Bezirk
Bild: Von Links unten rage eine Hand ins Bild, auf der weine weisse Taube sitzt. Der Hinrergrund ist himmelblau.

Waffenstillstand im Gazastreifen – jetzt!

20. März 2024

In einer Stellungnahme fordern die Bischöf:innen der United Methodist Church einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen.

Am 13. März haben die Bischöf:innen der United Methodist Church eine Stellungnahme zum Konflikt zwischen der Hamas und Israel im Gazastreifen veröffentlicht. Darin prangern sie die prekäre humanitäre Situation für die Palätstinenser:innen im Gazastreifen und die sehr hohe Zahl ziviler Opfer an

«Dass es nach mehr als fünf Monaten dieses tödlichen Konflikts immer noch keinen echten Waffenstillstand gibt, zwingt uns, jetzt unsere Stimme zu erheben», heisst es in dem Schreiben. Die Bischöf:innen fordern einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand. In der Pflicht sehen sie dabei neben den Palästinenser:innen und Israel auch die umliegenden Länder des Nahen Ostens und die USA.

«Wir verpflichten uns, für einen dauerhaften Frieden zu beten und uns für ein Ende der Gewalt und die Freilassung der Geiseln einzusetzen», schreiben die Bischöf:innen am Ende ihrer Stellungnahme.

S.F.
Beitragsbild: Symbolbild (Foto: Artem Podrez, Pexels)

Stellungnahme auf der Website des Bischofsrates (PDF, englisch)

Frühere Stellungnahmen des Bischofsrats zum Konflikt
vom 🔗9. Oktober 2023
und vom 🔗10. November 2023

Weitere Newsmeldungen

Abonnieren Sie unseren Newsletter


Nichtautorisierte Übersetzung der Stellungnahme vom 13. März 2024:

Bischofsrat der United Methodist Church ruft zu Waffenstillstand in Gaza auf

«Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.»
Matthäus 5,9

Als Bischöf:innen der United Methodist Church rufen wir zu einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand im Konflikt zwischen der Hamas und Israel im Gazastreifen auf und verpflichten uns, für einen dauerhaften Frieden für Israelis, Palästinenser:innen und alle in der Region zu beten und zu arbeiten.

Als Methodist:innen schliessen wir uns anderen an und ermutigen zu «…diplomatischen Initiativen, die sowohl Israelis als auch Palästinenser:innen in das Bemühen einbeziehen, die Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte des jeweils anderen zu verstehen. Solche Massnahmen sollten aktiv nach Wegen suchen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden und eine Zusammenarbeit zu fördern, die zu einer Zwei-Staaten-Lösung führen … zu einem Ende der gegenwärtigen Besatzung und Gewalt und der Schaffung eines lebensfähigen palästinensischen Staates, der Seite an Seite in Frieden mit Israel lebt …»1

Am 7. Oktober 2023 wurden bei einem Angriff der Hamas 1200 Israeli getötet und Hunderte von Geiseln genommen. Seitdem sind mehr als 30 000 Menschen durch Israels Bombardierung des Gazastreifens getötet worden, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Unschuldige Menschen werden weiterhin durch die Kämpfe getötet, und viele sterben an Hunger und der Verbreitung von Infektionskrankheiten.

Die Möglichkeiten der Hilfsorganisationen, sich um die dringenden Bedürfnisse der Opfer dieses lang anhaltenden Krieges zu kümmern, wurden auch durch das Fehlen konstruktiver Verhandlungen stark eingeschränkt. Am 29. Februar wurden hungernde Palästinenser:innen beschossen, als sie Lebensmittel eines Hilfstransports holen wollten, wobei mehr als 100 Menschen von israelischen Streitkräften getötet wurden. Schätzungsweise 1,8 Millionen Palästinenser:innen wurden vertrieben, ihre Häuser und Ortschaften zerstört. Die Vereinten Nationen schätzen, dass mehr als eine halbe Million Menschen unter «katastrophalen Entbehrungen und Hungersnöten» leben.

Wir sind der Meinung, dass die derzeitige militärische Strategie der israelischen Regierung, die durch Waffentransfers und Hilfe aus den USA unterstützt wird, nur zur Zerstörung des gesamten Gazastreifens, zu einer unvorstellbaren Zahl von Toten, die täglich zunimmt, zur Aufrechterhaltung eines der längsten Konflikte der Welt und zur Ausweitung der Feindschaft zwischen Israelis und Palästinenser:innen führen wird, die in der Vergangenheit zu einer zunehmenden Militarisierung auf beiden Seiten geführt hat. Mit dieser Vorgehensweise lässt sich kein Frieden herstellen.

Dass es nach mehr als fünf Monaten dieses tödlichen Konflikts immer noch keinen echten Waffenstillstand gibt, zwingt uns, jetzt unsere Stimme zu erheben. Wir fordern einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen und eine Verpflichtung aller beteiligten Parteien, einschliesslich Israel, der Palästinenser:innen, der umliegenden Länder des Nahen Ostens, der USA und anderer, einen dauerhaften Frieden zu erreichen.

Wir verpflichten uns, für einen dauerhaften Frieden zu beten und uns für ein Ende der Gewalt und die Freilassung der Geiseln einzusetzen.

1 🔗A Pathway for Peace in Palestine and Israel, The Book of Resolutions of The United Methodist Church – 2016