo, wo rund 120 bewaffnete Gruppen um die Vorherrschaft, um Land, Bodenschätze oder die Sicherheit ihrer Gemeinschaften kämpfen, kommt es seit Jahren zu Gewaltausbrüchen. In den letzten Jahren haben sich die Angriffe der ADF verstärkt und auf Goma, die wichtigste Stadt im Ostkongo, sowie auf die Provinz Ituri ausgeweitet.

Bischof verurteilt Gewalt

«Mehrere andere Gläubige von United Methodist haben ihr Hab und Gut durch die ADF verloren, die auch geplündert haben», sagte Masinda. Bischof Gabriel Yemba Unda, leitender Bischof der United Methodist Church im Ostkongo, sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl und seine Solidarität aus. Er verurteilte die Gewalttaten aufs Schärfste und brachte seine tiefe Empörung über die Grausamkeit und Unmenschlichkeit der Täter zum Ausdruck.

Tausende wurden vertrieben

Die Sicherheitslage im Osten Kongos hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten weiter verschlechtert. Neben den ADF hat eine andere Rebellengruppe, die M23, die Feindseligkeiten wieder aufgenommen und ihre Kontrolle in der Provinz Nord-Kivu ausgeweitet. Die Situation hat zur Vertreibung von Tausenden von Menschen geführt.

Der methodistische Pfarrer Henry Jean Robert Kasongo Numbize, bischöflicher Beauftragter der Kivu-Konferenz, sagte: «Wir sind der Morde und Angriffe aus Ruanda unter dem Namen M23 überdrüssig. Sie behindern zudem die Entwicklung der Region. Er bete um göttlichen Trost für die Opfer der Gräueltaten in Nord-Kivu, Ituri und Süd-Kivu.

Methodist:innen trauern um Opfer

Die United Methodist Church in Komanda, der die Opfer angehörten, hat über 350 Mitglieder. Masika Malisaba, Vorsitzende der Frauenorganisation im Beni-Distrikt, beklagt den Tod ihrer Kollegin, die so viel zur Förderung der Evangelisation in der Kirche beigetragen habe. «Maman Kavuo Pilipili hinterlässt sechs Waisenkinder und einen Mann», sagte Masika. «Sie wird im Distrikt Beni und in der örtlichen United Methodist Church in Komanda schmerzlich vermisst werden.»

Rechte friedlich einfordern

Numbize forderte die Konfliktparteien auf, nach anderen Wegen zu suchen, um ihre Rechte einzufordern, anstatt zu den Waffen zu greifen und Menschen zu töten. «Heute gibt es in Goma Tausende von Vertriebenen, die wegen der Gewalt weder Unterkunft noch Nahrung haben», sagte Numbize. «Es ist an der Zeit, sich auf den Frieden zu konzentrieren, ohne den es keine Fortschritte geben kann.»

Bischof Unda rief alle Methodist:innen dazu auf, sich für die Rückkehr zu einem dauerhaften Frieden in der Region einzusetzen.

S.F. / Quelle: Kituka Lolonga, UMNS
Beitragsbild: Laienverantwortliche und Pfarrpersonen der Kirchenregion Kivu nehmen in Goma, Kongo, an einem Gedenkgottesdienst für die Opfer der Gewalt im Ostkongo im Jahr 2023 teil. (Archivbild) (Foto: Philippe Kituka Lolonga, UMNS)

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