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Bild: Distriktsvorsteher Srefan Zürcher

Das «Wir» stärken

17. Juni 2022

Zu Beginn des Sitzungstags am Freitag tauschten die Delegierten an der Jährlichen Konferenz (Synode) der Methodistenkirche in Schaffhausen über den Bericht der Distriktsvorsteher:innen aus. Diese machten auf die gesellschaftliche Entwicklung der Individualisierung aufmerksam und regten an, als Kirche eine Bewegung vom «Ich» zum «Wir» anzustossen.

Distriktsvorsteher Stefan Zürcher führte in den Berichtsteil ein und fasste zusammen, indem er die wichtigen Aussagen des Berichts wiederholte: Theologisch inspiriere der Gedanke des «Bundes» aus der Bibel immer wieder. Ein Bund gründe auf gemeinschaftlicher Verantwortung und nicht, wie ein Vertrag, auf individuellen Interessen, die zu einer Übereinkunft kommen. Der Bund sei «ein Programm zur Gestaltung einer Gesellschaft, die Leben fördert, eines ‹Wir› vor Gott und in engster Verbundenheit mit Gott.», so im schriftlichen Bericht. Glaubende befänden sich in einer Gemeinschaft, die Glauben, Leben und Erfahrungen miteinander teilt.

Austausch in Gruppen

Stefan Zürcher stellte daraufhin die Frage «Wie können wir als Kirche dazu beitragen, damit das «Wir» unter uns und in unserer Gesellschaft gestärkt wird?» zur Diskussion. An den Tischen fanden angeregte Gespräche statt.

Entfaltung braucht Gemeinschaft

Anschliessend wurden einige Gesprächsergebnisse im Plenum geteilt: Als glaubende Person sei die persönliche Entfaltung nur in Gemeinschaft möglich, sagte Pfarrer Werner Eschler. Er ermutigte dazu, sich mehr zu trauen, Christus in den Gemeinden zu verkünden, der das Haupt der Glaubensgemeinschaft sei. Nicole Becher, Pfarrerin und Vorsitzende des «Bundes der Ordinierten», regte an, über die Bedeutung des Bundes im Zusammenhang mit der Rolle der Pfarrperson nachzudenken.

Anders formulieren

Pfarrerin Marietjie Odendaal regte an vor, nicht zu stark von einem «Zurückstellen des eigenen Interesses» zu sprechen, sondern mehr davon, «wie wir den vielfältigen individuellen Interessen auf verschiedenen Wegen nachgehen können und welche Möglichkeiten es zu entdecken gibt». Deshalb könne gesagt werden: «Ich übernehme Verantwortung in der Gemeinschaft statt für die Gemeinschaft».

Partizipieren lassen

Eine Antwort auf die anfängliche Frage war von Janik Buser, Vertreter des «Jugendrats» zu hören. Die Kirche könne dazu beitragen, dass das «Wir» gestärkt wird, indem sie 1. mehr Menschen am Geschehen partizipieren lasse und 2. den Mut habe, bestimmte Zielgruppen vor Augen zu haben. Denn es sei schwierig, sich zu einer unbestimmten Masse zugehörig zu fühlen.

Einblicke in die Arbeit

Pfarrerin Andrea Brunner regte an, doch in den Berichten auch davon zu schreiben, wie sich die Arbeit der Distriktsvorsteher:innen im vergangenen Konferenzjahr gestaltet hat. Besonders im zurückliegenden Jahr habe es ja einige Veränderungen gegeben. Stefan Zürcher antwortete in Reaktion auf ihre Frage: Insgesamt habe sich die neue Situation mit der Verschiebung der Distriktsgrenzen erfolgreich und gut beginnen lassen. Die Doppelrolle von Brigitte Moser als Distriktsvorsteherin im Berner Distrikt und als Pfarrerin eines Bezirks zeige sich als bereichernd.

Zum Schluss ermutigte Stefan Zürcher, noch einmal, das «Ich» auf eine gesunde Weise und in einem balancierten Verhältnis in das «Wir» einzubetten. Die Konferenzmitglieder nahmen den Bericht mit einem Applaus dankend an.

Neue Besetzung ab 2023

Bischof Patrick Streiff dankte den Distriktsvorsteher:innen für den Bericht. Er kündigte an, dass Stefan Zürcher nur noch bis 2023 Distriktsvorsteher sein werde. Als Nachfolger wurde Pfarrer Stefan Zolliker bestimmt.

Chae Bin Kim / S.F.
Beitragsbild: S.F. / EMK Schweiz

Infoseite «Jährliche Konferenz»

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