«Kino ist ein grossartiges Medium, um uns als Gesellschaft zu hinterfragen»
2. August 2024
Connexio develop, das Hilfswerk der methodistischen Kirche in der Schweiz, unterstützt das Filmfestival Bajo Nuestra Piel in Bolivien. Mit dem Festival sollen die Besucher:innen für die Bedeutung der Menschenrechte sensibilisiert werden.
Ein Maurer kommt bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Die Eigentümer der Baufirma verweigern den Angehörigen eine Entschädigung. Der Film «Mano de obra» (🔗Trailer, spanisch), von David Zonana setzt sich mit der sozialen und arbeitsrechtlichen Ungleichheit auseinander.
Zum Nachdenken anregen
Wie hängt das mit den Menschenrechten zusammen? Wo werden sie in der Gesellschaft geachtet und wo nicht? Solche Fragen möchte das Filmfestival 🔗Bajo Nuestra Piel anstossen und durch das Kino unters Volk bringen.
«Ich denke, Kino ist ein grossartiges Medium, um uns als Gesellschaft und Menschheit zu hinterfragen.» sagt Christopher Wilstermann Auza. Er gehört zum Team des Filmfestivals und ist überzeugt, dass «…diese Filme als Motor dienen können, um über die Welt, in der wir leben, nachzudenken.»
Anregende Diskussionen
Dieser Ansicht ist auch Sergio. Er ist 17 und hat über Facebook von dem Festival erfahren. Ihm haben die Diskussionen nach dem Film gefallen: « In meinem Umfeld gibt es nicht viele Leute, die kritisches Denken entwickeln wollen. Hier sehe ich andere Menschen und das ist schön.»
Fátima und Rodolfo sind in Rente und finden, dass das Kino hervorragend geeignet ist, um Themen anzupacken, die aktuell sind. Das begleitende Programm schätzt Fátima, weil sich so die Themen vertiefen lassen.
Hören und sich verändern
Marcela, Managerin, hat mehr als einen Film gesehen: «Ich mochte die Kurzfilme. Sie sind keine gewöhnlichen Filme. Sie zeigen uns die Erfahrungen, die Gefühle, die viele von uns teilen, sodass wir empathisch sein können.» Die Debatten nach den Filmen schätzt sie, weil sie Menschen hören kann, die anders denken und das helfe ihr, sich zu verändern.
Bunt gemischtes Publikum
Flavia Contreras und Roman Gnägi, die im Auftrag von Connexio develop unter anderem in Bolivien tätig sind, waren vom 15 bis 21 Juli in Cochabamba, Bolivien und haben bei den Diskussionen mitgemacht.
«Alles war meist in einem intimen Rahmen, sehr zwanglos», erzählt Flavia . Die Teilnehmer:innen seien eine interessante Mischung aus jungen Student:innen, Männern und Frauen mittleren Alters und Älteren gewesen. «Die Besucherinnen und Besucher zeigten eine echte Neugier und Interesse am Lernen und an den Gesprächen.»
Ein wichtiger Teil der Arbeit
Für Roman und Flavia passt die Unterstützung des Festival bestens zu Connexio develop. «Die Nachhaltigkeitsziele sind essenziell für unsere Arbeit. Wir sind überzeugt, dass die Aktivitäten des Festivals dazu beitragen, Menschen in der bolivianischen Gesellschaft in wichtige Diskussionen über Menschenrechte einzubinden.»