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Britische Methodisten: Schlankere Struktur für eine wachsende Kirche

9. Juli 2020

Die Methodistenkirche in Grossbritannien hat beschlossen, in den kommenden Jahren die kirchliche Struktur stark zu verschlanken. Dies soll helfen, Dienstauftrag und Wachstum der Kirche wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

In ungewöhnlicher Form hielten die Methodist/innen in Grossbritannien vom 25. Juni bis 1. Juli ihre Konferenz (Synode) ab: Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Tagung in diesem Jahr via Zoom statt. Die Mitschnitte der Verhandlungen sind noch bis Anfang August öffentlich zugänglich. Im Rahmen dieser Tagung nahmen die Delegierten eine Reihe von Anträgen an, durch die ein Restrukturierungsprozess in der Kirche eingeleitet wird. Auf allen kirchlichen Ebenen sollen Strukturen vereinfacht werden.

Aus dem Gespräch erwachsen

Unter dem Titel «God For All: The Connexional strategy for evangelism and growth» hatte die Arbeitsgruppe für Evangelisation und Kirchenwachstum einen Bericht vorgelegt. Darin werden die einzelnen Aspekte, die Ziele und die Kosten für den Prozess dargestellt. Die im Bericht vorgestellte Strategie ist das Ergebnis einer einjährigen Konsultation. Mehr als hundert methodistische Gruppen wurden befragt. Tausende von Einzelgesprächen mit führenden Persönlichkeiten, kirchlichen Mitarbeiter/innen und ökumenischen Partner/innen flossen in den Bericht ein.

Eine wachsende Kirche werden

Der Bericht «benennt konkrete Schritte entsprechend unserer Selbstverpflichtung, eine wachsende, evangelistische, die Gerechtigkeit suchende, integrative Kirche von durch das Evangelium geprägten Menschen zu sein, die von der Güte Gottes sprechen, auf sie hören und sie leben – so dass neue Menschen zu Jüngern Jesu Christi werden und engagierte Methodisten eine Vertiefung des Glaubens erfahren.»

Notwendig sei dafür eine tiefgreifende strukturelle Verschlankung. Besonderes Augenmerk werde «auf mögliche strukturelle Änderungen und Anpassungen der Geschäftsordnung gelegt …, die dem wachsenden Engagement der Gemeinschaft für Evangelisation und Wachstum dienen», heisst es in dem Bericht.

Acht Handlungsfelder

Der Bericht benennt drei Kernbereiche, ohne die «die Strategie von dem lebendigen Gott und unserem Missionauftrag abgekoppelt» würde: «Auf Gott zentriert», «jeder ein Evangelist», «verändernde Leiterschaft». Weitere fünf Kernbereiche «beschreiben die entscheidenden Bewegungen, von denen wir glauben, dass sie grundlegende Veränderungen vorantreiben werden»: «Neue Orte für neue Menschen», «Kirche an den Rändern», «jede Kirche eine wachsende Kirche», «junge Evangelisten, Pioniere und Leiter» und «digitale Präsenz: Mission im digitalen Zeitalter».

Fünf Jahre und 22 Millionen Britische Pfund

Für alle Kernbereiche werden Ziele und Programme zu deren Erreichung beschrieben. Angelegt ist dieser Prozess auf fünf Jahre. Der Bericht rechnet mit Kosten von rund 22.7 Millionen Britischen Pfund (fast 27 Millionen Schweizer Franken).

Die Delegierten stimmten der Annahme des Berichts und der Zuweisung von Mitteln zur Unterstützung der Arbeit zu. Ein Abschlussbericht soll der Konferenz im Jahr 2025 vorgelegt werden.

S.F./ Quellen: «God for All», Church Times, The Methodist Church fo Great Britain
Beitragsbild: Screenshot YouTube

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