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Methodisten sammeln 100 000 Franken für Flüchtlinge

9. März 2022

Die Spendenbereitschaft für Flüchtlinge aus der Ukraine ist hoch. Auch unter Methodist:innen. Die Gelder werden dringend benötigt. Sachspenden hingegen sind wenig hilfreich.

Methodist:innen in den Polen, Ungarn, Rumänien und der Slowakei bieten zusammen mit anderen lokalen und internationalen Organisationen Hilfe für die Menschen – überwiegend Frauen und Kinder – die aus der Ukraine fliehen. Unterkünfte, Verpflegung, medizinische Versorgung, Transport müssen bezahlt werden.

Erste Überweisungen vorgenommen

Flücht­lingen ge­zielt hel­fen

Connexio develop, die Or­ga­nisa­tion für Ent­wick­lungs­zu­sam­men­arbeit der Metho­disten­kirche in der Schweiz unter­stützt Initiativen und Projekte für Flüchtlinge in Polen, Rumänien, Ungarn und der Slowakei.
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(Vermerk: «Nothilfe Ukraine»)
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🔗Connexio develop, die Organisation für Entwicklungszusammenarbeit der Methodistenkirche in der Schweiz, sammelt daher Spenden, um die Hilfsangebote der Methodist:innen in den Ländern Osteuropas finanziell zu unterstützen. «Die Spendenbereitschaft der Methodistinnen und Methodisten ist sehr hoch», sagt Ulrich Bachmann, Geschäftsleiter von Connexio develop. Die in den letzten 10 Tagen eingegangenen Spenden näherten sich der Marke von 100 000 Franken. «Für diese gross­zügige Unter­stützung sind wir den Spen­derinnen und Spen­dern sehr dank­bar», sagt Bach­mann. «Über das Büro von Bischof Patrick Streiff ha­ben wir be­reits die er­sten 50 000 Franken für die Flüchtlings­hilfe in die um­liegenden Län­der überwiesen.»

Verletzliche Flüchtlinge

Wie wichtig sorgfältig geplante und vertrauenswürdige Hilfsaktionen sind, zeigte unlängst 🔗das Beispiel von 30 Waisenkindern, die aus einem Heim in Kiew nach Rumänien kamen. Beinahe wären diese in die Hände von mutmasslichen Menschenhändlern geraten. Das beherzte Handeln der methodistischen Helfer:innen scheint hier Schlimmeres verhindert zu haben. – Damit solche und ähnliche Hilfsangebote möglichst vielen Flüchtlingen zugute kommen, sammelt Connexio develop auch weiterhin Spendengelder.

Keine Kleider schicken!

Sehr kritisch beurteilt Ulrich Bachmann hingegen Sachspenden. «Ich rate davon ab, Kleider und andere Güter des täglichen Bedarfs in die Ukraine und die umliegenden Länder zu schicken», sagt er. In den umliegenden Ländern seien diese Güter in den meisten Fällen zu günstigeren Preisen erhältlich. Zudem würden die hohen Transportkosten entfallen, wenn die Güter direkt dort gekauft würden, wo sie benötigt werden.

Geld spenden ist besser

«Unser Partnerkirchen vor Ort sind besser in der Lage, zielgerichtet diejenigen Materialien einzukaufen, die für die Flüchtlinge dringend gebraucht werden.» Der Einkauf vor Ort helfe auch der lokalen Wirtschaft. «Für die Verteilung von Hilfsgütern ist das Wissen über die Situation vor Ort unerlässlich und trägt dazu bei, Konflikte zu vermeiden», sagt Bachmann weiter. Und an alle gerichtet, die helfen wollen: «Mit einer Geldspende an Connexio oder andere vertrauenswürdige Organisationen können Sie Menschen, die infolge des Kriegs flüchten mussten, besser unterstützen.»

Unbürokratisch helfen

Um die Hilfe mit möglichst wenig bürokratischem Aufwand gezielt zu den Initiativen und Projekten zu leiten, bei denen sie benötigt werden, sollen in den methodistischen Kirchen in den Nachbarländern der Ukraine Koordinationspersonen eingesetzt werden. Diese Leute seien näher dran an den Entwicklungen und könnten daher die Gelder gezielt und schnell einsetzen.

Gemeinsam feiern

Die methodistischen Gemeinden reagieren nicht nur mit Hilfsangeboten, sondern auch bei der Gestaltung ihrer Gottesdienste auf die neue Situation. «Diese Woche begannen wir mit unseren gemeinsamen zweisprachigen/mehrsprachigen Gottesdiensten. Es waren über 40 Personen mit rumänischer, ungarischer, ukrainischer, amerikanischer, englischer und schottischer Nationalität anwesend», heisst es 🔗auf dem Facebook-Autritt der Methodistenkirche in Rumänien. Zunächst waren die Gottesdienste in Rumänisch und Englisch. «Wir hoffen, dass wir diese Praxis in den kommenden Wochen auch auf die ukrainische Sprache ausweiten können».

S.F.
Beitragsbilder: zVg

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