Bezirk
Pfarrerin Sarah Bach und Pfarrer Ernst Hug

Gebet und Selbstverpflichtung vor Auftakt der Jährlichen Konferenz

16. Juni 2021

Vom 17.-20. Juni findet die Tagung der Jährlichen Konferenz (Synode) der Methodist:innen aus der Schweiz, Frankreich, Belgien und Nordafrika in Thun statt. Am Vorabend der Tagung fanden sich zahlreiche Delegierte zu einer Gebetsliturgie zusammen.

Pfarrerin Sarah Bach (Schwarzenburg und Gstaad) und Pfarrer Ernst Hug (Lyss) gestalteten in  Thun am Mittwochabend für die Delegierten an die Jährliche Konferenz (Synode) eine Feier mit Elementen der Klage, des Schuldbekenntnisses und einer neuen Verpflichtung, miteinander Kirche zu sein. Rund 50 Personen waren vor Ort. Andere verfolgten die Feier im Livestream.

Als «Tischgemeinschaft» feiern

Die Liturgie, die der Feier zugrunde lag, geht zurück auf «Impulse für einen besseren Weg, als evangelisch-methodistische Christen miteinander unterwegs zu sein», die von einer internationalen Gruppe von Methodist:innen ausgearbeitet wurden. Im Zentrum steht das ans Abendmahl angelehnte Bild einer Tischgemeinschaft – und die Frage nach den «Tischmanieren» in dieser Gemeinschaft.

Not und Chance der Krise

Zu Beginn der Feier nahm ein Klagegebet verschiedene Facetten der Corona-Pandemie und der durch sie ausgelösten Nöte und Spannungen auf: persönliche, gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische. Doch die Coronakrise sei auch eine Chance. Auf weltweiter Ebene mussten dadurch Entscheidungen über eine mögliche Trennung der weltweiten Methodistenkirche aufgeschoben werden. Das gebe Raum für Neues. Vielleicht sei dies die Gelegenheit, «die wir immer brauchten, von der wir aber nicht wussten, wie wir darum beten sollten», sagte Pfarrerin Sarah Bach.

Konkret benannt

Mit griffig konkreten Wendungen formulierte das «Sündenbekenntnis» einige Herausforderungen, in denen eine Neuausrichtung notwendig ist: «Wir sind mitschuldig an systemischem Rassismus und Ungerechtigkeit auf der ganzen Welt und in der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche», und: «Wir bekennen, dass wir bestimmte Personen nicht an unserem Tisch willkommen geheissen haben.»

Einander verpflichtet

Ähnlich zugespitzt formulierte das anschliessende Bekenntnis, worauf sich Methodist:innen miteinander verpflichten, wie sie also gemeinsam Kirche sein wollen. Im gemeinsamen Gebet bekannten die Feiernden dabei unter anderem, dass am «Tisch des Herrn alle Menschen Anteil an der Gnade Gottes» haben. Sie bekräftigen ihre Berufung, «durch unser persönliches und soziales Zeugnis» als Methodist:innen zu leben, «indem wir nichts Böses tun, Gutes tun und in der Liebe zu Gott bleiben.» Auch verpflichteten die Feiernden sich, «zusammenzuarbeiten, uns gegenseitig zu respektieren und gesunde und erlösende Beziehungen zu fördern.»

Feier mit Folgen?

Nach dieser gemeinsamen Feier und der Selbstverpflichtung würden sich manche Diskussionen auf der folgenden Tagung bereits erübrigen, meinte eine Teilnehmerin im Anschluss an die Feier. Der weitere Verlauf der Gespräche und Diskussionen wird zeigen, ob sie damit recht hat.

S.F.
Beitragsbild: Pfarrerin Sarah Bach und Pfarrer Ernst Hug leiteten die Feier. (Foto: EMK Schweiz, S.F.)

Infoseite «Jährliche Konferenz»

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