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«Corona» bremst aus – und eröffnet Chancen

14. November 2020

Die Delegierten an der Jährlichen Konferenz (Synode) der Methodist/innen erhielten am Samstagvormittag Einblicke in die kirchliche Arbeit in Frankreich und Nordafrika. Herausfordernd bleibt die personelle Situation. Ermutigend sind die Erfahrungen mit der angesichts der Corona-Pandemie veränderten kirchlichen Arbeit in Nordafrika.

Aus der Arbeit in Frankreich berichtete der Vorsitzende des Comitée Directeur Marc Berger. Er verband die drei Punkte seines Berichtes jeweils mit der Bitte, dass die Mitglieder der Jährlichen Konferenz diese in ihre Fürbitte mit aufnehmen.

Erneuerung – aktuell unterbrochen

Mit dem Projekt «Vitalité» werden die francophonen Gemeinden zu Reflektion über sich selbst und in ihrem Engagement angeregt. Viele Gemeinden haben sich auf diesen Prozess eingelassen. Doch die Corona-Pandemie hat hierin starke Einschränkungen gebracht und das Programm angehalten, weil in diesem Projekt viele Begegnungen mit Menschen von grosser Bedeutung sind. Es soll wieder fortgeführt werden, sobald die gesundheitliche Situation es erlaubt.

Personal und Positionierung

Seit langem ist die Personalsituation bei den Pfarrpersonen in Frankreich sehr angespannt. Zwei methodistische Gemeinden sind zur Zeit ohne eigenen Pfarrer. Sie werden durch andere Pfarrer und Praktikanten betreut. In den kommenden Jahren gehen zudem einige Pfarrpersonen in den Ruhestand.

Durch die Entscheidung der Generalkonferenz, des höchsten Leitungsgremiums der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche, im Februar 2019, wurde auch an der Jährlichen Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika eine kontrovers und emotional geführte Diskussion ausgelöst über die Einschätzung praktizierter Homosexualität geführt. Eine Umfrage unter den Kirchengliedern in Frankreich zeigt: Die «traditionelle Position» stellt bei den französischen Gemeinden bei weitem die grosse Mehrheit. Eine geplante Weiterarbeit an den Fragen, wie der kirchliche Weg aussehen soll, anlässlich einer Generalversammlung konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Sie ist nun für März 2021 geplant.

Ermutigende Erfahrungen in Nordafrika

Von der Situation in Nordafrika berichteten Distriktsvorsteher Etienne Rudolph und Pfarrer Freddy Nzambe. In beiden Ländern sind, ebenso wie in Europa, die Möglichkeiten zur gottesdienstlichen Versammlung eingeschränkt oder ganz untersagt.

In Algerien treffen sich die Christ/innen in Privathäusern in kleineren Gruppen zum Gebet. Dabei kommen sie auch in Kontakt mit Personen, die sonst keinen Zugang zur Kirche haben.

Aus Tunesien erzählte Pfarrer Nzambe ermutigende Beispiele dafür, wie sich aufgrund der gestreamten Gottesdienste Möglichkeiten ergeben, dass neue, bisher schwer zu erreichende Personenkreise nun vom Evangelium berührt und erreicht werden können. Vielleicht, so das Resümee beider Berichterstatter, eröffnen sich durch die Corona-Pandemie für die kirchliche Arbeit ganz neue, unvermutete Möglichkeiten.

Marc Nussbaumer / S.F.; Bild: Marc Berger berichtet über die Arbeit in Frankreich
Bild: Screenshot, EMk Schweiz

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